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Nachricht vom 22.10.2021    

Weiße Flecken auf der Haut: Diese Krankheiten können es sein

Pigmentstörungen, die sich in Form von braunen Flecken auf der Haut zeigen, sind weit verbreitet und bekannt: Sommersprossen, Altersflecken, Melasma…
Doch immer wieder gibt es Menschen, bei denen sich weiße Flecken auf der Haut bilden. Woher kommen die weißen Hautflecken? Steckt die Weißfleckenkrankheit dahinter? Oder ist eine andere Erkrankung an den Hautveränderungen schuld? Gibt es weiße Altersflecken? Ausführliche Informationen über mögliche Hauterkrankungen in diesem Artikel.

Foto Quelle: pixabay.com / geralt

Weißfleckenkrankheit (Vitiligo)
Vitiligo (dt = Flechte, Hautkrankheit), auch unter dem Namen Weißfleckenkrankheit bekannt, kennzeichnet sich durch weiße, stark begrenzte Flecken auf der Haut. Meist entstehen diese schubweise.

Die Vitiligo Hauterkrankung ist chronisch, die weißen Flecken können im Laufe des Lebens größer werden und sich ausbreiten. Dabei ist die Größe, Form und Anzahl der weißen Flecken von Menschn zu Mensch sehr unterschiedlich. Die Vitiligo-Krankheit ist dabei äußerst selten, nur etwa 0,5 bis 2 Prozent der Weltbevölkerung sind davon betroffen. Meist treten die weißen Flecken erstmals im Jugendalter auf. Vitiligo ist nicht ansteckend und nicht heilbar. Im Anfangsstadium zeigt sich die Weißfleckenkrankheit oft an den Augenlidern, Mundwinkeln und Handrücken.

Für die Betroffenen stellen die hellen Hautveränderungen, die am gesamten Körper oder aber nur selektiv auftreten können, überwiegend eine psychische Belastung dar. Weitere Beschwerden oder Symptome, die durch die Vitiligo ausgelöst werden, sind extrem selten.

Bei der Weißfleckenkrankheit handelt es sich um eine harmlose Pigmentstörung. Während braune Flecken entstehen, weil sich in der Haut zu viel Melanin ablagert, ist die Ursache der Vitiligo auf einen Pigmentverlust zurückzuführen. Das farbgebende Hautpigment Melanin, das für die Haut- und Haarfarbe verantwortlich ist, wird in den Melanozyten nur eingeschränkt produziert. Die betroffenen Hautbereiche stellen weniger oder gar kein Melanin her, was sich in Form der weißen Flecken zeigt.

Häufig leiden Vitiligo Betroffene auch unter Autoimmunerkrankungen wie Neurodermitis, Diabetes mellitus Typ 1 oder einer autoimmun bedingten Schilddrüsenentzündung (Hashimoto-Thyreoiditis).

Welche Ursachen hat Vitiligo?
Die genaue Ursache der Vitiligo ist bislang nicht geklärt.
Experten vermuten, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt. Durch eine Fehlsteuerung im Immunsystem geht dieses gegen die körpereigenen Zellen vor. Im Körper werden Antikörper gegen die Melanozyten, welche für die Melaninproduktion zuständig sind, gebildet. Dadurch werden die pigmentbildenden Zellen zerstört. Warum es zur Fehlleitung des Immunsystems kommt, bleibt bisher ungeklärt.

Ebenso scheinen genetische Faktoren eine Rolle zu spielen, da häufig auch weitere Familienmitglieder von der Weißfleckenkrankheit betroffen sind. Geklärt ist, dass es auch einen Zusammenhang zwischen oxidativem Stress (z.B. ausgelöst durch UV-Strahlen) und Vitiligo gibt. Es konnte nachgewiesen werden, dass es bei der Krankheit zu einer übermäßigen Ansammlung von Wasserstoffperoxid kommt.

Welche Faktoren können Vitiligo auslösen?
Auch wenn die Ursachen für die Entstehung von Vitiligo noch nicht vollends geklärt sind, gibt es Risikofaktoren, die einen Ausbruch oder Schub der Hautflecken bewirken können.

Vorangehend wurde der oxidative Stress in der Haut erwähnt. Dieser entsteht beispielsweise durch intensive Sonneneinstrahlung (UV-Strahlung). Besonders Sonnenbrände können einen Ausbruch verursachen.

Auch Stress ist einer der primären auslösenden Faktoren. Bei anhaltenden psychischen Belastungen kann es zu den weißen Flecken kommen. Auch physischer Stress für den Körper (z.B. ein grippaler Effekt) kann die Pigmentflecken fördern.

Lokale Entzündungen der Haut (z.B. Neurodermitis, Schuppenflechte) fördern häufig die Entstehung von Pigmentstörungen, so auch Vitiligo.

Nicht zuletzt wird auch diskutiert, ob es einen Zusammenhang zwischen Vitiligo und hormonellen Veränderungen z.B. während der Schwangerschaft oder der Pubertät gibt. Schließlich tritt Vitiligo meist erstmals während der Pubertät oder zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf, in dem der weibliche Körper häufig hormonelle Veränderungen durchläuft.

Kann Vitiligo von selbst verschwinden?
Vitiligo ist eine chronische und nicht heilbare Krankheit. Insbesondere, wenn sich viele Flecken gebildet haben und diese sich weitläufig über den Körper verteilen, ist es äußerst unwahrscheinlich, dass sie von allein verschwinden. Die Weißfleckenkrankheit tritt prinzipiell schubweise auf, daher kann es sein, dass manche Verfärbungen verschwinden oder aber auch neue hinzukommen.

Je nach Art der Vitiligo breiten sich die Veränderungen über mehrere Jahre hinweg aus, oder aber sie bilden sich innerhalb mehrerer Monate an einzelnen Körperstellen und bleiben dann weitgehend unverändert.

Wie behandelt man Vitiligo?
An erster Stelle ist es ratsam, die auslösenden Faktoren wie Stress und Sonneneinstrahlung zu meiden, um Schübe einzudämmen. Durch den fehlenden Pigmentschutz ist die Haut besonders empfindlich gegenüber der UV-Strahlung. Dadurch steigt auch das Hautkrebsrisiko. Vitiligo-Betroffene sollten daher immer einen Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor nutzen.

Zur Behandlung werden vom Hautarzt Medikamente wie die Pseudo-Katalase-Creme eingesetzt. Diese kann den Defekt der Haut in Kombination mit gering dosiertem UV-Licht ausgleichen. Die Pseudo-Katalase wird durch das UV-Licht aktiviert, wodurch die natürliche Pigmentierung zurückkehrt. Dieses Verfahren zeigt sich vor allem bei Vitiligo im Gesicht und am Hals als wirksam. Arme und Hände lassen sich schwerer repigmentieren. Ein Voranschreiten der Pigmentstörung kann jedoch verringert werden.

Stark deckende Foundations oder Concealer können die Hautflecken abdecken. Auch Selbstbräuner werden gern genutzt, um die farblichen Ungleichheiten auszugleichen.

Kleienpilzflechte (Pityriasis versicolor)
Weiße Flecken auf der Haut müssen nicht gleich Vitiligo sein. Auch die Kleienpilzflechte wird aufgrund ihres Aussehens oft mit einer einfachen Pigmentstörung verwechselt. Eine Dermatologin oder ein Dermatologe kann anhand einer Hautprobe bestimmen, ob es sich um eine einfache Pigmentstörung, Vitiligo oder einen Hautpilz handelt.

Die Kleienpilzflechte ist eine Infektion der Haut mit den Malassezia Hefepilzen. Diese gehören zur natürlichen Hautflora und siedeln bei gesunden Menschen innerhalb der Haarfollikel und den benachbarten Hautstellen, insbesondere im Kopfbereich. Vermehren sie sich jedoch stark und breiten sich aus, kommt es zum Ausbruch der Krankheit.

Der Hautpilz zeigt sich anfangs mit scharf abgegrenzten, runden Flecken. Meist entwickeln sie sich im Brust-, Rücken-, Schulter- oder Halsbereich. In seltenen Fällen sind auch die Arme und der Rumpf betroffen. Die Flecken sind meist etwa so groß wie Linsen und unterscheiden sich farblich deutlich von der normalen Hautfarbe. Generell finden sich auf dunkler Haut helle Flecken, während helle Haut eher dunkle Flecken aufweist.

Im Gegensatz zu anderen Pilzinfektionen jucken sie kaum oder gar nicht und sind auch nicht ansteckend oder gefährlich für die Gesundheit. Mit der Zeit verbinden sich die verfärbten Hautareale zu größeren Herden mit einer glatten Oberfläche, die beim Abschaben schuppen.

Es gibt zwei Ausprägungen des Hautpilzes, die sich vor allem hinsichtlich der Färbung unterscheiden:

1. Pityriasis versicolor alba: Die Besiedlung der oberen Hautschicht mit Pilzen sorgt dafür, dass die Sonnenstrahlen nicht in die tiefer liegende Haut eindringen können. Die Pigmentzellen bilden dadurch in den Hautarealen kein Melanin. Verstärkend sorgen die Toxine des Pilzes dafür, dass die Melaninsynthese gehemmt wird. Auf dunkler oder gebräunter Haut zeigen sich dadurch helle Hautstellen (Hypopigmentierung).

2. Pityriasis versicolor rubra: Der Hefepilz bildet auch eigene Pigmente. Dann erscheint er auf heller haut rötlich-braun (Hyperpigmentierung).

Was sind die Ursachen und Risikofaktoren der Kleienpilzflechte?
Wie bereits erwähnt kommen die Hefepilze der Gattung Malassezia auch beim gesunden Menschen in einem bestimmten Ausmaß vor. Nur, wenn die Pilze sich plötzlich uneingeschränkt vermehren und ausbreiten kommt es zum Ausbruch. Was der genaue Auslöser hierfür ist, ist bislang unklar.

Wie auch andere Pilzarten mag der Malassezia-Pilz ein feucht-warmes Milieu am liebsten. Dort können sich die Pilze gut vermehren. Das ist auch einer der Gründe, weshalb die Kleienpilzflechte in tropischen Ländern weit verbreitet ist.

Als weiter Risikofaktor gilt starkes Schwitzen und eine übermäßige Talgproduktion. Deswegen kommt die Erkrankung oft im Sommer zum Vorschein – die hellen Hautstellen fallen auf der gebräunten Haut verstärkt auf und werden durch das Schwitzen begünstigt.
Auch fetthaltige Cremes stehen im Verdacht, die Kleienpilzflechte zu begünstigen, ebenso wie ein geschwächtes Immunsystem.

Wie wird die Kleienpilzflechte behandelt?
Grundsätzlich handelt es sich bei der Pilzinfektion vorrangig um ein kosmetisches Problem. Die Erkrankung schadet der Gesundheit nicht und bereitet nur alles in allem nur selten Beschwerden wie Juckreiz.

Eine lokale Behandlung mit Antipilzmitteln ist in der Regel ausreichend. Bei Anfälligkeit für Pilzerkrankung erhöht sich jedoch die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Infektion.

Weitere Gründe für helle Flecken am Körper
Nicht nur Erkrankungen verursachen helle Flecken am Körper oder im Gesicht. Auch Bleichmittel, die bei der Behandlung von Pigmentstörungen wie Altersflecken eingesetzt werden, können weiße Flecken verursachen. Die Cremes dürfen nur sehr punktuell aufgetragen werden, sonst besteht die Gefahr, dass umliegende Hautareale ebenfalls aufhellen und es so zu einer fleckigen, hellen Haut kommt. Bei Altersflecken handelt es sich um Sonnenschäden, die mit zunehmendem Alter zu dunklen Hautstellen werden. Eine Alternative zu Bleichcremes ist die Behandlung mit der Biovolen Aktiv Kressesalbe. Im Kressesalbe Test der Mitteldeutschen Zeitung schneidet die naturkosmetische Creme mit einem Wirkstoff aus Kresse hervorragend ab und auch Erfahrungen im Netz sind vielversprechend.

Die hellen Pigmentflecken können auch eine einfache Pigmentstörung sein. Es kann verschiedene Gründe dafür geben, warum die Produktion von Melanin nicht richtig funktioniert. Ein Beispiel für eine harmlose Pigmentstörung sind Sommersprossen. Auch hier lagern sich verstärkt Farbpigmente ein, die durch die Sonne sichtbar werden.

Gibt es weiße Altersflecken?
Im Internet finden sich die verschiedensten Suchanfragen zu gesundheitsbezogenen Themen. Immer wieder wird beispielsweise auch nach dem Thema “Weiße Altersflecken” gesucht. Dabei sind die Altersflecken eine Überpigmentierung von Hautbereichen, die oft ungeschützt der Sonne ausgesetzt werden. Es kommt zu einer übermäßigen Ansammlung von Farbpigmenten, die der Körper mit zunehmendem Alter nicht mehr abbauen kann. Daher sind die Altersflecken immer als dunkler, brauner Fleck sichtbar. Weiße Altersflecken gibt es nicht. (prm)

Gastautorin:
Isabelle Steffens



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