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Nachricht vom 18.12.2010    

Zum Weihnachtsfest Kindern von Tschernobyl helfen

Eine Weihnachtsfreude für die Kinder in Tschernobyl ermöglichen: Auch in diesem Jahr wird die Nothilfe-Gruppe der Caritas wieder eine Lebensmittel-Paketaktion für bedürftige Menschen im weißrussischen Bychow organisieren. Sie erhalten zum orthodoxen Weihnachtsfest ein Lebensmittelpaket

Betzdorf/Kreis Altenkirchen. Auch in diesem Jahr hat die Tschernobyl-Nothilfegruppe der Caritas wieder eine Lebensmittelpaket-Aktion für bedürftige Menschen im weißrussischen Bychow geplant. Zum orthodoxen Weihnachtsfest sollen arme Menschen, beispielsweise Bezieher von Mindestrenten, Menschen mit Behinderungen sowie kinderreiche Familien und Alleinerziehende ein Lebensmittelpaket erhalten.

Die Lebensmittel werden in der belarussischen Hauptstadt Minsk eingekauft und zusammengestellt. Im Lebensmittelpaket sind Nudeln, pflanzliches Öl, Mehl, Reis, Buchweizen, Mais, grüne Erbsen, Kekse, Schokolade, Kaffee, Tee und Zahnpasta im Wert von 15 Euro enthalten.

Bychow, die Partnerregion der Caritas, liegt im Osten Weißrusslands, südlich von Mogilev. Das Gebiet ist von der Tschernobyl-Katastrophe stark betroffen. In der Stadt Bychow lebten Anfang der 90er Jahre noch rd. 33.000 Menschen, heute sind es knapp 20.000. Zwar gibt es einige asphaltierte Straßen, einen Supermarkt und ein renoviertes Gasthaus und das Krankenhaus wurde vergrößert, der Alltag jedoch hat seine Entbehrungen... Die Menschen leben überwiegend von der Landwirtschaft, es gibt nur wenige Industrieunternehmen im Kreis Bychow. Die Arbeitsplätze reichen bei weitem nicht aus. Das von den Kolchosen erwirtschaftete Geld wird erst mit einigen Monaten Verspätung vom Staat ausbezahlt.

Viele junge Leute sind gezwungen nach Russland zu fahren, um da Geld zu verdienen. Nahezu die Hälfte der Männer arbeitet, illegal, in Russland. Auf dem Land sind die Löhne so niedrig wie die Renten, obwohl körperlich schwere Arbeit verrichtet werden muss. Junge Menschen sehen keine Perspektive für die Zukunft, Kinder möchten sie hier auch nicht großziehen. In der Folge verwaisen Dörfer, Schulen müssen schließen, der Nachwuchs fehlt.



Das Leben in der Provinz ist hart. Die demographische und die wirtschaftliche Entwicklung stellt die Menschen vor große Probleme. Schwerer jedoch wiegt die radioaktive Kontaminierung und die Tatsache, ständig verstrahlte Nahrung zu sich nehmen zu müssen.
Herzlich bittet die Tschernobyl-Nothilfegruppe um Geldspenden zur Durchführung der Lebens-mittelpaket-Aktion: Konto Caritasverband, Nr. 6 002 364, BLZ 573 510 30, Sparkasse Betzdorf, Stichwort "Lebensmittel Tschernobyl".
Für das Jahr 2011 sind bereits die Ferienerholungsmaßnahme für die Tschernobylkinder und ein Jugendprojekt geplant. Die Kinder aus Bychow, Tschetschersk und Minsk werden von Samstag, 30. Juli, bis Sonntag, 28. August 2011, im Kreis sein. Gastfamilien werden gebeten, sich bereits jetzt mit dem Caritasverband in Betzdorf, Wagnerstraße 1, in Verbindung zu setzen. Ansprechpartnerinnen sind Sandra Büdenhölzer, Telefon 02741/936 551, oder Anja Schneider-Schuhen, Telefon 02741/976 033.


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