Elevation und 380 Besucher stellen neuen Rekord in Alsdorf ein
Sehr viele Menschen wollten die Coverband Elevation endlich wieder live genießen: Das Vergnügen hatten schließlich 380 Besucher beim Biergartenkonzert – und damit wurde eine neue Höchstmarke bei den Besucherzahlen bei der Konzertreihe am Haus Hellertal in Alsdorf notiert.
Alsdorf. Seit einer gefühlten Ewigkeit war von der Coverband Elevation nichts mehr zu sehen und vor allem zu hören. Fast zwei Jahre. Genau seit November 2019, also noch weit bevor Corona zu einem alles beherrschenden und allgegenwärtigen Thema wurde. Endlich waren die sieben Köpfe der Wallmenrother Band wieder im Scheinwerferlicht zu sehen. Mit 380 an der Zahl erlebten dies auch von der Zahl gesehen viele Besucher. Ebenso vielen musste aber auch abgesagt werden, weil einfach nicht mehr Tischreservierungen möglich waren, wie Mario Himmrich, Sohn des Gastwirtes und Ideengebers Willi Himmrich, berichtete. Es seien an die 400 Anfragen gewesen, bei denen sein Vater jedoch leider habe absagen müssen.
Elevation debütiert mit Unplugged Session
Sängerin Eva Weber, die Sänger Christoph Euteneuer und Kevin Wallimann und ihre Musikerkollegen an den Instrumenten bot sich ein beachtliches Bild auf die vollbesetzten Tische. Nämlich als sie auf der Bühne auf ihren Stühlen saßen. Stühle? Ja, die Coverband hatte es sich auf der Bühne bequem gemacht. Das kennt man so nicht von Elevation, wenn ein Open-Air-Konzert ansteht. Das löste gleich Eva Weber auf, die sich freute, dass „ihr alle gekommen seid“: „Wir unterhalten euch erstmal ruhig, wir wollen erstmal ankommen.“ Sie versprach aber auch, dass es „gleich noch etwas auf die Rübe“ geben wird.
Im Duett ließen es Eva Weber und Kevin Wallimann mit „Boys Of Summer“ ruhig angehen. „Hol den Spanier aus dir raus“, motivierte Eva Weber Kevin Wallimann, als dieser mit „Entre dos tierras“ den zweiten Song der Unplugged Session gab. Rein akustisch war die Combo bislang noch nicht bei einem Freiluftkonzert zu hören. Es sollte aber auch nicht bei diesem einen Mal bleiben! Denn mit Liedern wie „Message In A Bottle“ von The Police oder „Engel“ von Rammstein stellte die Band eindrucksvoll unter Beweis, dass man auch hier sicher unterwegs ist. Und so ließ sich auch die Querflöte gut angehen, die Eva Weber bei „Engel“ spielte, was Wallimann schmunzelnd kommentierte: „Corona hat uns ein paar Instrumente geschenkt.“ Die Mundharmonika bearbeitete Eva Weber, als die Unplugged Session mit „Honky Tonk Women“ seinen Schlussakkord fand. „Jetzt ist aber Schluss, wir packen die akustischen Sachen weg und sind gleich wieder da“, sagte die Sängerin Weber nach der ersten Stunde, die wie im Flug verstrichen war. Zwei weitere Stunden lagen da noch vor der Band und den 380 Besuchern.
Alles unter Strom
Die Stühle waren auch auf der Bühne verschwunden, als Elevation sich aus der Pause zurückmeldete und die Sängerin und die beiden Sänger die Bühnenpräsenz an jeder Stelle der Rampe auslebten. Buchstäblich unter Strom standen die Musiker, als mit „Paradise City“ von Guns n' Roses die plugged Session eingeläutet wurde.
Sänger und Musiker haben es einfach immer noch drauf, obwohl sie so lange nicht auf der Bühne standen, und obwohl sie so lange gar nicht üben konnten. Davon hatte Simon Weber, der das Schlagzeug der 2004 gegründeten Band bedient, berichtet. Der neue Probenraum war in Wallmenroth gerade hergerichtet, als Corona Proben einen Riegel vorschob. Nach dem ersten Lockdown gab es dann eine Probe, dann war das auch schon wieder nicht mehr erlaubt. „Daran haben wir uns auch gehalten“, und das sei für jeden einzelnen aus der Band eine Selbstverständlichkeit gewesen. Auch, weil drei Bandmitglieder selbst im Krankenhauswesen beschäftigt sind.
Elevation ließ nichts anbrennen
„Klar, das ist tierisch schwergefallen“, räumte Simon Weber, der vor dem Konzertbeginn im Biergarten von einer „unfassbaren Vorfreude“ sprach. Das wandelte sich schnell in Freude, sowohl bei der unplugged Clubatmosphäre als auch beim zweiten Konzertteil, bei dem Elevation nichts anbrennen ließ. „Endlich ist wieder etwas los“, sagte ein Besucher, während von vorne die Coversongs zu hören waren. Da gab Christoph Euteneuer „Johnny Be Goode“ und „Passenger“, Eva Weber war mit „Roxanne“ und „Because The Night“ zu hören, aber auch mit dem deutschen Titel „Irgenwie, irgendwo“. Es war eine große Bandbreite, die beim ersten Konzert nach so langer Bühnenvakanz wieder zu hören war und die Menschen begeisterte.
„Cordula Grün“ und „Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz“ nahm sich Wallimann vor. Für dem Rio-Reiser-Klassiker „König von Deustchland“ hatte er sich einen roten Umhang übergeworfen. Bei dem Reiser-Song flogen auch große schwarze Luftballons von der Rampe ins Publikum.
„Das war noch mal wie neu“
Die Band hatte auch Cheerleader-Pompons in den Bandfarben Schwarz und Rot an den Tischen verteilt, mit denen die Besucher zu den Liedern wedelten. Die Musiker spielten sich bei einzelnen Stücken mit Soloeinlagen in den Vordergrund, so zum Beispiel Daniel Mockenhaupt an der Gitarre, der zwei Wochen zuvor mit Armin Seibert als „G2-Duo“ im Biergarten in Alsdorf instrumental und mit zwei Gitarren bereits bestens unterhalten hatte. Simon Weber hinter der Schießbude hatte auch nichts verlernt. Die Besetzung rundet sich mit Stefan Quast an der Gitarre und Simon Hüsch aus Wallmenroth ab. Letzterer ist Gründungsmitglied und bringt sich mit seiner Gitarre in die Band ein. Diese hatte nach der Gründung im November 2004 wenige Monate später Anfang 2005 den ersten Auftritt im damals gut besuchten „Stairways“ in Wallmenroth. Damals sei man aufgeregt gewesen, erinnerte sich Hüsch an das Debüt, und antwortete nun auf die Frage, wie es sich nach einer so langen und bislang ungewohnten Pause in der Bandgeschichte beim ersten Auftritt angefühlt hatte: „Das war noch mal wie neu.“
„Was die machen ist genial“
Neu war es ebenfalls, dass Elevation beim Biergartenkonzert auftrat. Vor der Pandemie hatte Elevation aber schon häufig bei Gigs im Haus Hellertal die Visitenkarte abgegeben. Das hat die Band auch im Biergarten – und ein Besucher sah es genauso, der die Wallmenrother zum zweiten Mal sah: „Was die machen, die Musikauswahl und die Show ist genial.“ Den letzten Song an diesem Abend gab Wallimann mit „Alles aus Liebe“ von den Toten Hosen. Die Band schloss damit einen schönen Konzertabend und verabschiedete sich von einem begeisterten Publikum. Am kommenden Freitag, 20. August, wird die Nena Tribute Band Kerner im Biergarten auftreten. Dazwischen wird an dem Abend als Gastmusiker Martin Quast mit seiner Gitarre und seiner Stimme zu hören sein. (tt)
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