Werbung

Nachricht vom 10.06.2021    

Wolfsnachweise: Weitere Nutztierrisse im Westerwald

Im April und Mai wurden im Westerwald Nutztiere vom Wolf gerissen. Darüber informiert das Landes-Umweltministerium – und betont dabei die Wichtigkeit von Schutzmaßnahen. Denn laut dem Ministerium gab es hier bei allen von ihm genannten Rissen Defizite.

Symbolfoto: Wolfgang Tischler

Region. Von zwei Rissen in der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld berichtet das Landes-Umweltministerium in einer Pressemitteilung: Am 1. Mai wurde der Wolf mit der Kennung GW1934m, ein Welpe des Leuscheider Rudels aus 2020, an einem toten Schaf in der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld im Westerwald nachgewiesen. Der zweite genannte Schafsriss (25. April) in der VG geht auf das Konto des im Frühling über Baden-Württemberg aus Bayern eingewanderten Rüden GW1896m. Ein Blick auf die Online-Übersicht der Wolfsnachweise von der Stiftung Natur und Umwelt verrät: Offenbar ist die Pressemitteilung des Ministeriums nicht vollständig. Denn der Liste nach fanden sich im VG-Gebiet am 14. April ebenfalls Wolfsnachweise an einem Schaf und am 13. Mai an einem Wildtier. Bei dem jüngsten Fall steht noch eine Bestätigung der Wolfskennung aus.

Die Nachweise vom 14. April können ebenfalls GW1896m zugeordnet werden. Im Gebiet der VG Altenkirchen-Flammersfeld gab es Ende Mai laut dem Ministerium einen Vorfall mit einem Pferd. Das Senckenberg-Institut für Wildtiergenetik konnte anhand einer Probe Caniden-DNA von mindestens zwei Tieren nachweisen. Es sei wahrscheinlich, dass es sich dabei um zwei Hunde handelt. Aufgrund von Verunreinigungen ließen die Proben jedoch keinen eindeutigen Befund zu.

Ob ein Wolf auch für den Tod einer Kuh in der VG verantwortlich ist, steht noch nicht fest. Am 26. April wurden Fraßspuren an dem Kadaver nachgewiesen, allerdings nicht nur von GW1999f, sondern auch von einem Fuchs. Vor dem Hintergrund der bestätigten Wolfrisse ist es nicht überraschend, dass sich in der Tabelle mehrere Nachweise finden, wonach die Raubtiere in der VG Altenkirchen-Flammersfeld in Erscheinung traten während der Monate April und Mai. Entsprechende Bestätigungen gab es auch in den Verbandsgemeinden Puderbach und Rennerod (siehe unten). In letzterem Gebiet riss am 29. April ein weiblicher Wolf ein Wildtier. Bei GW2045f handelt es sich um ein weibliches Tier aus einem niedersächsischen Rudel (Bergen).

Bei allen Nutztierrissen sei laut dem Landes-Umweltministerium entweder der Herdenschutz unzureichend gewesen oder der Zaun habe „Durchschlupfmöglichkeiten“ geboten – wobei nicht sicher ist, ob das Ministerium hier auch den nicht in der Pressemitteilung aufgeführten Schafsriss einschließt, der am 14. April in der VG Altenkirchen-Flammersfeld nachgewiesen wurde. In dem Schreiben wird weiter darauf hingewiesen, dass ein guter Herdenschutz das wichtigste und beste Mittel zur Verhinderung von Übergriffen auf Nutztiere sei und eine Landesförderung von Schutzmaßnahmen in Präventionsgebieten möglich sei.



AK-Kurier Newsletter: So sind Sie immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.

Um die Tierhalter erneut umfassend zu informieren, wird es im Westerwald eine Informationsveranstaltung geben. Diese findet am 22. Juni in Neitersen statt und wird von der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld organisiert. (Eine Uhrzeit nennt das Ministerium nicht.) Aufgrund der Corona-Pandemie ist die Zahl der Teilnehmenden vor Ort begrenzt.

Wolfsnachweise Puderbach

Am 18. April wurde in der Verbandsgemeinde Puderbach im Landkreis Neuwied nun auch der vermutete siebte Welpe des Leuscheider Rudels genetisch nachgewiesen. Mit GW2075f hatte das Rudel 2020 drei männliche und vier weibliche Welpen.

Von diesen Welpen sind bereits zwei Welpen bei Autounfällen getötet worden. Nachdem GW1851m bereits im Oktober von einem Auto erfasst wurde, verstarb nun am 13. Mai auch GW1935m an der B8 (Artikel dazu hier). (PM/ddp)

Wolfshotline für Tierhalter

Bei Verdacht auf einen Wolfsriss können sich die betroffenen Tierhalter über die Wolfshotline 06306/ 911199 oder via Mail an wolf(at)snu.rlp.de an die Stiftung Natur und Umwelt wenden, die auch die Anträge auf Entschädigung entgegennimmt. Sobald Wölfe genetisch oder anhand einer Foto- oder Videoaufnahme bestätigt wurden, werden die Nachweise hier veröffentlicht.

Lesen Sie auch:

Wolf „GW1896m“: Acht Nutztierrisse gehen auf das Konto des Einzelgängers (Artikel vom 6. Mai)

Schafsrisse in der VG Altenkirchen-Flammersfeld: Wolfsnachsweise bestätigt (Artikel vom 28. April)


Mehr dazu:   Wolf  


Anmeldung zum AK-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Altenkirchen.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Öffentliche Fahndung nach schwerer Körperverletzung auf Autobahnrastplatz "Logebachtal-West"

Textteil: Am Mittwoch, 17. Juli, kam es auf dem Gelände des Rastplatzes "Logebachtal- West" zu einer heftigen Auseinandersetzung. ...

Young- und Oldtimer treffen sich am 11. August in Oberdreis

Oberdreis. Zum zehnten Mal lädt der Young- und Oldtimerclub Oberdreis zum legendären Treffen ein. Alle Auto- und insbesondere ...

Regnerischer Start ins Wochenende - Hundstage lassen auf sich warten

Dierdorf. Als Hundstage werden bei uns umgangssprachlich die heißen Tage in der Zeit vom 23. Juli bis zum 23. August bezeichnet. ...

Geschwindigkeitsbegrenzung eingeführt: Streitholz setzt auf Verkehrssicherheit

Streitholz. Im Zuge des Ausbaus der Strecke vom Ortsausgang Wissen Richtung Hagdorn, wurden von Anwohnern Bedenken geäußert. ...

Kreisfeuerwehrverband Altenkirchen freut sich über großzügige Spende

Altenkirchen. Da es sich um teilweise feuerwehrtechnische Gerätschaften handelt, welches immens kostenintensiv ist, sei der ...

Großer Abschied und neuer Anfang: Lebenshilfe Altenkirchen verabschiedet Auszubildende

Altenkirchen. Jedes Jahr bietet die Lebenshilfe im Landkreis Altenkirchen jungen Menschen die Chance, eine Ausbildung oder ...

Weitere Artikel


Altenkirchen will mehr für bessere und sichere Radwege tun

Altenkirchen. Schon vor Wochen hat eine Umfrage des AK-Kuriers ergeben: Die Fahrradindustrie ist einer der großen Gewinner ...

Corona im AK-Land: Zwei Neuinfektionen, Inzidenz unverändert

Altenkirchen. Die tagesaktuellen Zahlen und Entwicklungen zur Corona-Pandemie im Kreis Altenkirchen (Stand: 11. Juni, 15 ...

Rauchentwicklung an LKW - Leitstelle alarmierte mehrere Feuerwehren

Rodenbach. An einem LKW-Anhänger stellte der Fahrer eine Rauchentwicklung fest und informierte die Leitstelle. Bereits beim ...

Ausbau der K 58 in Buchholz-Mendt

Buchholz. Aufgrund des schlechten Fahrbahnzustandes und das Fehlen ausreichend breiter Gehweganlagen ist der Ausbau erforderlich.

Die ...

Open Air Sommer zum Felsenkeller-Jubiläum mit Top Programm

Altenkirchen. Seit 35 Jahren schreibt die Felsenkeller Kulturgeschichte und hat das kulturelle Leben in der Region maßgeblich ...

Wissen: Kleusberg wächst und investiert weiter

Wissen/Wisserhof. Das Unternehmen Kleusberg mit Stammsitz in Wissen/Wisserhof wächst seit vielen Jahren kontinuierlich in ...

Werbung