Werbung

Nachricht vom 15.12.2010    

IGS Hamm: Kunst am Bau - Blickfang nicht nur für Schüler

Überaus gelungen ist die "Kunst am Bau" an der Integrierten Gesamtschule (IGS) in Hamm. "Kunst am Bau" - an die man Hand anlegen und in Rotation versetzen kann, dürfte sicherlich untypisch sein. Doch es gibt sie. Und zwar in Hamm an der Integrierten Gesamtschule in Form eines beweglichen Zusammenspiels von Wasser, Metall und Farben.

Es muss gekurbelt werden! Hansjörg Beck (links) und Kai Niederhausen schufen das Zusammenspiel von Wasser, Metall und Farben. Fotos: Rolf-Dieter Rötzel

Hamm. Für den einen ist es ganz klar definiert, für den anderen noch lange nicht: Kunst am Bau. Was heißt das eigentlich? Wo fängt Kunst am Bau an? Und wo hört die Grenze zu Kunst am Bau auf? Eine Antwort auf diese Fragen ist schwierig. Die Grenzen gehen dabei ineinander über, scheinen zu verwischen.
"Kunst am Bau" wird teilweise kontrovers diskutiert. Ist sie erforderlich - oder nur ein Anhängsel? Mit ihr wird eine Verpflichtung, insbesondere der "öffentlichen Hand" als Bauherr verstanden, aus seinem baukulturellen Anspruch heraus einen gewissen Anteil der Baukosten öffentlicher Bauten für Kunstwerke zu verwenden.
Als bei der baulichen Erweiterung der IGS Hamm die Rede auf "Kunst am Bau" kam, so Schulleiter Dietmar Schumacher, bei der Übergabe des Kunstwerkes, an der auch Landrat Michael Lieber, Bürgermeister Rainer Buttstedt sowie Verwaltungsmitarbeiter der Kreisverwaltung und der Hammer Verwaltung teilnahmen, sei sofort der Name eines ehemaligen Hammer Schülers gefallen: Kai Niederhausen, als "Semor" bis nach New York bekannter Graffiti-Künstler. Durch die Orientierung an den Grundfarben der Fassade und das Einsetzen von abgestimmten Farben schaffte Kai Niederhausen einen dezenten, aber dennoch eindrucksvollen Akzent zu dem von Hansjörg Beck an einer Außenwand des IGS-Anbaues geschaffenen Wasserspiels.
Bei dem Wasserspiel wird mit einer Seilkurbel ein Behälter mit 2 Litern Wasser in 6 Meter Höhe gezogen. Dort kippt der Behälter und das Wasser ergießt sich in die erste von vier beweglichen Schalen von 60 Zentimetern Durchmesser. Das Wasser fließt nun von Schale zu Schale - wie über eine Kaskade - und mündet so über eine fünfte, fest installierte Schale, in einem Auffangbecken.
Die Schalen kommen durch das zugegebene Wasser in ein Übergewicht, wodurch das Wasser in die nächste Schale gekippt wird. Jedoch kehren die Schalen nicht direkt in ihre Ruheposition zurück, sondern bleiben nach dem Weitergeben des Wassers für eine Zeit lang in einer Pendelbewegung.
Grundidee der beiden Künstler war, eine Sache in Bewegung bringen. Eine gewisse Mühe kostet es schon, Wasser in das Fördergefäß zu schaffen und es dann nach oben zu kurbeln. Die Überraschung ist dann die sich bewegende Pendelinstallation.
Die Kurbel mit dem Wassereimer soll Bezug auf das Erzfördern/Wasserschöpfen in den ersten Eisenerzabbauen im Siegerland sein. Deshalb ist das Kunstwerk zum einem großen Teil aus Stahl hergestellt worden. Die pendelnden Wasserschalen deuten auf bewegte Zeiten, die sich auch wieder beruhigen. Vielleicht erinnern sie auch an die "Wasserkunst" der Bergleute...?



Beide Künstler können für sich in Anspruch nehmen, ein für jedermann zu bewegenden Kunstwerk - harmonisch im Umgang mit Materialien, Farben und Formen - geschaffen zu haben, was mehr als "Kunst am Bau" ist. (Rolf-Dieter Rötzel)


Lokales: Hamm & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
   



Aktuelle Artikel aus Kultur


Buchtipp: "Das elfte Gesicht" von Annegret Held

In ihrem gerade erschienenen Roman "Das elfte Gesicht" geht es der heimischen Starautorin und Westerwald-Botschafterin ...

Literatursommer startete mit Maxim Leo, der verspricht: "Wir werden jung sein"

Die literarisch, musikalisch und lukullisch harmonisch aufeinander abgestimmte Eröffnungsveranstaltung ...

MGV Niedererbach feiert mit Comedy und Chormusik am 10. Mai in Neitersen

ANZEIGE | Der MGV Niedererbach lädt zum Jubiläumsabend mit Chorgesang und Comedy ein. Ein einmaliges ...

"Osterjubel in Blech XXIV" mit dem Trio Piccorgan in der Abteikirche Marienstatt

Der "Marienstätter Musikkreis" hatte am Ostermontag (21. April) zu einem besonderen Konzert eingeladen, ...

Magische Ostern auf Schloss Arenfels: Stars aus der Harry-Potter-Welt verzaubern Deutschland

ANZEIGE | Ein Wochenende wie aus der Zauberwelt: Schloss Arenfels wurde über Ostern zum Treffpunkt von ...

Weltklassik am Klavier in Altenkirchen: Eine musikalische Reise ins Licht

Am Sonntag, dem 27. April, wird der Dr.-Wilhelm-Boden-Saal in Altenkirchen Schauplatz eines außergewöhnlichen ...

Weitere Artikel


Pro AK: Viel Sachverstand aus der Republik

Mit einem Ausblick auf das Veranstaltungsjahr 2011 und einem Resümee zur Arbeit des zu Ende gehenden ...

Stromnetze: Wer betreibt zukünftig welche Netze?

Das RWE-Angebot an die Ortsgemeinden im Landkreis beinhaltet sowohl das Niederspannungs- als auch das ...

Volles Haus beim traditionellen Wurstessen

Viel Schwein gab es beim Schützenverein Elkhausen-Katzwinkel zu verteilen. Das Turnier fand seinen Abschluss ...

KG-Tanzgruppe 3. bei der Deutschen Meisterschaft

Das gemischte Tanzkorps der Karnevalsgesellschaft Altenkirchen kann sich über einen hervorragenden 3. ...

Rüddel: Berlin für Mehrgenerationen-Häuser

Auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel setzt sich für den Erhalt der Mehrgenerationenhäuser ...

"Aktiv im Alter" geht in die zweite Runde

Was unter dem Motto "Aktiv im Alter" als Bundesprojekt begann, wird nun als Schwerpunktthema im Rahmen ...

Werbung