Werbung

Nachricht vom 23.04.2021    

Frischluft siegt – Infektionsgefahr vor allem in Innenräumen hoch

Präventionsleiter der Unfallkasse gibt Empfehlungen: So schützen Sie sich vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus.

Symbolfoto

Andernach/Region. Ob im Klassenzimmer oder im Büro – kommen Menschen in einem geschlossenen Raum zusammen, steigt die Gefahr einer Ansteckung mit dem Coronavirus. Darauf hat die Deutsche Gesellschaft für Aerosolforschung kürzlich in einem offenen Brief aufmerksam gemacht. Das Infektionsrisiko ist auch dann gegeben, wenn eine infizierte Person den Raum bereits wieder verlassen hat, bevor eine andere Person ihn betritt. Denn während größere Tröpfchen schnell zu Boden sinken, können kleinere Aerosole – auch über längere Zeit – in der Luft schweben und sich im geschlossenen Raum verteilen.

„Regelmäßiges Stoßlüften ist dann besonders wichtig", betont Dr. Christoph Heidrich, Abteilungsleiter Prävention der Unfallkasse Rheinland-Pfalz. Er gibt folgende konkrete Empfehlungen zum Schutz vor Corona-Infektionen. „In Innenräumen lauert die wesentliche Gefahr! Hier ist das Risiko, sich mit SARS-CoV-2 Viren anzustecken, um ein Vielfaches höher als draußen", so Dr. Heidrich. Die Ansteckungsgefahr im Freien sei vergleichsweise gering, draußen sei es nicht „gefährlich". Im Gegenteil: „Wer sich mit einer Person zum gemeinsamen Spaziergang oder zum Kaffee im Park trifft, ist weit weniger gefährdet als derjenige, der dies im Wohnzimmer tut", so der Präventionsexperte.

Dr. Heidrich gibt folgende konkrete Tipps:
• In Innenräumen sollten möglichst wenige Menschen außerhalb eines Hausstandes zusammenkommen. Im beruflichen Kontext ist Homeoffice das erste Mittel der Wahl.
• Je größer die Zahl der Quadratmeter pro Person im Raum, desto länger dauert es, bis die Luft kontaminiert werden kann. Pro Person sollten 10 Quadratmeter Raumfläche vorhanden sein.
• Aufenthaltszeiten mehrerer Personen sind in Innenräumen so kurz wie möglich zu gestalten. Dauerhafte Mehrfachbesetzungen in Büros sind zu vermeiden.
• Auch bei kurzen Verweildauern ist auf die Einhaltung eines Mindestabstands zu achten.
• Regelmäßig Stoß- und Querlüften, insbesondere bei unvermeidbar gemeinsamer Nutzung von Räumlichkeiten. Als Faustformel gilt: Mindestens alle zwanzig Minuten mehrere Minuten lüften. Dabei unterstützt die aktualisierte CO2-App des Instituts für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) und der Unfallkasse Hessen. Alles zur CO2-App gibt es hier.
• Als elementare Schutzmaßnahmen empfiehlt Dr. Heidrich,
– auch nach negativen Schnelltests – die bewährten AHA+L+A-Regeln: Abstand, Hygiene, Alltagsmaske (zwischenzeitlich Schutzmaske), Lüften, APP.



„Ein Mund-Nasen-Schutz ist immer dann anzuwenden, wenn Mindestabstände nicht sicher eingehalten werden können. Dies gilt insbesondere für Innenräume. Normierte Masken, wie OP-Masken oder FFP2-Masken, sind hier die Mittel der Wahl", so der UK RLP-Präventionsleiter. Jede der genannten Maßnahmen für sich habe ihren Wert. Aus ihrer Kombination entsteht ein Höchstmaß an Sicherheit.

„Auch der Einsatz von Schnelltests und Selbsttests ist enorm hilfreich, um symptomlos an Covid-19 infizierte Personen frühzeitig zu entdecken", so Dr. Heidrich weiter. Da aber diese Antigentests nur bei akut infektiösen Personen zuverlässig anschlagen, gelingt dies nur dann gut, wenn diese Tests regelmäßig durchgeführt werden. Zwei Tests pro Woche, wie nun vom Gesetzgeber angestrebt, sollten es schon sein. Vor allem bei wiederkehrend zusammenkommenden Gruppen ist diese Teststrategie wertvoll."

Davon profitieren insbesondere Beschäftigtengruppen die – bedingt durch ihre Aufgaben – nicht im Homeoffice arbeiten können. Auch im Bildungsbereich können wiederholte Schnelltests gut helfen, die dort vorhandenen Risiken einzugrenzen.

„Weniger gut helfen die Schnelltests bei einmalig zusammenkommenden Gruppen. Insbesondere bei hohen Infektionszahlen können diese aufgrund der Tatsache, dass sie nicht zu hundert Prozent infektiöse Personen rausfischen, eine trügerische Sicherheit bedeuten", sagt der UK RLP-Abteilungsleiter.

„Nach derzeitigem Stand können wir optimistisch sein, dass mit zunehmender Durchimpfung der Bevölkerung die Pandemie besiegt werden kann", so Heidrich abschließend.

Weitere Informationen sowie ein ausführliches Interview finden Sie unter www.ukrlp.de. (PM)


Mehr dazu:   Coronavirus  
Lokales: Wissen & Umgebung

Jetzt Fan der AK-Kurier.de Lokalausgabe Wissen auf Facebook werden!


Anmeldung zum AK-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Altenkirchen.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Westerwaldwetter: Winter ade - Frühsommer hält Einzug

Region. Die nördliche Strömung, die uns diese Kaltluft brachte, kommt zum Erliegen. Der Weg aus Süden wird frei und warme ...

Der Kinderschutzbund Westerwald informiert zum Tag der gewaltfreien Erziehung

Region. Seit dem 1. Januar 2011 ist das Recht von Kindern auf eine gewaltfreie Erziehung im Bürgerlichen Gesetzbuch verankert. ...

Auf den Spuren des Königs der Lüfte: Rotmilan-Wanderung im Westerwald

Wenn der Adler das Symbol der Alpen ist, so ist es der Rotmilan für den Westerwald. Dieser majestätische Vogel zieht mit ...

Mauden sammelt für mehr Sicherheit der Partnergemeinde im Westjordanland

Mauden. "Wie mir jüngst Manfred Rosenkranz, der langjährige frühere Ortsbürgermeister Maudens, mitteilte, sammelt er derzeit ...

Einzigartige Talente im Rampenlicht: Hellertal Grundschule Alsdorf begeistert beim Zirkusprojekt mit Circus Ronelli

Alsdorf. In dieser besagten Woche trainierte die gesamte Zirkus-Familie Ronelli mit höchstem Maße an Flexibilität und auch ...

Verbandsgemeinde Wissen erhält 430.000 Euro aus KIPKI-Programm der Landesregierung

VG Wissen. Die VG Wissen erhält 430.000 Euro aus der KIPKI-Förderung des Landes. "Das ist eine sehr gute Nachricht für die ...

Weitere Artikel


Spanisch für den Urlaub: Neuer Online-Sprachkurs bei der Kreisvolkshochschule

Altenkirchen. Auch wenn Urlaub in Spanien derzeit für viele noch eine große Sehnsucht ist, kann die coronabedingte Zeit der ...

„Wäller Gewächse": Thomas Enders, langjähriger Leiter von Airbus/EADS

Region/Obermörsbach. In Neuschlade wurde Thomas Enders als Sohn eines Schäfers und erstes von vier Kindern geboren. Schon ...

Freudenberg und Kirchen: Bürgermeisterin und Bürgermeister-Kandidat wollen Kooperation verfestigen

Kirchen/Freudenberg. Schon jetzt verbinde die Verbandsgemeinde Kirchen und Freudenweg einiges, heißt es einleitend in einer ...

Vorsicht am Telefon: Betrüger geben sich als evm-Mitarbeiter aus

Koblenz. Besonders häufig wurde nach Bank- und Zählerdaten gefragt. „Wir bitten unsere Kunden am Telefon bei Datenabfragen ...

Kinder- und Jugendarbeit in Krisenzeiten

Altenkirchen. Darüber informieren die Kreisjugendpflege Altenkirchen, die den Workshop in Kooperation mit der Fachstelle ...

So sehen Digiscouts-Projekte aus

Koblenz. Unter dem Titel „Azubis 4.0: Virtuelle Einblicke in Projekte der Digiscouts“ präsentierten die Auszubildenden den ...

Werbung