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Nachricht vom 06.05.2021    

Wissen: Wiederaufforstung im Stadtwald gepaart mit touristischer Entwicklung

Von Katharina Behner

Für Wissens „Grüne Lunge“, den Köttingsbacher Stadtwald stehen drei Hauptthemen im Hinblick auf die naturnahe Wiederaufforstung im Fokus: Klimaresistent soll er sein, mehr Baumarten beheimaten und für die gesamttouristische Entwicklung zudem an Erholungswert gewinnen.

Die beiden Fachleute vom Forstamt Altenkirchen Michael Weber (links) und Andreas Weber erläuterten den nachhaltigen Plan zur Wiederaufforstung der Köttingsbach. (Foto: Katharina Behner)

Wissen. Auf der aktuellen Sitzung des Haupt- und Finanzausschuss am Mittwoch, 5. Mai stand ein Thema im Vordergrund, das den Bürgern und der gesamten Region am Herzen liegt: die Wiederaufforstung des durch den Klimawandel geschundenen Stadtwaldes Köttingsbach, der „Grünen Lunge“ der Stadt. In diesem Zusammenhang ging es auch um die Förderung des Tourismus als wichtigen Wirtschaftszweig in Verbindung mit der Vermarktung des landschaftlich reizvollen Wisserlandes. Die Grundlage dazu hatte der Stadtrat im April geschaffen mit der Verabschiedung des Forstwirtschaftsplan, der auch die Fördergelder zur Wiederaufforstung beinhaltet.

Von Sommerlinde, Baumlehrpfad, Spendenbäumen bis Stadtrallye

Direkt vor Ort in der Köttingsbach erläuterten Altenkirchens Forstamtsleiter Michael Weber und Revierleiter Andreas Weber die Planungen zur naturnahen und nachhaltigen Wiederaufforstung, die im Oktober oder November startet. Insgesamt etwa 2.200 Pflanzen sollen auf den Flächen rechts und links des Hauptweges in der Köttingsbach ihren Platz finden. Dabei werden unter anderem Sommerlinde, Rotbuche, Traubeneiche und Esskastanie punktuell auf den Pflanzflächen eingefügt. Zudem setzt man auf eine teilweise Naturverjüngung, durch Pioniergewächse wie Birke und Eberesche. Auch der Ilex, Baum des Jahres 2021 ist schon in der Köttingsbach beheimatet und wird sich auf Dauer selbst verjüngen.

Nahrung als auch Schutz, sowohl für Pflanzen und Tiere, birgt das am Hang liegende Todholz, welches dort verbleiben soll. Eine Augenweide wird sicher die geplante Allee mit Kirschbäumen am alten „Trimm-Dich-Pfad“ und im Bereich des Bachbettes sein. „Es wird sich entwickeln, etwas Geduld ist gefragt“, so Forstamtsleiter Michael Weber. Er und Andreas Weber sprachen von drei bis vier Jahren, bis der Wald als Naherholungsgebiet wieder ergrünt sein werde.

Nicht nur im Hinblick auf den Tourismus soll im Stadtwald ein „Baumlehrpfad“ mit mindestens 20 verschiedenen heimischen Baumarten entstehen, darunter Eichen, Buchen oder Obstbäume. Verschiede Wanderwege durchlaufen den Wald, zudem ist die Hauptstrecke auch der Zuweg zum Westerwaldsteig. Genau dort entlang soll den Planungen zufolge der Lehrpfad verlaufen, der auch Flächen für die schon vielzählig zugesagten Spendenbäume vorsieht.

Die Spendenbereitschaft sei sehr groß, so Bürgermeister Berno Neuhoff. Damit unter anderen eine Anwachsgarantie gegeben ist, wird die Bestellung der „Spendenbäume“ mit all den anderen Pflanzen ebenfalls vom Forstamt zusammen mit der Wirtschaftsförderung koordiniert. Für die Spendenbäume steht zudem die Überlegung zu einer gemeinsamen Pflanz-Aktion im Raum. Außerdem ist angedacht, den Bachlauf freizuräumen.



Welche Bäume konkret eingekauft werden sollen steht noch nicht fest. Dies sei auch abhängig von der Verfügbarkeit, erklärte Michael Weber. Genauso wie Holz zur Mangelware werde, sei es auch mit den Setzlingen. Man setze dabei auf heimische Vielfalt im naturnahen und klimaresistenten Wald.

Weiterhin empfahl der Fachmann den Sitzungsteilnehmern, die geringen Flächen an Fremdparzellen, die sich noch nicht im Eigentum der Stadt befinden, zu erwerben. Insgesamt könne man so „mehr aus dem Stadtwald machen“. In dem Zusammenhang wies er darauf hin, dass die privaten und kommunalen Eigentümer zur Wiederaufforstung verpflichtet seien.

Der Empfehlung zum möglichen Erwerb der Fremdparzellen stimmte der Ausschuss einstimmig zu. Genauso wie dem gesamten Wiederaufforstungs-Plan inklusive der Flächen entlang des Bachbettes und der Anlage des Baumlehrpfades.

Ebenfalls einstimmig beschlossen die Kommunalpolitiker die Einrichtung einer Sitzgruppe aus Findlingssteinen. Auch dem Vorschlag von Jürgen Linke (SPD), wieder eine kleine Schutzhütte aufzubauen, folgten alle Ausschussmitglieder.

Mit all den verabschiedeten Punkten, so Bürgermeister Berno Neuhoff, komme man bei der Wiederaufforstung der „Grünen Lunge“ Wissens den Wünschen nach einem klimastabilen Wald mit vielen Baumarten und der damit verbundenen Steigerung des Erholungswertes nach, die zudem den Tourismus fördere.

Weitere Entwicklungen aus touristischer Sicht

Im Februar hatte die CDU-Fraktion einen Antrag zum Thema Tourismus eingebracht. Einige Punkte daraus sind bereits umgesetzt. So sind bereits jetzt zwei große Infotafel von der Landesforstverwaltung zu dem Thema „Klimawandel und Wald“ an den beiden Zugängen zur Köttingsbach installiert worden. Weitere Hinweistafeln sollen folgen.
Die Idee zu einem Stadtspiel oder einer Stadtralley, ähnlich wie aktuell mit den Fragebögen beim „Räuberweg“ angeboten, könne in Zusammenwirken mit dem Arbeitskreis Tourismus, der Wisserland-Touristik und Schülern entwickelt werden.
Für die touristische Vermarktung werden bereits jetzt im Reise-Center/Tourist-Information für Familien mit Kindern und Jugendgruppen kleine Präsente angeboten. Zunächst war eine gesonderte Spiel- und Sitzecke nicht vorgesehen. Doch die Wisserland-Touristik ist bereit, in Eigenleistung den Bereich um Kinderstühle und einen Tisch auszuweiten. Außerdem ist geplant, einen Eintrag zu den Spielplätzen auf der Seite wisserland.de vorzunehmen. (KathaBe)



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