Werbung

Nachricht vom 07.10.2021    

Garten im Herbst nicht leerräumen

Von Helmi Tischler-Venter

Die Natur ist im Herbst auf prächtige Schauspiele eingestellt. Viele Zugvögel sind unterwegs zu ihren Winterquartieren. Die trompetenden Rufe ziehender Kraniche lässt regelmäßig Menschen in den Himmel blicken, oft mit Wehmut, weil der Sommer dann eindeutig vorbei ist. Der Anblick der geordneten Wildgänse-Züge weckt Erinnerungen an die Geschichte von Nils Holgersson.

Rotkehlchen. Foto: Wolfgang Tischler

Region. Farbenfrohe Schauspiele bietet in den kommenden Wochen die Natur in unserer Heimat. An den Bäumen werden die Blätter bunter, und aus dem Boden sprießen die Pilze. Tiere und Pflanzen bereiten sich auf die kalte Jahreszeit vor. Eichhörnchen flitzen unermüdlich mit Nüssen umher, die sie strategisch in den Gärten verstecken. Heimlich beobachtet von Krähen und Eichelhähern, die gern den Vorrat plündern.

Gärten und Balkone können nun winterfest gemacht werden. Seit dem ersten Oktober ist es wieder erlaubt, Hecken und Sträucher stark zurückzuschneiden. Die Brutsaison der Vögel ist beendet. Trotzdem sollte man beim Aufräumen des Gartens behutsam vorgehen, denn Vögel, Insekten und Kleinsäuger benötigen schützende Winterquartiere. Igel suchen jetzt gerade wieder frostsichere Winterverstecke. Aufgeräumte Gärten, Pestizide, Lebensraumzerstörung oder der Rückgang der Nahrungsquelle sind große Hindernisse, die dem Igel gerade im Herbst zusetzen. Die Gärten in Deutschland stellen einen riesigen Anteil an potenziellem Lebensraum. Lassen Sie einige Stauden und Heckensträucher stehen, Fallobst und Laubhaufen liegen oder bilden Sie Lesesteinhaufen. Igel werden sich durch das Vertilgen von Schnecken für das Quartierangebot revanchieren. Ebenso Kröten, die sich gern in lockerer Erde einbuddeln.

Auch Insekten sind auf trockene Stauden und Sträucher zum Überwintern angewiesen. Die Standvögel, die das ganze Jahr über bei uns bleiben, suchen wiederum Insekten als Futter. Oder sie picken Samen, die noch an Bäumen und Sträuchern hängen, nachdem die Beeren allesamt abgeerntet wurden. Zu den beliebtesten Singvögeln Deutschlands zählt das Rotkehlchen, das deshalb der noch amtierende Vogel des Jahres 2021 ist. Durch sein rotes Brustgefieder und seinen perlenden Gesang ist das zutrauliche Tierchen leicht zu erkennen. Gärtner erleben oft, dass der kleine Vogel sich beim Umgraben in der Nähe aufhält und eifrig in der aufgeworfenen Erde nach Würmern, Schnecken, Spinnen und Insekten sucht.



Insekten sind die häufigsten und artenreichsten Mitlebewesen. Manche Arten sind jedoch unbeliebt oder gefürchtet. Übersehen wird bei ihrer Bekämpfung meist, dass die kleinen Tierchen am Anfang einer Fresskette stehen: Amphibien, viele Vögel und Kleinsäugetiere, die als Nahrung Insekten brauchen, sind selbst Beute für (Wild)- Katzen und andere Kleinraubtiere sowie Greifvögel. Die volkswirtschaftlich bedeutsame Bestäubungsleistung der Kerbtiere steht außer Frage.

Artenschutz beginnt im Garten. Daher gilt: Weniger ist mehr! Weniger abschneiden und aufräumen bedeutet mehr Tiervielfalt. Helfen ist in diesem Fall ganz leicht, und im Winter Tiere beobachten macht großen Spaß. (htv)


Mehr dazu:   Naturschutz  
Feedback: Hinweise an die Redaktion



Aktuelle Artikel aus Region


45. Europäischer Keramikmarkt in Höhr-Grenzhausen startete erfolgreich

Gleich zu Beginn das Artikel vom 45. Europäischen Keramikmarkt in Höhr-Grenzhausen muss wieder einmal ...

Kühlwagenwanderweg 2025: Das Wander-Highlight rund um Oberwambach

Der Kühlwagenwanderweg rund um Oberwambach geht in die vierte Runde. Am Donnerstag, 19. Juni, werden ...

Verkehrsunfall auf der A 3 bei Epgert: PKW landete auf dem Dach

Am Sonntag (15. Juni) wurden die Freiwilligen Feuerwehren Horhausen und Pleckhausen, gegen 6.55 Uhr, ...

Sportliche Begeisterung beim Fußballturnier der WfbM in Heimbach-Weis

Bei strahlendem Sonnenschein fand das dritte Fußballturnier der Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) ...

Tragischer Motorradunfall in Steineroth: Ein Jugendlicher stirbt

AKTUALISIERT. Am Samstagabend (14. Juni) ereignete sich ein schwerer Verkehrsunfall auf der L288 in Steineroth. ...

600 Jahre Wallfahrt nach Marienstatt: Ein Glaubensfest im Westerwald

Am Donnerstag, 26. Juni, wird in Marienstatt der "Große Wallfahrtstag" begangen. Seit Jahrhunderten pilgern ...

Weitere Artikel


250. Mitglied des Wäller Marktes begrüßt

Die Wäller Markt eG wird der wirtschaftliche Träger und die Betreibergesellschaft für den Wäller Markt ...

Kirchen: Freunde europäischer Kultur haben viel vor

Der Kirchener „Freunde europäischer Kultur“ freuen sich auf eine verspätete, aber dennoch interessante ...

Bei der Wahl zum „Vogel des Jahres 2022“ mitmachen

Nach der Wahl ist vor der Wahl: Ein neuer Wahlkampf ist gestartet um den Titel "Vogel des Jahres 2022". ...

Freiwilligentag in Selbach: Ein voller Erfolg für das Allgemeinwohl

Am vergangenen Samstag, den 2. Oktober, wurden in Selbach die Ärmel hochgekrempelt. Gemeinsam wurde verschönert, ...

Workshop: Fachkräftesicherung in Krisenzeiten

Die Wirtschaftsförderung des Kreises Altenkirchen informiert zu einem aktuellen Workshop: Wie können ...

Jahreshauptversammlung der SSG Etzbach 2021

Unter Einhaltung der aktuell gültigen Hygienerichtlinien des Landes Rheinland-Pfalz trafen sich die Mitglieder ...

Werbung