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Nachricht vom 28.09.2007    

Löschzug probte in Isert den Ernstfall

Den Ernstfall probte in Isert der Löschzug Altenkirchen. Übungsobjekt waren die sogenannten "Schlichthäuser", schon mehrmals auch Einsatzstellen im Ernstfall. Deshalb sicher keine schlechte Wahl für eine Generalprobe.

übung isert

Isert. Vier Löschfahrzeuge des Löschzuges Altenkirchen der Verbandsgemeindefeuerwehr rückten am Donnerstagabend gegen 19.30 Uhr durch Eichelhardt an und fuhren auf den Hof und Zufahrtsbereich der "Schlichthäuser" von Isert. Aus allen Fenstern drang dichter Qualm. Der Vorbereitungstrupp hatte Minuten zuvor die Rauchentwickler eingeschaltet und alles in dichten, grauen Nebel getaucht. Drei, vier AG-Trupps machten sich bereit, gingen über die Haustür und die Stellleiter durch ein Fenster im Obergeschoss ins Gebäude - junge Feuerwehrmänner, die noch nicht lange AG-Träger sind, übten den Ernstfall, das Vorgehen in einem brennenden, verqualmten Gebäude. Einzige Orientierung war der matte Schein ihrer Helmlampen oder der mitgeführten Handlampen. Die Sicherheit, den Weg wieder ins Freie zu finden, wird durch den Löschschlauch und oder ein Sicherungsseil, das am Körper befestigt ist, gewährleistet. Wehrführer Michael Heinemann tippt dem Fotografen auf die Schulter: "Komm mal mit, jetzt kannst du erleben, was die Wehrmänner in Ernstfall beim Brand erwartet". Bereits an der Haustür, aus der der graue Nebel in dichten Schwaden dringt, verliert der Blick die Kontrolle, finden die Füße keinen gezielten Platz. Der Wehrführer hat immer noch seine Hand beim Fotografen auf der Schulter aber sein Körper ist kaum noch zu erkennen. Plötzlich taucht ein Licht von vorne auf. Der stellvertretende Wehrführer Dirk Idelberger steht vor ihnen, informiert den Chef, was sich im Obergeschoss abspielt. Drei Personen sollen gefunden und gerettet werden. So, erklärt Heinemann, ist es, wenn die AG-Träger ins Gebäude gehen, es ist nur noch fürchterlich heiß dazu. Nur in unmittelbarer Nähe des Lampenscheins ist etwas zu erkennen, ansonsten ist alles in ein tiefes Dunkel gehüllt. Die Treppe ist nicht zu sehen, nur zu ertasten, der Löschschlauch stößt ab und zu gegen den Fuß. Die Wände werden ertastet und so die nächste Tür gefunden. Den Weg ins Obergeschoß erspart man sich, da wird die Sicht auch nicht besser. Selbst auf dem Rückweg ist die Haustür nicht sofort zu erkennen.
Nach zehn Minuten kommen zwei AG-Träger Trupps wieder ins Freie, nass geschwitzt. Mit der Maske, so Heinemann weiter erläuternd, schränkt sich das Blickfeld noch weiter ein und unter der Dienstkleidung wird einem auch ohne Hitzeausstrahlung durch das Feuer warm. Vor dem Gebäude werden die AG-Trupps durch Oberbrandmeister Michael Imhäuser und Brandmeister Sven Sauer erneut, beide sind auch Atemschutzgerätewarte, eingewiesen, und müssen mit der Wärmebildkamera wieder ins Gebäude und die drei Kollegen zu finden. Mit dieser Übung, die lediglich nicht den Einsatzstress hat, lernen die jungen Feuerwehrmänner, sich im fremden Gebäude bei völliger Orientierungslosigkeit zurechtzufinden. Ganz nebenbei wird noch die Wasserversorgung geübt und der Ventilator zur Qualmbeseitigung kommt auch zum Einsatz. (wwa)
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Brandmeister und Atemschutzgerätewart Sven Sauer gibt Anweisungen für den Einsatz im Gebäude. Fotos: Wachow



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