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Nachricht vom 12.04.2021    

Welche lokalen Geschäftsfelder haben mit Corona am meisten zu kämpfen?

Die Corona-Pandemie stellt die Wirtschaft vor die größten Herausforderungen. Dabei ist nicht jeder Wirtschaftszweig von dieser Pandemie im gleichen Ausmaß betroffen. So gibt es durchaus Gewinner, die aufgrund des mit der derzeitigen Krise verbundenen Lockdowns sogar deutliche Gewinne einfahren konnten.

Fotoquelle: pixabay.com

Verlierer und Gewinner
Letztendlich gibt es Gewinner und große Verlierer der Coronakrise. Generell lässt sich sagen, dass der Onlinehandel grundsätzlich zu den Gewinnern zählt. Wer früher in ein Ladenlokal ging, der versucht derzeit, soweit möglich, auf den Onlinehandel auszuweichen. Dies zieht sich im Prinzip durch alle Branchen hindurch. Dieser Umstand gilt auch für Besucher von Spielbanken, weshalb viele Spieler auf Online Casinos ausweichen müssen. Anbieter mit einer hohen Gewinnquote sind hier besonders gefragt. Unter den sog. Verlierern der Pandemie gibt es solche, die weniger von den Auswirkungen der Lockdowns und solche, welche in absolut großen Maßstäben von diesen betroffen sind und möglicherweise später Insolvenz anmelden müssen.

Besonders betroffene Geschäftsfelder
Die besonders betroffenen Geschäftsfelder finden sich selbstverständlich im Bereich der Gastronomie und ganz allgemein in den Geschäftsfeldern, die von und mit der Reisebranche leben. Neben der Gastronomie sind dies generell die Beherbergungsbetriebe und selbstverständlich die einschlägigen Reiseportale.

Unabhängig von der Reisesaison werden die gastronomischen Betriebe, angefangen mit den kleinen Cafés bis hin zu den größeren gastronomischen Betrieben einschließlich diverser Hotelketten, unmittelbar mit extrem hohen Verlusten konfrontiert. Schon 2020 sah sich das Gastgewerbe mit einem Umsatzminus von mindestens 50% ausgesetzt. Ein etwaig möglicher Außer-Haus-Verkauf ist hier regelmäßig nur der sprichwörtliche Tropfen auf dem heißen Stein. In unzähligen Einzelfällen werden die Verluste sogar noch höher liegen.

Angesichts der Tatsache, dass die Insolvenzantragspflichten zunächst bis zum 30. April 2021 ausgesetzt sind, steht nach Ablauf dieser Frist womöglich eine Insolvenzwelle an. Dieses Problem gilt nicht nur für die Gastronomie und das Hotelgewerbe, sondern es betrifft auch besonders die Veranstalter von Messen und Freizeitveranstaltungen. Großveranstaltungen, aber auch kleinere Veranstaltungen, sind derzeit grundsätzlich untersagt, was viele Selbständige in diesen Geschäftsfeldern dazu gezwungen hat, zur Sicherung ihres Lebensunterhaltes Grundsicherung zu beantragen.

Im Prinzip liegt die gesamte Kultur- und Künstlerbranche brach, sodass auch selbständige Solokünstler zu den größten Verlierern der Corona-Pandemie zählen. Deren Betriebskosten mögen zwar monatlich gering ausfallen, allerdings sind auch in diesen Segmenten die Aufträge nahezu zu 100% weggefallen. Die in diesen Branchen Tätigen sind in einem großen Ausmaß wirtschaftlichen Existenznöten ausgesetzt. Zu bedenken ist in diesem Zusammenhang gleichfalls, dass in all den von den Lockdowns betroffenen Geschäftsfeldern nicht nur die Selbständigen einem großen wirtschaftlichen Druck ausgesetzt sind, sondern in einem hohen Ausmaß auch die dort abhängig Beschäftigten.

Die Nöte nicht systemrelevanter Berufe
Generell lässt sich ausführen, dass die sog. nicht systemrelevanten Geschäftsfelder besonders leiden. Hier sind natürlich die Betriebe bzw. Unternehmen grundsätzlich besonderen Existenzkonflikten ausgesetzt, die nicht über ausreichende Rücklagen verfügen, um die Krise aus eigener Kraft zu meistern. Dies sind branchenübergreifend nicht wenige. Davon ausgenommen sind im Übrigen auch nicht die ganz großen Gastronomieketten. Denn gerade diese verfügen teilweise über sehr viele Betriebsstätten, mit der Folge der Verpflichtung monatlich sehr hoher Miet- und Pachtzahlungen. Die monatlich anfallenden Kosten werden durch die Pandemie natürlich nicht suspendiert - dies dann oftmals bei einem dafür monatlich minimalen Umsatz.
Besonders schwer hat es ebenso die Flugbranche getroffen. Die Umsatzeinbußen sind hier kaum mehr zu beziffern. Selbst nach Ende der Pandemie und dem damit verbundenen Ende der Lockdowns wird dieser Branche mittelfristig eine Erholung womöglich nicht beschieden sein. Der Grund hierfür wird wahrscheinlich darin liegen, dass der Urlauber auch in Zukunft sein geändertes Reise- und Buchungsverhalten beibehalten wird. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass der Urlauber sich auch in Zukunft wohl eher in die heimischen Urlaubsregionen zurückziehen wird, um keinen mit Auflagen verbundenen Urlaub in der Ferne verbringen zu müssen. Dem wird sich die Reisebranche schwerpunktmäßig stellen müssen, um zumindest in Teilbereichen mittelfristig eine wirtschaftliche Erholung verzeichnen zu können.

Fazit
Die Krise ist noch lange nicht vorbei. Fakt ist, dass es spezifische Geschäftsfelder wirtschaftlich besonders stark getroffen hat. Die Gastronomie und das komplette Beherbergungsgewerbe sind neben der Reisebranche und hier insbesondere die einzelnen Fluggesellschaften nur einige Beispiele unter vielen. Insgesamt leidet natürlich die komplette Wirtschaft und insbesondere vor allem die über wenig Kapitalressourcen verfügenden Unternehmen. Die entsprechenden wirtschaftlichen Weiterentwicklungen bleiben abzuwarten. (prm)

Agentur Autor:
Paul Schreiber



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