Reisetrends - ist das Reisen in diesen unsicheren Zeiten überhaupt möglich?
Für die meisten Deutschen besitzt das Reisen einen hohen Stellenwert. Andere Länder und Kulturen kennenzulernen oder sich an exotischen Traumstränden zu erholen, war in diesem Jahr nur eingeschränkt möglich. Reisewarnungen und Sicherheitsmaßnahmen sorgen derzeit für Verunsicherung. Oft stellt sich dabei die Frage, ob das Reisen in naher Zukunft wieder möglich sein wird.
Worauf sollte beim Reiseziel geachtet werden?
Geschlossene Hotels und menschenleere Strände sind mittlerweile zum gewohnten Anblick geworden. Obwohl manche Reisewarnungen inzwischen wieder aufgehoben wurden, hat sich in vielen Reiseländern nicht viel geändert. Differenzierte Reisehinweise sollen nun dafür sorgen, Risikogebiete leichter zu erkennen und das eigene Reiseverhalten der jeweiligen Situation anzupassen. In diesem Sommer gehörten vor allem nationale Reiseziele zu den Favoriten vieler deutscher Urlauber. In einer Studie, die vom Reiseportal de.omio.com durchgeführt wurde, kam man zum Ergebnis, dass insbesondere kleinere deutsche Städte sowie ungewöhnlichere Urlaubsorte bevorzugt wurden. Zu den Top-20-Reisezielen des Jahres 2020 gehörten Städte wie Duisburg, Freiburg im Breisgau und Zürich. Trotz der Krise zählt auch die Bundeshauptstadt Berlin weiterhin zu den beliebtesten Städtereisezielen. Im europäischen Ausland gehörte in diesem Sommer die südspanische Kleinstadt Chipiona zu den aktuellen Trendzielen. Chipiona liegt an der spanischen Atlantikküste an der Mündung des Guadalquivir in der Region Andalusien. Der Urlaubsort, der zu den saubersten Badeorten Südspaniens zählt, ist vor allem wegen seiner ausgedehnten Sandstrände bekannt. Außerdem dient Chipiona als idealer Ausgangspunkt für Reisen im südlichen Spanien. Bekannte Städte wie Cádiz, Jerez und Sevilla sind innerhalb kurzer Zeit mit dem Auto und der Eisenbahn erreichbar.
Innereuropäische Urlaubsregionen sind oft mit Bahn und Bus erreichbar
Bei den Städtereisezielen steht die Schweizer Metropole Zürich unangefochten auf dem ersten Platz. Die Großstadt Zürich wird nicht nur wegen ihrer guten Einkaufsmöglichkeiten, sondern auch aufgrund ihrer hervorragenden Lebensqualität geschätzt. Die malerische Altstadt sowie die ideale Lage am Zürichsee machen die Schweizer Metropole zu einem ganzjährigen Reiseziel. Von Deutschland aus ist Zürich sowohl mit dem Flugzeug als auch mit Zug, Fernbus oder dem eigenen Pkw erreichbar. Italien zählt zu den traditionellen europäischen Urlaubsländern und ist besonders bei Touristen aus Deutschland sehr beliebt. Während die meisten Reisenden Städte wie Rom oder Florenz bevorzugen, lieben viele Italiener die Küstenstädte in der Region Apulien. Als besonders sehenswert gelten Hafenstädte wie Bari und Brindisi, die auch über einen Flughafen mit Verbindungen nach Deutschland verfügen. Bari ist die bedeutendste Hafen- und Universitätsstadt an der Adria und mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten, Museen, Kirchen und Kathedralen auch eines der wichtigsten Reiseziele im Süden Italiens. Während in den vergangenen Jahren für In- und Auslandsreisen hauptsächlich das Flugzeug genutzt wurde, entschieden sich viele Reisende in diesem Jahr für Bahn und Bus als Transportmittel. Diese Veränderung des Reiseverhaltens wird allgemein auf das gestiegene Sicherheitsbewusstsein aufgrund der Corona-Pandemie zurückgeführt. Gleichzeitig ist damit ein praktischer Effekt verbunden, denn viele Reiseziele in Europa sind tatsächlich mit dem Zug besonders einfach zu erreichen. In Deutschland gewinnen auch Fernbusse zunehmend an Beliebtheit. Da das Streckennetz vieler Buslinien seit einigen Jahren stetig gewachsen ist, werden häufig Busverbindungen für die Anreise zum Urlaubsort in Erwägung gezogen. Aufgrund der Corona-Krise werden Buchungen in Zukunft vermutlich deutlich spontaner werden. Generell gelten Bahn und Bus im Vergleich mit dem Flugzeug als deutlich umweltfreundlicher. Dennoch stellen Linien- und Charterflüge vor allem bei weiter entfernt liegenden Reisezielen die einzige Möglichkeit dar, das Reiseziel zu erreichen. (prm)