Werbung

Region |


Nachricht vom 25.01.2011    

Rüddel: Aufgabenverlagerung von oben nach unten

Endlich konsequent Bürokratie abbauen und den Kommunen eine ihnen gercht werdende Finazbasis zur Verfügung stellen - das fordert des heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel. Vorher mache eine Gebietsreform keinen Sinn. Und: Eine Reform der bestehenden Strukturen könne nur gemeinsam mit den Bürgern in Angriff genommen werden.

Kreis Altenkirchen. "Wenn der Landesregierung die eigene Kraft zu einer Aufgabenkritik und Entbürokratisierungs-Initiative fehlt", so der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel, "darf, auch im Landkreis Altenkirchen, erst recht kein Druck zur Gebietsreform auf die Kommunen ausgeübt werden."

Alle Verwaltungsaufgeben müssten zuerst einmal auf den Prüfstand, ob sie vom Staat oder den Kommunen überhaupt noch wahrzunehmen seien. Danach gelte es die Frage zu klären, wer zukünftig auf welcher Ebene welche Aufgaben so effizient wie möglich erbringen soll. Entscheidend seien hierbei Bürgernähe, Qualität der Dienstleistung und Kosteneffizienz.

"Wir stehen für eine Aufgabenverlagerung von oben nach unten", so Rüddel, der die kommunale Ebene stärken will und die Zukunft der Mittelbehörden, wie zum Beispiel die ehemalige Bezirksregierung, in Frage stellt. Die gegenwärtigen, "verunglückten Strukturen" von Aufsichts- und Dienstleistungsdirektionen (ADD) und Struktur- und Genehmigungsdirektionen (SGD) erfüllten ihre Funktion als Bindeglied zwischen Gemeinden und Land nicht. Die verschlankte Mittelbehörde müsse dann Aufgaben an die Kreise, Städte und Gemeinden abgeben, die diese bürgernäher erfüllen könnten.

"Das Land muss endlich konsequent Bürokratie abbauen und den Kommunen einen ihnen gerecht werdende ausreichende Finanzbasis zur Verfügung stellen. Hierfür lohnt sich das Engagement. Zuerst müssen die Aufgaben festgelegt werden, bevor überhaupt über eine Gebietsreform nachgedacht wird", fordert der Bundestagsabgeordnete.

Ungeklärt bleibe weiterhin die Finanzierung bei der Verschiebung von Aufgaben zwischen den einzelnen kommunalen Ebenen. Solange keine vernünftigen Lösungsvorschläge zur Modernisierung, Bürgerfreundlichkeit und Kosteneffizienz und damit eine echte Kommunal- und Verwaltungsreform vom Land vorgelegt werde, sei jede angezettelte Diskussion über Umstrukturierungen von Verbandsgemeinden unseriös. Rüddel lehnt deshalb gezielte Eingriffe in die kommunale Selbstverwaltung ab.



AK-Kurier Newsletter: So sind Sie immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.

Eine Reform der bestehenden Strukturen könne nur mit den Bürgerinnen und Bürgern in Angriff genommen werden. Am Ende müsse eine gestärkte kommunale Selbstverwaltung für das 21. Jahrhundert stehen, die ihre Aufgaben mit der dafür nötigen Finanzausstattung wahrnehmen könne.

Jede Reform müsse für Menschen einen Mehrwert bringen, dabei müssten sie in die Strukturdebatte eingebunden und gehört werden. Das ehrenamtliche Engagement der Kommunalpolitik, aber auch der vielen Vereine oder beispielsweise Feuerwehren vor Ort, blieben unverzichtbar für ein funktionierendes politisches System im Kreis Altenkirchen. Die vielen tausend engagierten Frauen und Männer in den Gemeinden müssten auf dem Reformweg mitgenommen werden. "Über deren Köpfe hinweg darf nichts entschieden werden", so Rüddel.

Die CDU stehe grundsätzlich für die Freiwilligkeit bei Gebietszusammenschlüssen ein. Dabei sei den regionalen Besonderheiten Rechnung zu tragen. Regionale Stärken müssten dann auch für Synergieeffekte genutzt werden. Ebenso dürften historisch gewachsene Strukturen nicht am Reißbrett auseinander gerissen werden.


Feedback: Hinweise an die Redaktion



Aktuelle Artikel aus Region


Streckensanierung bei der Bahn und Sperrung der B 62: Das Verkehrschaos bleibt vorprogrammiert

Die Meldung kam überraschend, die Auswirkungen werden mit Schrecken erwartet: Ab Dezember 2026 will die ...

Lärmschutz im Fokus: SGD Nord informiert Azubis in Selters

Am 28. Tag gegen den Lärm besuchte die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord die Auszubildenden ...

Motorradunfall auf der B8: Drohne behindert Rettungseinsatz

Am Nachmittag des 1. Mai ereignete sich ein schwerer Motorradunfall auf der B8 zwischen Michelbach und ...

Bundesagentur für Arbeit führt Multi-Faktoren-Authentifizierung ein

Seit Dienstag (29. April) ist die Nutzung einer Multi-Faktoren-Authentifizierung (MFA) für alle Nutzer ...

Einfacher Belege einreichen: Neue Funktion bei "Mein ELSTER"

Das Landesamt für Steuern hat eine neue Funktion in "Mein ELSTER" eingeführt, die den Prozess der digitalen ...

Klangvolle Begegnung: Panflöte trifft Orgel in der Abtei Marienstatt

Am Sonntag, 18. Mai, erwartet Musikliebhaber ein besonderes Konzert in der Abteikirche Marienstatt. Zwei ...

Weitere Artikel


Gebhardshain: Rat beschließt Wechsel von RWE zu Eon

Den Zwangsbeschluss zur Festlegung der Hebesätze hat der Gebhardshainer Ortsgemeinderat in seiner jüngsten ...

Erfolgreiches Jubiläumsjahr für die Knappen

In der Jahresversammlung der Daadetaler Knappenkapelle wurde der Vereinsvorstand einstimmig bestätigt. ...

U16 löst Ticket für Westdeutsche Meisterschaften

Schöner Erfolg für die U16 der Kirchener Faustballer. Beim Turnier in Altendiez wurde jetzt anlässlich ...

Vernachlässigung von Kindern im Kreis nimmt zu

Das Problem der Vernachlässigung von Kindern nimmt auch im Kreis Altenkirchen zu. Das ist das Ergebnis ...

CDU besuchte Wanderausstellung zur Sozialgeschichte

Die Ausstellung "In die Zukunft gedacht - Bilder und Dokumente zur deutschen Sozialgeschichte" stieß ...

Prinz Dennis I. lädt die Alekärjer Narren ein

Für die "Lachende Stadthalle", es ist die große Prunksitzung in der Kreisstadt, ist der Startschuss ...

Werbung