Werbung

Nachricht vom 16.04.2021    

BUND: Spurensuche nach dem Gartenschläfer startet wieder

Ein Gartenschläfer ist kein Schlafender in der Hängematte, sondern eine kleine, mit dem Siebenschläfer verwandte Schlafmaus. Sie war ursprünglich in Deutschland weit verbreitet.

Der Gartenschläfer ist der "Zorro" unter den Schlafmäusen. Foto: Jiří Bohdal, BUND

Mainz/Koblenz. Doch die Bestände des Gartenschläfers gehen seit Jahrzehnten drastisch zurück. In vielen Regionen ist das Tier bereits ausgestorben. In dem Projekt "Spurensuche Gartenschläfer" versucht der BUND gemeinsam mit Forscher/innen der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, die Ursachen für sein Verschwinden zu finden.

Wenn die Gartenschläfer aus dem Winterschlaf erwachen, stehen die Naturschützer/innen des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Forscher/innen der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung daher schon bereit: Sie starten wieder ihre Suche nach den Ursachen, warum die kleinen Schlafmäuse vielerorts in Deutschland verschwinden. Das Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert.

Ein erstes Geheimnis rund um den bislang kaum erforschten Gartenschläfer konnte das Projektteam bereits lüften: Noch gibt es deutliche Hotspots in der Verbreitung der Art: In Rheinland-Pfalz, Hessen und Nordrhein-Westfalen gelangen in den letzten zwei Jahren zahlreiche Nachweise. „In den Mittelgebirgen jedoch konnten wir nur wenige Hinweise zusammentragen“, erklärt Ines Leonhardt, Projektleiterin beim BUND Rheinland-Pfalz. „Im Harz, im Fichtelgebirge und im Bayerischen Wald etwa waren die Gartenschläfer bis vor wenigen Jahren weit verbreitet. Wir befürchten, dass wir hier aktuell ein regionales Aussterben beobachten.“ Auch innerhalb der Gartenschläfer-Hochburgen im Westen Deutschlands, wo die Tiere überwiegend menschennah in Gärten und Parks heimisch sind, gibt es Grund zur Sorge. Leonhardt: „Es scheint große Unterschiede zwischen den Städten zu geben. Anders als wir gehofft hatten, stehen siedlungsnahe Lebensräume offenbar nicht grundsätzlich für stabile Gartenschläfer-Bestände.“



Aus diesem Grund rücken die Naturschützer/innen und Forscher/innen in diesem Jahr die Lücken und weißen Flecken auf der Gartenschläfer-Verbreitungskarte in den Fokus. Wieder mit dabei sind viele ehrenamtlich Aktive, die das Projekt als Citizen Scientists unterstützen oder ihre Hinweise auf www.gartenschlaefer.de eintragen. Seit dem Projektstart konnten mit ihrer Hilfe schon mehr als 4.000 Hinweise zusammengetragen werden, etwa die Hälfte der Hinweise stammt aus Rheinland-Pfalz. „Jetzt wollen wir gemeinsam herausfinden, ob wir einer ‚Verinselung‘ der Lebensräume auf der Spur sind. Wenn diese voneinander isoliert sind, können lokale Veränderungen ganze Bestände gefährden“, so Leonhardt. „Vielleicht bietet die Vernetzung von Lebensräumen eine Chance, den Gartenschläfer vor dem Aussterben zu bewahren.“ Im Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ soll noch in diesem Jahr ein Konzept praktischer Schutzmaßnahmen entwickelt und mit dessen Umsetzung begonnen werden.
Hinweis: Wenn Sie einen Gartenschläfer hören oder sehen, melden Sie bitte Ihren Hinweis, gerne mit Foto oder Audioaufnahme des Handys, auf www.gartenschlaefer.de.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter:
www.bund-rlp.de/gartenschlaefer
www.gartenschlaefer.de
https://biologischevielfalt.bfn.de/bundesprogramm/projekte/projektbeschreibungen/29021.html
(PM)


Mehr dazu:   Naturschutz  
Feedback: Hinweise an die Redaktion



Aktuelle Artikel aus Vereine


Großes Kino in Hachenburg: Musikverein Brunken enthüllt Details zu seinem 100-jährigen Jubiläum

Die Erlebnisbrauerei Hachenburg war am Freitag (6. Juni) der Treffpunkt von Musikern, Freunden und Gönnern ...

Erfolg beim Deutschen Chorfest: Encantada begeistert mit Höchstwertung

Das Frauenensemble Encantada aus Neunkirchen kehrte von einem erfolgreichen Auftritt beim Deutschen Chorfest ...

Erfolgreicher Spieltag für VfL Kirchen in Weisel

Am 25. Mai 2025 traten die Männer des VfL Kirchen in der Verbandsliga-Feldsaison in Weisel an. Trotz ...

Gelungener Vatertag in Wallmenroth: Haxen, Lattenknaller und Schinkenschätzen

Am Vatertag lockte der Sportplatz in Wallmenroth wieder zahlreiche Gäste an. Neben kulinarischen Genüssen ...

Neuer Regionalverband für Baukultur im Westerwald geplant

Der Architekturverein Stadtbild Deutschland e.V. plant die Gründung eines neuen Regionalverbandes im ...

Westerwälder sichert sich Bronze bei den Deutschen Taekwondo-Meisterschaft in Düsseldorf

Am Sonntag (25. Mai) versammelte sich die Athleten des deutschen Taekwondosports in Düsseldorf, um den ...

Weitere Artikel


Corona im AK-Land: 38 Neuinfektionen, Inzidenz steigt weiter

Am Freitagnachmittag weist die Corona-Statistik für den Kreis Altenkirchen 38 laborbestätigte Neuinfektionen ...

Birken-Honigsessen: Aus dem Bio-Hof wird Demeter-Hof Schützenkamp

Von ehemals konventioneller Landwirtschaft zum Bio-Hof und jetzt noch weiter: Auf dem Hof Schützenkamp ...

Gewerkschaften schlagen Sebastian Hebeisen zur Wiederwahl vor

Der DGB-Bezirksvorstand Rheinland-Pfalz/Saarland, in dem die Vorsitzenden aller acht DGB-Mitgliedsgewerkschaften ...

Diakonie in Südwestfalen: Hilfe für Eltern behinderter Kinder

Ein junges Paar erwartet voll Freude das erste Kind. Doch bei der Geburt treten Komplikationen auf. So ...

Betzdorf-Gebhardshain und Kirchen: Spannende Online-Angebote für Kinder und Jugendliche

Was verbirgt sich hinter Begriffen wie „Schlaupower-Olympiade“, Kidstreff oder Lesezimmer? Jede Menge ...

Lernrückstände zum Schuljahresende: Studienkreis hilft mit Crashkursen

Einen großen Teil des laufenden Schuljahres haben Schüler mit Homeschooling verbracht. Das Nachhilfe-Institut ...

Werbung