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Nachricht vom 12.07.2021    

"Schach!": Yuri Boidman gewinnt 18. Rheinland-Pfalz Senioren-Open in Altenkirchen

Nachdem die Seniorenmeisterschaft des Schachbundes Rheinland-Pfalz viele Jahre in Neustadt an der Weinstraße zu Gast war, ist das Turnier in den Westerwald umgezogen. Nach der coronabedingten Absage im letzten Jahr konnte die 18. Auflage mit einem Jahr Verspätung und unter Auflagen in Altenkirchen starten.

(Foto: Veranstalter)

Altenkirchen. Austragungsort war das Hotel Glockenspitze in Altenkirchen, in dem das Schiedsrichterteam sogar das Themenzimmer „Schach“ beziehen zu konnte. Die 49 Teilnehmer aus sieben Nationen schenkten sich nichts: Nach zwei Spielen beim RLP-Senioren-Open waren noch sieben Spieler ohne Punktverlust, darunter die Top 3 der Setzliste mit IM Yuri Boidman (Heimbach-Weis/Neuwied), Erich Müller (Ladenburg) und Uwe Bade (Friesen Lichtenberg). Der Berliner Bade, der auch Internationaler Schiedsrichter ist und in den 70er Jahren maßgeblich an der Einführung der Nationalen Wertungszahlen in der DDR beteiligt war, spielte zweimal eine der längsten Partien der Runde. Besonders hoch her ging es bei seinem Erstrundensieg gegen Detlef Krüger (Fredersdorf/Vogelsdorf). Nach vier Runden war nur noch Turnierfavorit IM Yuri Boidman verlustpunktfrei. Er setzte sich am Spitzenbrett in 28 Zügen gegen Winfried Blosze durch.

Erstmalig zu Gast beim RLP-Senioren-Open war der Belgier Marc Beddegenoodts. Neben der Möglichkeit, mal wieder am Brett Schach zu spielen, wollte er die Westerwald-Region kennenlernen. Manfred Schulze Forsthövel ist zum zweiten Mal beim RLP-Senioren-Open zu Gast. Er hat vor wenigen Jahren nach längerer Pause wieder mit dem Schachsport begonnen und wurde durch die Pandemie ausgebremst. Umso mehr freute er sich, dass man jetzt wieder am Brett spielen kann. Zusätzlich zum aktiven Spiel hat er auch seinen C-Trainerschein gemacht. Beide haben sich das Turnier auch für 2022 vorgemerkt. Die Partie der beiden endete remis.

Am 5. Spieltag nutzte ELO-Favorit IM Yuri Boidman (Heimbach-Weis/Neuwied) in einer frühen Partiephase einen Fehler seines Gegners Joachim Hiller (Deidesheim) und blieb mit 5 Punkten aus 5 Partien verlustpunktfrei.

Eine spannende Partie entwickelte sich an Brett 2 zwischen Harald Lares (Pirmasens) und Uwe Bade (Friese Lichtenberg). In einer Position mit gegenseitigen Drohungen behielt der Routinier aus Berlin den Überblick und schaffte den 4. Sieg im 5. Spiel. Er lag damit nur einen halben Punkt hinter Boidman und trat in der nächsten Runde mit den schwarzen Steinen gegen ihn an. Wieder in der Spur war Erich Müller (Ladenburg), der nach zwei Remisen gegen Helmut Kalepky (Heidesheim) den vollen Punkt erzielte und dann an Brett 2 auf Volker Schönfeld (Gera) traf.

In der Spitzenpartie des 6. Spieltags setzte sich IM Yuri Boidman (Heimbach-Weis/Neuwied) gegen Uwe Bade (Friesen Lichtenberg) durch und hatte jetzt einen vollen Punkt Vorsprung vor dem Verfolgerfeld, das von Erich Müller (Ladenburg) und Michael Heid (Matt im Park Frankfurt) angeführt wurde.

Im Spitzenspiel der 7. Runde wollte es Erich Müller (Ladenburg) wissen und versuchte mit den weißen Steinen dem Turnierfavoriten Yuri Boidman (Heimbach-Weis/Neuwied) die erste Niederlage beizubringen. Er konnte zwar die Qualität gewinnen, aber Boidman hatte dafür zwei Bauern, so dass die interessante Partie remis endete.

Dieses Ergebnis gab den Verfolgern die Chance, den Vorsprung zu verkürzen. Lange Zeit sah es so aus, als könnte Uwe Bade (Friesen Lichtenberg) diese Chance nutzen. Er stand gegen Michael Heid (Frankfurt) klar besser, griff aber im 37. Zug zum falschen Läufer und stellte den anderen ein.

Noch größeres Pech ereilte den Turniersenior Erich Krüger aus Essen: Er musste gegen Heijo Höfer aus Altenkirchen aufgeben. Am Brett 3 ging es wechselseitig zu. Karl-Heinz Hüttemann und Harald Lares war klar, dass ein voller Punkt erbracht werden musste, um auf einen der vorderen Plätze zu landen. Vielleicht entschied man sich aus diesem Grund für die englische Am Ende einigten sich beide Spieler auf Remis. Lares und Hüttemann hatten bisher insgesamt schon dreimal gegeneinander gespielt und obwohl beide stets auf Gewinn spielten, war noch kein eindeutiger Sieger zu verzeichnen, denn alle drei Partien gingen remis aus.



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IM Yuri Boidman wollte in der Vorschlussrunde unbedingt die Entscheidung herbeiführen und versuchte alles, um mit den weißen Steinen die Partie gegen seinen härtesten Verfolger, Michael Heid aus Frankfurt, zu gewinnen. Dieser hielt dem Druck des Titelträgers stand und nach dem remis am Spitzenbrett war die Entscheidung um den Turniersieg auf die nächste Runde vertagt.

Vor der letzten Runde führte Yuri Boidman mit einem halben Punkt Vorsprung vor Michael Heid. Geringe Siegchancen hatte auch noch Erich Müller, der mit einem weiteren halben Punkt weniger auf Platz 3 folgte. Er kam in der vorletzten Runde gegen Karl-Heinz Hüttemann zu einem Remis.

Am Ende setzte sich der Favorit durch: IM Yuri Boidman hat das 18. Rheinland-Pfalz Senioren-Open gewonnen und ist damit seiner Favoritenrolle gerecht geworden. Während der Schlussrunde schaute er häufig auf die Bretter seiner Gegner aus den ersten acht Runden und rechnete wohl regelmäßig neben den Varianten in seiner Partie auch die zu erwartende Buchholzzahl aus. Schließlich einigte er sich mit seinem Gegner Harald Lares (Pirmasens) auf remis und erreichte ebenso 7,5 Punkte wie der stark aufspielende Michael Heid (Frankfurt). In der Zweitwertung lag der Andernacher, der für Heimbach-Weis/Neuwied spielt, schließlich 3,5 Punkte vor Heid. Mit dem Turniersieg erhält Boidman auch den Titel Rheinland-Pfalz Seniorenmeister 2021. Hinter Heid landeten Erich Müller (Ladenburg) und Harald Lares auf den Plätzen.

Den Titel des Rheinland-Pfalz Nestorenmeisters 2021 sicherte sich der für Deidesheim spielende Bad Dürkheimer Joachim Hiller. Beste weibliche Teilnehmerin war Rosemarie Sand (Pfullingen) vor Antje Christine Krüger (Fredersdorf/Vogelsdorf) und Heidrun Bade (Potsdam).

Ratingpreise gingen an Volker Schönfeld (Gera), Dr. Gernot Klein (Aachen) in der Kategorie bis 2000, Dr. Hans-Gerd Löhr (Kandel), Heijo Höfer (Altenkirchen) in der Kategorie bis 1800, Antje Christine Krüger (Fredersdorf/Vogelsdorf), Martin Lachat (Zürich) in der Kategorie bis 1600 sowie Werner Nelles (Sondernheim) und Helmut Pfaff (Frankfurt) in der Kategorie bis 1400.

Bei der Siegerehrung betonte der Altenkirchener Stadtbürgermeister Matthias Gibhardt, wie wichtig solche Veranstaltungen für seine Stadt seien. Er dankte dem Schachkreis Altenkirchen und insbesondere seinem Ehrenvorsitzenden Wolfgang Cleve-Prinz für die geleistet Arbeit. Karl-Heinz Hüttemann (Dortmund) bedankte sich im Namen der Teilnehmer beim Hotel Glockenspitze, den Organisatoren, Schiedsrichterin Sandra Schmidt und Schiedsrichter Gregor Johann. (PM)


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