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Nachricht vom 10.10.2021    

Hochwasser- und Starkregenvorsorge: Bürger im Wisserland werden informiert

Von Katharina Behner

Dringende Vorbeugemaßnahmen braucht es hinsichtlich allgegenwärtig prognostizierter Wetterextreme auch im Wisserland. Neben einem zu erarbeitenden Gesamtkonzept werden die Bürger in Kürze dazu Informationen erhalten. In seiner jüngsten Sitzung hat der Verbandsgemeinderat darüber beraten.

Wie schnell aus kleinen Flüssen und Bächen reißende Ströme werden können, zeigte die Flutkatastrophe im Juli im Ahrtal und anderen Regionen. Auch für das Wisserland ist solch ein Szenario nicht ausgeschlossen. (Foto: Symbolfoto)

Wissen. Kaum auszudenken, was geschehen wäre, wenn die Situation wie im Ahrtal und anderen Region im Juli - nur knappe 60 Kilometer Luftlinie entfernt - auch das Wisserland getroffen hätte, malte Hermann-Josef Selbach (CDU/FDP) die schlimmen Geschehnisse im Verlauf der jüngsten Sitzung des VG-Rates Anfang Oktober aus.

Spätestens dieser Zeitpunkt macht die Bedeutung einer geregelten Hochwasser- und Starkregenvorsorge deutlich. Auch hatte die SPD-Fraktion in einem Schreiben an die Verwaltung auf die Dringlichkeit hingewiesen, ein Konzept mit klaren Strukturen zu erarbeiten.

Komplexes Thema fordert dringende Schadensvorbeuge-Maßnahmen
Bisher lag die Aufgabenwahrnehmung hierzu bei der Stadt und den einzelnen Ortsgemeinden. Da die gemeinsame Erfüllung jedoch im dringenden öffentlichen Interesse steht und zudem eine hohe Komplexität bis in die Kreisebene aufweist, sprach sich der VG-Rat nun für eine Übertragung der Hochwasser- und Starkregenvorsorge auf die VG aus.

Besonders hinsichtlich der Schadensvorbeugung sieht der Rat hohe Dringlichkeit. Die Alarmierung der Bevölkerung sei einer der wichtigsten Aspekte. Doch der Sirenenwarntag 2020 zeigte deutlich: An diesem Tag blieb es insgesamt im Kreis Altenkirchen verdächtig still. Der Grund: Viele Systeme wurden abgebaut und wie auch in VG Wissen sind schlicht keine Sirenen mehr im Einsatz.

„Wir brauchen da auch die Unterstützung von Bund und Land bei diesem komplexen Thema“, so Bürgermeister Berno Neuhoff. Wie schlecht es gestellt sei, habe sich an dem „multiplen Versagen“ in den Katastrophengebieten gezeigt. Bis Sirenen wieder zum Einsatz kämen, bleibe aktuell nur „der Lautsprecher“ für Durchsagen neben verschiedenen anderen Medien wie Fernsehen, Warn-Apps und dem Radio. Generell bestehe ein „Vorhersageproblem“ und es sei dringlich, sich auf Kreisebene hinsichtlich des Themas „Sachverstand einzukaufen". Auch sollen Anfang November Gespräche mit der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord stattfinden.

Das Ziel: Ein Gesamtkonzept. Daneben werden Gespräche mit Land- und Forstwirten, entsprechend auch dem Bauernverband anstehen, etwa zum Thema der Heuballen und Gehölz in und an Gewässern, die im Katastrophenfall zum Wasserstau und in der Folge zu „Flutwellen“ wie im Ahrtal führen können.

Verhaltensregeln an die Bevölkerung
In Kürze will man die Bevölkerung des Wisserlandes in einem ersten Schreiben informieren, wie sie sich in Ernstfällen verhalten können und generell für das Thema sensibilisieren. Zum Beispiel sei es sinnvoll, stets dafür Sorge zu tragen, ein batteriebetriebenes Radio vorzuhalten.



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Bernhard Klapper (SPD) verwies auf sein Schreiben an die Verwaltung und machte noch einmal deutlich, es dürfe nicht auf langwierige Konzepte gewartet werden, es brauche schnelle Lösungen. Er fordert etwa einen Evakuierungsplan für das St. Josef-Haus. Hermann-Josef Selbach (CDU/FDP) fügte an, das SPD-Schreiben sei als Zustandsbericht geeignet. Es müsse eine frühzeitige Warnung der Bevölkerung sichergestellt sein, zudem eine enge Zusammenarbeit mit den Hilfsorganisationen.

Franz Cordes (FWG) verwies darauf, dass Kreisverwaltung und Wasserwirtschaftsamt in die Pflicht zu nehmen seien. Er beobachtet seit geraumer Zeit Störungen durch Bewuchs und Bäume in der Sieg und damit einhergehender Hemmung der Fließgeschwindigkeit.

Photovoltaik und Notstromaggregat für das Feuerwehrhaus
Als Gebot des Klimaschutzes hatte die Fraktion der Grünen Anfang des Jahres erneut einen Antrag zur Errichtung einer Photovoltaikanlage auf einem VG-eigenen Gebäude gestellt. Wenn dies auch in 2021 nicht mehr realisierbar ist, wurde in der jüngsten Sitzung der Errichtung einer Anlage als reine Eigenverbrauchsanlage auf dem Feuerwehrhaus Wissen zugestimmt, welches neben dem Rathaus den höchsten Energiebedarf aufweist. Nach Abgabe von zwei Angeboten soll die Anlage zum Angebotspreis von knapp 46.000 Euro von der Firma Conze Solar gebaut werden.

Ebenso soll für das Feuerwehrhaus im Haushalt 2022 ein Notstromaggregat berücksichtig werden, um im Katastrophenfall von fremder Energieversorgung unabhängig zu sein.

Unmut zu Auszahlung von Fördergeldern

Sichtlicher Unmut tat sich hinsichtlich der Fördergelder-Handhabe seitens des Landes zum georderten Löschfahrzeuges (Löschzug 3) auf. Dabei zieht sich die Auszahlung der Mittel vom Land an die VG (rund 84.000 Euro) über etwa 13 Jahre in Raten. Hinsichtlich dessen hatte Bürgermeister Neuhoff auch aufgrund der „nicht auf Rosen gebetteten finanziellen Lage der VG“ das Land mit der Bitte auf schnellere Auszahlungen angeschrieben.

Derweil liegt der VG eine „ernüchternde Antwort“ aus dem Ministerium vor, darin wird auf übliche Handhabe verwiesen. Heißt: Es gibt keine vorzeitige Auszahlung. Sehr verärgert zeigten sich neben Bürgermeister Berno Neuhoff auch die anderen Sitzungsteilnehmer. So äußerte sich Hubert Bechers (CDU), dass man trotz der zu leistenden Daseinsfürsorge ständig die Kommunalaufsicht im Nacken habe. Dem stimmte auch Hubert Wagner (FWG) zu, alles müsse vorfinanziert werden, dabei wirke es nach Außen, als flössen alljährlich neue Gelder, dem aber nicht so sei. (KathaBe)


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