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Nachricht vom 10.09.2021    

"Heimat shoppen" im AK-Land: Starkes Plädoyer für den Einkauf vor Ort

"Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah": Leicht abgewandelt und angelehnt an ein kurzes Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe, können diese elf Worte geradezu bestens für einen Einkauf vor Ort werben. Sie erhalten weitere Unterstützung durch die Aktion „Heimat shoppen“ der Industrie- und Handelskammer (IHK).

Gut gelaunt vor dem Start zum Gang durch die Fußgängerzone in Altenkirchen (von links): Frederik Fein, Cordia und Diana Heck, Sabine Stein, Ellen Creutzburg (Aktionskreis), Matthias Gibhardt und Volker Hammer (Aktionskreis). (Foto: vh)

Kreis Altenkirchen. Der lokale Einzelhandel - auch im Kreis Altenkirchen - ist wahrlich nicht mehr auf Rosen gebettet. Die Konkurrenz in großen Städten, von Online-Händlern und in Outlet-Zentren wächst stetig und drängt die oftmals inhabergeführten Fachgeschäfte immer weiter in den Hintergrund.

Die Corona-Pandemie hat zudem die Krise der Ladenbetreiber vor Ort verschärft, während die Giganten, die ihre Waren übers weltweite Internet vertreiben, jubeln: Die Umsatz- und Gewinnzuwächse legen Zeugnis darüber ab, dass potentielle Kunden erst gar nicht mehr die Innenstädte aufsuchen, um ihre Einkäufe zu tätigen.

Vor diesem Hintergrund versuchen die Industrie- und Handelskammern (IHKs) jeweils am zweiten September-Wochenende (10. und 11. September) mit der Aktion „Heimat shoppen“, die örtliche Geschäftswelt und ihr Leistungsvermögen in den Vordergrund zu rücken und damit zu stärken. „Lebendige Stadtteile und Ortszentren steigern nicht nur die Lebensqualität der Anwohner, sondern sie locken Gäste und potenzielle Fachkräfte in die Region. Gerade nach den schwierigen Corona-Monaten soll die gemeinsame Werbung die Bedeutung des stationären Einzelhandels und die Vielfalt der Einkaufsmöglichkeiten betonen. Deswegen unterstützt die IHK-Regionalgeschäftsstelle die Aktion mit großem Engagement“, hatte Kristina Kutting, IHK-Regionalgeschäftsführerin für die Landkreise Altenkirchen und Neuwied, im Vorfeld betont.

Mit dabei waren und sind die Aktionskreise Altenkirchen und Daaden, die Aktionsgemeinschaften Betzdorf und Niederfischbach, der Treffpunkt Wissen, die Werbegemeinschaft Gebhardshain sowie der Werbering Herdorf. Regionalberater Frederik Fein (IHK-Regionalgeschäftsstelle Altenkirchen/Neuwied) zeigte die Unterstützung auf, die die Kammer gewährt hat: 16.600 lila Einkaufstüten aus Papier, 2300 Luftballons und 240 Plakate wurden als „flankierende Maßnahmen“ in den Kreis Altenkirchen geliefert.

Altenkirchen: Ansage fürs ganze Jahr
Matthias Gibhardt freute sich als Stadtbürgermeister von Altenkirchen, dass „so viele Geschäfte mitmachen, dass so viele gute und tolle Angebote gerne wahrgenommen werden dürfen. Sie zeigen die Vielfalt, den Service und die Qualität auf“. Cordia Heck, gemeinsam mit ihrer Tochter Diana Geschäftsführerin des Modehauses Koch am Schlossplatz, fügte noch die „kompetente Beratung“ an. Darüber hinaus sei „Heimat shoppen“ eine „super Idee“ und beschere ihrem Geschäft immer einen guten Kundenzuspruch.

Ursula El Kassem (EL Kara Lederwaren) stufte die Kampagne als „ganz, ganz wichtige Sache“ ein, da viele Kunden in Richtung Internet abwanderten. Als „Gast“ gesellte sich Sabine Stein vom Weltladen hinzu, der sich nicht dem Bündnis angeschlossen hatte, dessen Mitarbeiter während der heißen Phase der Pandemie für die Ängste und Sorgen der Kunden immer offene Ohren gehabt habe.

Ein wenig Kritik übte Jörg Schüler (Spielwaren Flemmer). Die Aktion sei nicht genug publik gemacht worden. Für Solveig Ariane Prusko von der Wäller Buchhandlung muss „Heimat shoppen“ eine Ansage fürs ganze Jahr und nicht nur für das eine Wochenende sein. In einem ersten Zwischenfazit stellte sie heraus, dass „wir keine neuen Kunden gewonnen haben“. Diejenigen, die bei ihr eingekauft hätten, seien mit ein paar Goodies belohnt worden.

Auch Ramona Schumacher, die direkt neben Pruskos Laden das Bekleidungsgeschäft Rock’n Hose führt, blieb zurückhaltend - genauso wie sie aktuell Kunden einschätzte: „Es ist bislang sehr ruhig“, bilanzierte sie in einer ersten Analyse und hoffte, dass sich die Situation am verkaufsoffenen Sonntag (12. September/13 bis 18 Uhr) mit einem Stadtmarkt (11 bis 17 Uhr) auf dem Schlossplatz und ggf. auf dem Marktplatz grundsätzlich zum Besseren wende.

Wissen: Innenstädte mit Vielfalt stärken

„,Heimat shoppen‘ ist das ganze Jahr über wichtig, um die Innenstädte mit ihrer Vielfalt zu stärken - nicht zuletzt, um dem Online-Handel kontra zu geben“, erklärte Thomas Kölschbach vom Treffpunkt Wissen. In der Siegstadt werden die von der IHK bereitgestellten Werbematerialien, soweit verfügbar, auch über die beiden Aktionstage hinaus genutzt, um immer wieder für das Thema zu sensibilisieren. Fein hob die besondere Bedeutung und den gesellschaftlichen Wert von Handel, Gastronomie und Dienstleistern für belebte Innenstädte hervor.

Als Stadt, so Wissens Bürgermeister Berno Neuhoff, sei es ganz wichtig, lebendige Vielfalt erlebbar zu machen. Er freute sich über die Teilnahme von insgesamt 21 Geschäften, Dienstleistern und Gastronomen. Es gelte, die Fahne hochzuhalten: „Denn die, die hinter den Schaufenstern stehen, haben es in diesen Zeiten schwer.“ Der eigentlich für das zweite Wochenende im September geplante Bauernmarkt fällt coronabedingt auch dieses Jahr wieder aus.



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Umso wichtiger sei diese Aktion, die, neben einer attraktiven Innenstadt, dazu beiträgt, Lust auf regionales Einkaufen zu machen. Jan Lück von Optik Blaeser betonte diesen Aspekt: Die neugestaltete schöne Rathausstraße werde von den Kunden gut angenommen und schaffe schon jetzt ein besonderes Einkaufsambiente. „Wir freuen uns darauf, dass der einladende Bereich ab Gerichtsstraße stadtauswärts voraussichtlich ab Oktober wieder für den Verkehr freigegeben wird“.

Die Gewinnerziehung Heimat shoppen findet am 21. September bei Euronics Orlik in der Rathausstraße statt. Als Preise stehen Gutscheine im Wert von 300, 100 und 25 Euro sowie Eintrittskarten für Veranstaltungen im Kulturwerk bereit.

Betzdorf: Auf noch breiteren Füßen
Auf noch breitere Füße gestellt hatte die Aktionsgemeinschaft Betzdorf das „Heimat shoppen“. 110 Teilnehmer machten bei der Aktion mit, die in der Sieg-Heller-Stadt bis einschließlich Samstag, 18. September, läuft.

„Das sind so viele wie noch nie“, freute sich die stellvertretende Vorsitzende Steffi Stieler. Über den klassischen Einzelhandel hinaus hatte die Aktionsgemeinschaft unter anderem Versicherungs- und Immobilienmakler, Physiotherapeuten und Fitnessstudios angesprochen. Im Vorjahr hatten 77 teilgenommen. Das kräftige Plus freute Kutting. Sie begleitete Stieler, Citymanagerin Janine Horczyk, Stadtbeigeordneten Hans-Werner Werder, Beiratsmitglied Mario Schneider und Fein in einigen Läden an der Wilhelmstraße und sprach mit den Gewerbetreibenden.

Auf die neuen „Heimat shoppen“-Tüten aufmerksam machend, die nun bunt gestaltet sind, betonte sie: „So sollen unsere Innenstädte sein.“ Kutting sprach von der Wertschätzung für die Händler vor Ort. Um Erlebnisshopping zu schaffen, müsse die Vielfalt einbezogen werden. Sie brachte noch einen Aspekt ein: „Innenstädtebieten Ausbildungs- und Arbeitsplätze.“

Entlang der Wilhelmstraße führte der Weg in das eine oder andere Geschäft, zum Beispiel bei Levent Haciamet im Anadolu Kebap & Pizza. Schräg gegenüber begrüßte Christoph Burghaus bei Mode Burghaus. Wieder zurück auf der Straße, deutete Stieler auf ein Schaufenster mit Tüten und Luftballons: „Die ganze Stadt ist bunt.“ Auch Helga Krusch hatte in ihrem Laden - Buchhandlung & Kunstgewerbe - „Heimat shoppen“ dekoriert. Sie freute sich auch, dass eine Bank ihr Vitrinen zur Verfügung gestellt hatte, um auszustellen.

„Das ist es, was Lokales ausmacht, und was online nicht bieten kann“, konstatierte Horczyk. Die Aktion ist in Betzdorf zeitlich auf eine Woche ausgedehnt. So lange der Vorrat reicht, werden die teilnehmenden Geschäfte Lose an die Kunden weitergeben. Ausgelost wird am Sonntag, 19. September. Der Hauptpreis sind 500 Euro. Insgesamt sind 2500 Euro ausgelobt. Stieler: „Wir werden die Preise in Form des neuen Stadtgutscheins ausgeben.“

Daaden: Ein wichtiges Event

Zum dritten Mal war der Aktionskreis Daaden mit von der Partie. Dessen Vorsitzender Samy Luckenbach bedankte sich zunächst für die Unterstützung und die Organisation der Aktion bei den Vertretern der IHK. „Dank Ihnen ist das ,Heimat shoppen‘ für uns ein sehr wichtiges Event, welches mit geringem Aufwand große Wirkung erzeugt", meinte Luckenbach, Kunden, Gäste und Besucher würden daran erinnert, wie wichtig es sei, regional zu kaufen und die heimischen Geschäfte zu unterstützen.

Ehrenvorsitzender Friedrich Heidrich fügte an, dass „Heimat shoppen“ eigentlich das ganze Jahr über gefragt sei. Deshalb zierten die exklusiven Papiertüten auch ganzjährig die Schaufenster seines Möbelhauses. Kutting entgegnete, dass bei der IHK nicht von einem geringen Aufwand gesprochen werden könne, diesen aber gerne betreibe, um die Innenstädte mit ihren Geschäften, der Gastronomie und den Dienstleistern zu unterstützen. „Eine lebendige Region braucht auch lebendige Innenstädte und aktive Geschäftsleute“, ergänzte sie.

Erstmals hatte sich auch ein Geschäft in Herdorf in die Kampagne eingeklinkt. Stadtbürgermeister Walter Strunk war stolz, dass es in Daaden noch so viele Fachgeschäfte gebe. Sigrid Bräuer vom gleichnamigen Glashaus befand, dass die Resonanz überaus positiv sei, „die Kunden nehmen das gerne an." Sie wünschte sich sogar eine Ausweitung der Aktion „vielleicht auf eine ganze Woche“. Mit dieser Anregung, so Luckenbach, werde sich der Vorstand des Aktionskreises sicherlich beschäftigen. (vh/KathaBe/tt/PM)


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