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Nachricht vom 01.07.2021    

Nächste Eskalationsstufe zu desolaten Landesstraßen im Wisserland

Von Katharina Behner

Zur Ortsbesichtigung der desolaten L 278 auf dem Gebiet der Stadt Wissen und der Ortsgemeinde Birken-Honigsessen trafen sich gleich zwei Gremien aus dem Wisserland, um solidarisch Seite an Seite zu stehen. Seit 1984 im Augenschein, ist der Zustand noch immer der Gleiche – das Wisserland geht in Sachen Landesstraßen in die nächste Eskalationsstufe.

Von links, vordere Reihe: Matthias Grohs (Ortsbürgermeister Selbach), Bürgermeister Berno Neuhoff und Hubert Wagner (Ortsbürgermeister Birken-Honigsessen) werden sich auf den Weg nach Mainz machen. In Sachen Landesstraßen wollen sie erfahren, was konkret wann gemacht wird. (Foto: KathaBe)

Wissen/Birken-Honigsessen. „Wir reden hier über keinen Feldweg, sondern über den Zubringer zur Autobahn A4“, so Bürgermeister Berno Neuhoff zur Begrüßung eines gemeinsamen Vor-Ort-Termins der Bauausschüsse der Stadt Wissen und der Gemeinde Birken-Honigsessen. Das Treffen fand passenderweise an der Gemarkungsgrenze der Stadt und der Ortsgemeinde im Bereich „Giebelhardt“ - direkt an der Landesstraße L 278 – statt.

Der Anlass des Termins: Der Zustand der desolaten L 278, die als kaum noch verkehrssicheres „Nadelöhr“ geltende Strecke Wissen - Morsbach, konkret von Wissen bis zur Landesgrenze nach Nordrhein-Westfalen bei Volperhausen. Viele Ortsansässige, Pendler und Speditionen befahren die Landesstraße. Denn neben anderen ist einer der größten Arbeitgeber des Wisserlandes im besagten Bereich ansässig, entsprechend hoch die Bedeutung der L 278 auch für die Wirtschaft in der Region.

Nach vorangegangenen Planungen schon seit 1984, brachte die Anfang Februar bekannt gewordene Information, dass die Sanierung der Holperpiste wieder auf Eis gelegt wurde, Neuhoff und die beiden Ortsbürgermeister Hubert Wagner (Birken-Honigsessen) und Matthias Grohs (Selbach) dazu, ihre Stimmen deutlich Richtung Mainz zu erheben:
Ein Schreiben, in dem die jämmerlichen und verkehrsgefährdenden Zustände der L 289 von Selbach/Brunken nach Wissen und der aktuell besagten L 278 von Wissen nach Morsbach geschildert wurden, ging seitens der Verwaltung an das Verkehrsministerium in Mainz, in Person an Volker Wissing. Eine Durchschrift des offenen Briefes erhielt auch die heimische Bundestagsabgeordnete Sandra Weeser (FDP).

Bis zum Treffen aus gleichem Grund in der Ortsgemeinde Selbach an der L 289 Mitte März lag offenbar auf dieses Schreiben weder eine Eingangsbestätigung noch eine Antwort vor, was den Eindruck der Betroffenen verstärkte in Sachen Landesstraßen im nördlichsten Zipfelchen von Rheinland-Pfalz quasi vergessen worden zu sein. Wir berichteten hier darüber.

Nächste Eskalationsstufe: Termin beim Verkehrsministerium in Mainz geplant



Mittlerweile wurde reagiert. Die vorliegende Antwort aus dem Ministerium, so Neuhoff leicht sarkastisch, sei zwar „tröstlich“ - entbehre jedoch weiterhin konkreter Daten im Bezug auch auf einen Ausbau der L 278. Denn der Hinweis aus dem Ministerium, dass die Sanierung „nicht auf Eis gelegt sei“, sondern der zuständige Landesbetrieb Mobilität Diez (LBM) sich in unterschiedlichen Planungsvorbereitungen befinde und gebeten wurde, verstärkt darauf zu achten, mit der Unterhaltung dienenden Maßnahmen einen verkehrssicheren Straßenzustand der beiden Landesstraßen zu gewährleisten, kommt nicht nur bei Birken-Honigsessens Ortsbürgermeister Hubert Wagner eher als „reine Vertrösterei“ an.

Auch der Hinweis im Antwortschreiben, dass Investitionsmittel für den Straßenbau sowie personelle Kapazitäten des LBM auf die dringlichsten Maßnahmen zu konzentrieren seien, macht nachdenklich. Daher fügt Wagner an, gedacht zu haben, dass es nicht nach Kapazität, sondern nach den dringlichsten Bedürfnissen ginge.

Matthias Grohs, Ortsbürgermeister von Selbach, macht leichten Mut in der Angelegenheit. Als starke solidarische Gemeinschaft im Wisserland, sieht er, dass Gehör gefunden und reagiert wird - wenn auch noch nicht ganz konkret. In der Angelegenheit zur L 289 (Selbach/Brunken nach Wissen) erhielt die Verwaltung auch ein Schreiben des LBM. Aktuell stehen hier Gebietsänderungen Seitens der Ortsgemeinde und Stadt an, die für die weiteren Planungen erforderlich sind.

Getreu dem Motto „Wir müssen unser Schicksal selbst in die Hand nehmen“ beschlossen die beiden Ausschüsse einstimmig, dem Vorschlag Neuhoffs zu folgen und der Angelegenheit rund um die desolaten Landesstraßen im Wisserland mit einem persönlichen Besuch im Ministerium für Verkehr in Mainz Nachdruck - nicht zuletzt terminlicher Art - zu verleihen. Neben Neuhoff werden die beiden Ortsbürgermeister Grohs und Wagner teilnehmen, wünschenswert sei auch die Teilnahme von Vertretern der Wirtschaftsverbände. „Wir wollen konkret wissen was wird in welchem Jahr gemacht“, so das Credo. (KathaBe)


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