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Nachricht vom 24.09.2007    

Seehofer antwortet Dr. Enders

Der Brief aus dem Westerwald wurde schnell beantwortet: Bundesverbraucherschutzminister Horst Seehofer sagte dem heimischen MdL Dr. Peter Enders zu, sich für die schnelle Entwicklung und Einführung eines Impfstoffes gegen die "Blauzungenkrankheit" einzusetzen.

Kreis Altenkirchen. Bundesverbraucherschutzminister Horst Seehofer hat am Wochenende in einem Schreiben an den heimischen CDU-Landtagsabgeordneten Dr. Peter Enders zugesagt, sich für die schnelle Entwicklung und Einführung eines Impfstoffes gegen die tödliche Tierseuche „Blauzungenkrankheit" einzusetzen. Enders hatte sich in den vergangenen Wochen intensiv mit betroffenen Landwirten beraten und in der vergangenen Woche in einem Brief an Seehofer um schnelle Unterstützung gebeten. Nach Überzeugung der heimischen Landwirte muss ein Impfstoff zur Rettung der Tierbestände schnellstmöglich zur Verfügung stehen. Sie haben im Moment Verluste von bis zu 20 Prozent ihrer Herden zu verkraften. Auch für viele Hobbyzüchter eine Katastrophe: Die Tiere verenden jämmerlich innerhalb kürzester Zeit.
Minister Seehofer informiert Enders in seinem Brief nun darüber, dass er die laufende Entwicklung des Impfstoffes durch die Firmen "Merial" und "Intervet" mit seinem Berliner Ministerium unterstütze. Die Impfungen müssten, um wirksam zu sein, flächendeckend und am besten sogar Mitgliedsstaaten übergreifend in der EU eingesetzt werden. Dr. Enders freut sich darüber, dass der Bundesminister, so wörtlich, "an der Seite der Schäfer" stehe und bedankt sich ausdrücklich für die gute und schnelle Nachricht, dass schon im kommenden Jahr ein Impfstoff zur Verfügung stehen soll, mit dem ein Feldversuch dann schnell beginnen könnte. Das sei ein deutlicher "Hoffnungsschimmer" für tausende Tierhalter im Land, so Enders, der verspricht, weiter die Entwicklung der kommenden Monate zu beobachten.
Den Hintergrund für das Engagement des CDU-Landtagsabgeordneten schilderte Enders in seinem Schreiben an Minister Seehofer: "In Rheinland-Pfalz wie auch in anderen Regionen Deutschlands breitet sich seit dem vergangenen Jahr die ursprünglich in Südeuropa auftretende Blauzungenkrankheit immer weiter aus. Die Viruserkrankung der Wiederkäuer ist – vermutlich durch den vergangenen warmen Winter – auf heimische Mückenarten übertragen worden, so dass auch für das kommende Jahr von Fachleuten eine weitere deutliche Steigerung der Infektionszahlen zu befürchten ist. Nach neuesten Erkenntnissen dürfte das Virus mit südeuropäischen Mücken durch Tiertransporte nach Holland eingeschleppt worden sein. Für die Schäfer ist das Sterben und Leiden der Tiere eine große finanzielle und emotionale Belastung. Viele Halter überlegen daher bereits heute, die Schafzucht aufzugeben, was auch landschaftspflegerische Auswirkungen hätte. Viele ländliche, extensiv genutzte Flächen werden in Rheinland-Pfalz mit Schafen beweidet. Zahlreiche Fachleute erwarten nun, dass die Politik schnell handelt, um der Blauzungenkrankheit Einhalt zu gebieten. Dazu ist nach Überzeugung der Experten insbesondere für die Schafe eine Impfung ein wirksames Mittel. Impfstoffe liegen in den schon seit Jahrzehnten betroffenen südlichen Staaten teilweise bereits vor. Die Entwicklung weiterer Impfstoffe wäre vermutlich zusätzlich sinnvoll und notwendig, um Schaf- und Rinderzüchter zu entlasten. Das neu in Deutschland auftretende Problem der Blauzungenkrankheit muss nun schnell und wirksam angegangen werden. Ich bitte Sie, sehr geehrter Herr Minister Seehofer, daher, in Ihrem Bereich schnelle Entscheidungen zu treffen, die Impfungen, Entwicklungen von Impfstoff und mögliche weitere Maßnahmen auf nationaler und EU-Ebene möglich machen. Mit einer Impfung noch im kommenden Frühjahr könnte eine flächendeckende Ausbreitung der Blauzungenkrankheit als Tierseuche in deutschen Viehbeständen verhindert werden. Zudem können damit kostenintensivere Folgeschäden in landwirtschaftlichen Betrieben, in der Nahrungsmittelversorgung aber auch in der Insektenbekämpfung und Landschaftspflege vermieden werden."





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