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Nachricht vom 08.05.2021    

Hier und da gibt‘s auf dem Altenkirchener Waldfriedhof was zu tun

Friedhöfe sind Orte der Stille und des Gedenkens. Das bedeutet, dass dennoch hin und wieder Handwerker (neben den Totengräbern) die eine oder andere Sache angehen müssen. Da bildet der Waldfriedhof in Altenkirchen keine Ausnahme. Kleinere Verbesserungen sind bei einem Ortstermin ins Auge gefasst worden.

Die Friedhofshalle ist in die Jahre gekommen. Auf kleinere Reparaturen wurde bei einem Ortstermin aufmerksam gemacht. (Foto: vh)

Altenkirchen. Es gibt immer was tun: Während eine große deutsche Baumarktkette mit dem Spruch die Heimwerker zu Taten anregt, überzeugte sich der Bau- und Umweltausschuss des Stadtrates Altenkirchen bei einem Ortstermin, dass der Slogan auch Gültigkeit für den Waldfriedhof auf der Glockenspitze hat. Es sind nicht weltbewegende Dinge, sondern eher Kleinigkeiten, an die Hand angelegt werden könnte.

Daniela Hillmer-Spahr, für Bestattungen Lorenz Spahr tätig, also ausgewiesene Kennerin der weitläufigen Anlage, und Mitglied des Stadtrates als Fraktionsvorsitzende der SPD, beschrieb aus ihrer Sicht Ansätze für Erneuerungen und Umgestaltungen. Dazu zählten die Sanierung der Lautsprecheranlage und der Beleuchtung (Umrüstung auf LED) in der Friedhofshalle, deutlicher herauszuarbeitende fußläufige Verbindungen zwischen den einzelnen Bäumen im Ruhewald (keine Pflastersteine!) und eine Öffnung des Bereiches hinter dem Gebäude (Wegfall von abgrenzenden, im Boden senkrecht befestigen (und inzwischen teilweise maroden) Bahnschwellen, um den Bereich des Ruhewaldes für eine Urnenbestattung besser und schneller erreichen zu können.

Rund 40 Bäume wurden in diesem Areal bereits von einem Fachmann gecheckt, wobei unter anderem Totholz auch aus Kronen entfernt wurde. Stadtbürgermeister Matthias Gibhardt gab die Kosten mit rund 7500 Euro an. Mehrere Wasserschäden an und in der Trauerhalle gehören der Vergangenheit an. Dank neuer Transportkarren, die jeweils im Duo an verschiedenen Stellen zur Verfügung stehen (wie ein Einkaufswagen mit einer Ein-Euro-Münze auszulösen), hätte das Befahren der Wege mit Autos stark reduziert werden können, wusste Gibhardt.

Keine Plastikblumen erlaubt

Beim Rundgang wurden zudem Verstöße gegen die Friedhofssatzung angesprochen. Eigentlich verboten ist eine Grababdeckung mit kleinen weißen Steinen. Plastikblumen dürfen als Schmuck nicht verwendet werden. Inwieweit ein rigoroseres Vorgehen gegen die Verfehlungen initiiert wird, soll noch einmal mit der gebotenen Sachlichkeit beraten werden, denn „ein Friedhof ist ein sehr sensibler Bereich“, wie es Gibhardt formulierte.

Er berichtete, dass vom Migrationsbeirat des Kreises der Wunsch nach muslimischen Bestattungen an ihn herangetragen worden sei. „Auch darüber werden wir uns Gedanken machen“, ergänzte er und nannte lediglich eine Bedingung für eine solche Beisetzung: die Ausrichtung des Gesichts des Toten nach Osten (Mekka). Das Begräbnis in einem Sarg anstelle eines Leinentuches bedeute keine Schwierigkeit mehr. Noch einmal aufgegriffen werden soll die Idee eines Rundweges, der interessante Gräber verbindet, wie schon vor einigen Jahren im Stadtrat angeregt worden war. Das Terrain ist ebenfalls Teil der Aktion „Blühende Friedhöfe“ als ein Projekt der Artenvielfalt. Es möchte neue Lebensräume und Nahrung für blütenbesuchende Insekten, Vögel und Kleinsäuger schaffen. Dafür werden extra Blühflächen oder -streifen geschaffen.



2077 Grabstätten belegt

Der Waldfriedhof (bis 1954 evangelischer Friedhof) hat eine Größe von knapp 28.000 Quadratmetern, auf denen 2077 Grabstätten belegt sind. Seine Geschichte reicht bis ins Jahr 1855 zurück. Dieses Areal „Auf dem Schafstall“ (Flurbezeichnung) wurde unter Bürgermeister Friedrich Lietzmann (1852-1886) eingerichtet, parallel der Friedhof an der Landstraße nach Wissen im Bereich des heutigen Rathauses geschlossen (in Betrieb 1810-1856). Zuvor waren die Toten in oder rund um die Kirche beigesetzt worden.

Zudem gibt es einen katholischen Friedhof in der Hochstraße (1835-1980), der rund 5000 Quadratmeter misst, offiziell geschlossen ist, also nicht mehr belegt wird. Über das Gelände kann frühestens im Jahr 2037 verfügt werden (längste Laufzeit einer Grabstätte). Auf dem Waldfriedhof wurde die erste Kapelle 1954 gebaut, die 1975 von einer größeren ersetzt wurde. Im vergangenen Jahr gingen 55 Bestattungen in die Statistik ein. Spitzenreiter mit jeweils zehn Beisetzungen waren „Bestattung unter Bäumen“ und „Rasenurnenreihengrab“. Die Bilanz hatte sich 2015 ein wenig anders auf den ersten Plätzen dargestellt: 17-mal Wahl- und 10-mal Urnenwahlgrab bei 59 Begräbnissen. 2010 wurden 51 Beerdigungen mit diesen „Favoriten“ vollzogen: 19-mal Wahl-/10-mal Reihengrab. (vh)


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