Werbung

Nachricht vom 23.06.2021    

NABU-Fledermaus-Zensus: Dauerregen setzt Fledermäusen zu

Das anhaltend nasskalte Wetter im April und Mai machte den heimischen Fledermäusen zu schaffen. Fledermausquartiere waren zwischenzeitlich verwaist. Aktuelle Beobachtungen und erste Ergebnisse des landesweiten Fledermauszensus des NABU Rheinland-Pfalz geben zwar Anlass zur Hoffnung, der aktuelle Wetterwechsel wird jedoch mit Sorge beobachtet.

Mausohrfledermäuse. Foto: NABU/ Christian Stein

Mainz/Holler. „Die Fledermäuse müssen sich in den ersten warmen Wochen des Jahres von ihrem Winterschlaf erholen und die verbrauchten Energiereserven auffüllen. Dies war im Frühjahr kaum möglich, da es in den Nächten viel geregnet hat“, sagt Fiona Brurein, Mitarbeiterin im Projekt „Fledermäuse Willkommen!“ des NABU Rheinland-Pfalz. Diese Wetterverhältnisse setzen nicht nur temporär das Nahrungsangebot für die insektenfressenden Fledermäuse herab, sondern geben den Tieren schlichtweg keine Möglichkeit zum Jagen. „Das kann zu großen Ausfällen beim Nachwuchs, aber auch bei den adulten Tieren führen“, so Brurein.

Die warmen Temperaturen der letzten Tage haben den Fledermausschützern Hoffnung gemacht, denn die flinken Flugakrobaten kehrten mit steigenden Temperaturen und trockenen Nächten wieder in ihre Quartiere zurück. Dies zeigen erste Ergebnisse des landesweiten Fledermauszensus, bei dem der NABU jährlich Anfang Juni alle Quartierbesitzer zur Meldung der Fledermäuse aufruft.

Zur Jungenaufzucht schließen sich Fledermausweibchen im Frühjahr zu sogenannten Wochenstuben zusammen, in denen sie gemeinsam ihre Jungen aufziehen. Die Weibchen bekommen dann, je nach Art, ab Ende Mai meist ein einziges Jungtier. Doch dieses Jahr erreichen die Meldungen zu den ersten Jungtieren den NABU Rheinland-Pfalz deutlich später.

Ist die Nahrungssituation und/oder das Wetter im Frühjahr ungünstig, wird der Zeitpunkt der Geburt einige Zeit hinausgezögert. Dies macht sich in diesem Jahr beispielsweise beim Großen Mausohr bemerkbar: „Während die Tiere in den letzten Jahren oft schon Ende Mai ihre Jungen bekamen, werden dieses Jahr erst jetzt die ersten Jungtiere geboren“, berichtet Brurein. „Zwar konnten während der warmen Phase der letzten Wochen die Fledermausmamas in ihre Wochenstuben zurückkehren und hatten wohl auch Jagderfolg, jetzt ist der Wetterwechsel aber ein neuer Anlass zur Sorge. Denn die Mütter konnten ihre eigenen Reserven kaum auffüllen und müssen jetzt zusätzlich noch ihre Jungen versorgen.“



Aufgrund der aktuellen Situation ruft der NABU Rheinland-Pfalz die Bevölkerung dazu auf, bekannte und neu entdeckte Fledermausquartiere zu melden. Auch wenn bereits eine Meldung im Rahmen des Fledermauszensus erfolgte, kann eine Nachmeldung bei gravierenden Veränderungen im Quartier den Fledermausschützern bei Ihrer Arbeit helfen. „Auch wenn es traurig ist, der Verlust einzelner Tiere kann von einer Population ausgeglichen werden. Beunruhigend wären aber vor allem Meldungen von vielen tot aufgefundenen Fledermäusen. Die diesjährige Fledermausgeneration kämpft derzeit ums Überleben“, so Brurein. Informationen über die aktuelle Situation unserer heimischen Fledermäuse sind demnach von enormer Bedeutung für die Naturschützer.

Der NABU Rheinland-Pfalz zeichnet Personen aus, die sich im Fledermausschutz einsetzten, in dem sie bestehende Quartiere erhalten oder neue anbieten. Auf der Webseite des NABU Rheinland-Pfalz kann man sich über ein bereitgestelltes Formular bewerben. Diese Aktion wird vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität im Rahmen der „Aktion Grün“ gefördert.

Mehr Infos:
Homepage der Aktion Fledermäuse Willkommen!

Mehr Infos zum Fledermauszensus

Hier finden Sie heimische Fledermausarten im Portrait

Tipps zur fledermausgerechten Haussanierung

Mehr häufig gestellte Fragen zu Fledermäusen beantwortet der NABU in diesem FAQ

Zusätzlich gibt es eine bundesweite Fledermaushotline, unter der dringende Fragen beantwortet werden. Die Nummer lautet: 030-284984-5000. Diese ist im von Juni bis August zu folgenden Zeiten erreichbar: Montag bis Freitag 10 – 16 Uhr und 19 - 20.30 Uhr, Samstag, Sonntag und Feiertage 11 – 13 Uhr und 17 – 19 Uhr. (PM)


Mehr dazu:   Naturschutz  

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Montabaur auf Facebook werden!


Anmeldung zum AK-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Altenkirchen.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Vereine


Revitalisierte Tennisanlage in Kirchen: Mehr Mitglieder und modernisierte Einrichtungen

Kirchen (Sieg). Der Tennisverein in Kirchen, gelegen an der idyllischen Anlage am Molzberg, hat nach der Einweihung einer ...

Birkener Schützen holen den ins Wasser gefallenen Festzug nach

Birken-Honigsessen. Der Festumzug durch die geschmückten Straßen fiel buchstäblich ins Wasser. Dabei waren die Straßen geschmückt, ...

Bezirksverband Marienstatt lädt zum Schießtag ein

Selbach. Hier können sich alle Mitglieder und Interessierte in den verschiedenen Schießdisziplinen messen, auch fern von ...

Wissener Schützenverein stellt Weichen für die kommende Bundesligasaison

Wissen. Die Herausforderung für Trainer Bernd Schneider und Schießmeister Burkhard Müller bestand darin, Abgänge zu kompensieren ...

Schützen in Maulsbach freuen sich auf ihr Schützenfest

Maulsbach. Beim Schützenverein Maulsbach wird auch in diesem Jahr mit einem abwechslungsreichen viertägigen Programm für ...

Sicher auf dem E-Bike unterwegs - Fahrsicherheitstraining in Gebhardshain

Gebhardshain. Durch Übungen wird während des Fahrsicherheitstrainings das Risikobewusstsein geschärft und durch gezielte ...

Weitere Artikel


Kirmes Birken-Honigsessen vor über 80 Jahren

Region. Die Birken-Honigsessener feierten vor etwa 80 Jahren, als diese Aufnahmen entstanden, ihre Kirmes auch Kirchweih ...

Westerwälder Rezepte: Bunte Beerentorte

Region. Eine sommerliche Obsttorte lässt sich mit einem Rührteigboden schnell fertigen.

Zutaten:
75 Gramm Butter oder ...

Goldene Ehrennadel des FV Rheinland an Karl-Heinz Klöckner verliehen

Molzhain. Sagenhafte 47 Jahre, von 1972 bis 2019 stand Heino als Vorsitzender an der Spitze des SV Molzhain. Ein Vorbild ...

„In Vogue“ – Beitrag der Literaturwerkstatt Altenkirchen

Modebewusste Ladies und Gentleman setzen dabei natürlich nach wie vor auf etablierte Marken wie Esprit oder Nike. Und ja, ...

Pracht: Gartenabfälle illegal entsorgt

Pracht. Nach Angaben von Spaziergängern muss dieser Grünabfall am Montagvormittag, 21. Juni, dort illegal entsorgt worden ...

Neueröffnung: Zentrum für Physiotherapie "Thera Aktiv" in Altenkirchen

Altenkirchen. Es werden höchste fachliche Kompetenz in allen Bereichen der Therapie geboten, orientiert an den Bedürfnissen ...

Werbung