Von der Schulbank in die Arbeitswelt
Berufspraktikum für alle achten Klassen der Westerwaldschule Gebhardshain: Trotz Corona hatten 121 Schüler eine Praktikumsstelle finden können. Sie waren vor den Pfingsferien in 48 verschiedenen Berufen und 96 verschiedenen Arbeitsstätten tätig.
Gebhardshain. Das Praktikum ist als erstes intensives Hineinschnuppern in die Arbeitswelt gedacht, in dem die Schüler wichtige Erfahrungen machen und Erkenntnisse gewinnen können. Im Vorfeld haben sie sich Informationen zu Berufen angeeignet, um sich bewusst für eine Praktikantenstelle entscheiden zu können.
Selbständig sollten die Schüler Kontakt zu den Unternehmen aufbauen und sich für einen Praktikumsplatz bewerben. In diesen besonderen Zeiten war es schwieriger, einen Platz zu finden, sodass die Unterstützungsangebote wie Mithilfe bei der Suche durch die Klassenleitungen durch die Schule sehr gefragt waren. „Aufgrund der guten Kontakte zu den Unternehmen und Handwerksbetrieben in der Region war es uns auch kurzfristig möglich, unsere Schüler bis auf wenige Ausnahmen mit einem Praktikumsplatz zu versorgen“, so die Jobfüxin Katharina Aulmann, die neben den Lehrerkollegen die Praktikanten mitbetreute.
Für die nicht versorgten Schüler wurden spezielle Angebote in der Westerwaldschule entwickelt, bei denen planerische und handwerkliche Fertigkeiten gefragt waren. In zwei Projekten ging es um planen, konzipieren, streichen, sägen, erbauen. Unter Fachanleitung von Andreas Spieß wurde ein Ansitz errichtet, der nun bei einem Jäger im Revier Scheuerfeld aufgestellt werden wird.
Im zweiten Projekt wurden 26 Meter neue Schulbänke gebaut. Der Bau der Bänke erfolgte im Werkraum, anschließend mussten im Außenbereich die Mauern gesäubert, ausgebessert und gestrichen werden. Am letzten Tag konnten dann die Bänke angebracht werden. Die Federführung dieses Projektes lag in den Händen von Daniela Holl. Schulleiter Ralph Meutsch freut sich über das große Engagement der Schüler und der Kollegen, vor allem aber auch über die neuen Sitzgelegenheiten auf dem Schulhof.
Begeistert vom Praktikum waren die meisten Schüler, denn die Arbeitswelt ist etwas ganz anderes als die wohlbekannte Schule. Fynn Spornhauer, der sein Praktikum in Steinebach bei der Firma Wezek absolvierte, erlebte, wie wichtig Teamfähigkeit und handwerkliches Geschick sind, wenn man als Industriemechaniker arbeiten möchte: "Das Praktikum hat mir viele Erkenntnisse gebracht. Ich glaube, hier könnte ich meine Ausbildung machen!“ Ausbilder Oliver Jung war erfreut von dem Engagement und Interesse des Praktikanten.
Auch Falk Wendling war begeistert von seinem Praktikum als Industriemechaniker bei Federal Mogul in Herdorf. „An das frühe Aufstehen muss ich mich noch erst gewöhnen. Das Praktikum ist prima. Ich habe schon viel mit Metall arbeiten können!“ Sehr zufrieden zeigt sich auch der Ausbildungsleiter Stephan Leukel von den sehr guten Umgangsformen und dem handwerklichen Geschick des Praktikanten . „Ein gutes Praktikum ist für uns eine wichtige Entscheidungshilfe, wenn wir jemandem später eine Ausbildungsstelle anbieten. Der Junge macht sich ausgezeichnet!“
Ein Praktikum kann eine wichtige Entscheidungshilfe für die zukünftige Berufswahl sein, da die Schüler ihre Vorstellungen von einem Beruf mit der Realität vergleichen können, sodass ein realistisches Bild entsteht. Daher ist es wichtig für die Schüler, dass sie ihre Erfahrungen im Praktikum intensiv reflektieren, damit aus diesen Erfahrungen tragende Erkenntnisse werden. Diese Reflexion wird eingeleitet durch das Bearbeiten einer Praktikumsmappe, es folgen intensive Auswertungsgespräche in der Schule.
Die Westerwaldschule bedankt sich bei den Firmen, die die Praktikantenplätze zur Verfügung stellten und für eine gute Betreuung der Schüler sorgten. Auch für die Firmen ist es wichtig, sich als guter Arbeitgeber zu präsentieren, damit sie interessierte und qualifizierte Bewerber für ihre Ausbildungsstellen finden werden. (PM)
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