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Nachricht vom 28.09.2007    

Gesang kennt keine Grenzen

Der MGV "Zufriedenheit" Köttingerhöhe hat sich der Herausforderung gestellt: Der Meisterchor unter Chordirektor Clemens Bröcher nahm am hochkarätig besetzten Wettstreit in Niederdielfen teil - und hinterließ mit Spitzenplätzen in den verschiedenen Bewertungen einen hervorragenden Eindruck.

Wissen. Wenn Chöre aus dem nördlichen Teil des Landes Rheinland-Pfalz den Sprung nach Nordrhein-Westfalen zu einem nationalen Chorwettbewerb wagen, um sich mit Chören und damit Sängerinnen und Sängern, denen eine exzellente Aussprache in die Wiege gelegt wurde, zu messen, gehört Mut dazu. Ein Meisterchor, und das ist der Chor von der Köttingerhöhe, muss sich solchen Herausforderungen stellen. Daher nahm Chordirektor Clemens Bröcher den hochkarätig besetzten Wettstreit in Niederdielfen bei Siegen zum Anlass, das Leistungsvermögen der Sänger von den renomierten Wertungsrichtern Arthur Groß aus Marktoberndorf und Jürgen Fassbender, ebenfalls aus dem süddeutschen Raum, überprüfen zu lassen. Beide Juroren gehören mit internationalem Anspruch zur absoluten Meisterklasse in Deutschland.
Die Meldeliste am Delegiertentag zeigte 20 Chöre, die sich mit einem selbst gewählten Chorwerk, einem Volkslied und im Folkloresingen präsentieren sollten. Prämiert wurden darüber hinaus die Besten im Klassensingen und die besten Chorleiter mit dem Dirigentenpreis.
Für den Chor von der Köttingerhöhe ging es aber noch um mehr. Das kommende Jahr steht bei den Sängern mit ihrem Chorleiter Clemens Bröcher im Zeichen hoher Anstrengungen und Ziele zur Wiedererlangung des Meisterchorprädikates. 2003 hatte man diesen Titel mit einem Traumergebnis, viermal "sehr gut", erringen können. Damit war der Verein von der sonst notwenigen "Ochsentour" über das Kreis- und Regionalleistungssingen befreit worden und hatte sich direkt wieder zum Meisterchorwettbewerb 2008 qualifizieren können. Da den Köttingern aber auf diesem Wege echte Leistungsvergleiche mit meisterlichen Chören in der Region nicht sehr häufig möglich sind, war die Teilnahme am Chorwettbewerb auch unter diesem Gesichtspunkt notwendig.
Durchschnittlich 45 Sänger, unter ihnen einige neue Sänger, nahmen die Herausforderung an, sich sängerisch zu verbessern. Das hohe Durchschnittsalter des Chores, und damit das Handicap beim Klangbild, machte eine überaus intensive Arbeit des Chorleiters, gerade auch in der Technik des Singens, notwendig. Die regelmäßigen wöchentlichen Chorproben bildeten das Grundgerüst. Die Sonderproben in den Wochen und an Wochenenden vor dem Wettbewerb, an denen an Feinheiten gefeilt wurden, brachten Sicherheit und Selbstbewusstsein. Chordirektor und Motivator Clemens Bröcher hatte das richtige Feeling für die hoch sensibilisierten Sänger. Lachende Gesichter und dann auch wieder sehr nachdenkliche, selbstkritische und konzentrierte Gesichter wechselten sich bei der Probenarbeit ab. Zur Generalprobe am Samstag, 22. September, saß dann das Repertoire und alle Beteiligten waren der Auffassung, gut vorbereitet zu sein. Jetzt musste die Tagesform die Entscheidung bringen.
In der Männerklasse M3 startete der einzige teilnehmende Chor aus der Region Altenkirchen/Westerwald mit dem Folklorebeitrag "Blauer Mond" von Wilhelm Heinrichs. Dann folgte das Volkslied "Blankenstein Husar" von Rolf Osburg und zum Schluss aller hintereinander zu singender Titel der "Feurige Morgen" als selbst gewähltes Chorwerk von Bernhard Weber. Gerade das letzte Chorwerk mit starker stimmlicher Beanspruchung in hochkonzentrierter Art des Vortrags verlangte die letzten Kräfte eines jeden Sängers.
Unverständnis breitete sich bei den Köttingern aus, als bekannt wurde, dass ein Mitbewerber sich mit Sängern benachbarter Vereine verstärkt hatte, um sich so einen Wettbewerbsvorteil zu sichern. Der an Lebensjahren im Durchschnitt älteste teilnehmende Chor von der Köttingerhöhe sah seine Erfolgschance noch mehr schwinden.
Mit Jubel und großer Freude für Chorleiter, Chor und mitgereisten Fans konnte am frühen Sonntagabend die Wertung entgegen genommen werden. Der MGV "Zufriedenheit" Köttingerhöhe hatte mit dem 1. Platz beim selbst gewählten Chorwerk, dem 1. Preis beim Folkloresingen, dem Gewinn des Dringentenpreises, und dem 2. Platz im Klassensingen eine hervorragende Visitenkarte im Nachbarkreis Siegen-Wittgenstein und bei allen teilnehmenden Chören abgegeben. Urkunde, Pokal und Geldpreise konnten entgegen genommen werden. Wieder einmal hatte sich die intensive Probenarbeit ausgezeichnet. Die neuen Sänger hatten sich toll integriert. Der Verein zeigte sich auf dem richtigen Weg in die Zukunft. Der Chor hat an Selbstbewusstsein gewonnen und ein großer Schritt und eine gute Vorbereitung mit Standortbestimmung auf das Meisterchorsingen ist getan.
Einen besonderen Dank richteten Vorsitzender Hans-Georg Brück und die Sänger an Chordirektor Clemens Bröcher, der mit seiner Persönlichkeit, seiner Motivationskunst (auch als Motor und Antreiber) und dem hohen Sachverstand wieder einmal beeindruckte und überzeugte. Mit diesen Eigenschaften hofft der Verein sich weiter entwickeln zu können. Die bei der ersten Probe nach dem Erfolgswochenende neu hinzugekommenen vier jungen Sänger sorgten für eine zusätzliche positive Stimmung, schraubte die Aktivenzahlen auf über 50 und festigten die Hoffnung auf eine erfolgreiche Zukunft des Chorganges im Wisserland.
Die beim Wettbewerb ausgezeichneten Lieder des MGV "Zufriedenheit" kommen nochmals am Sonntag, 30. September, um 15 Uhr, im Weinzelt auf dem Jahrmarkt der katholischen Jugend in Wissen zum Vortrag. (Eberhard Rickert)



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