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Nachricht vom 15.02.2011    

Ministerin Ilse Aigner kam gut gelaunt zum Wahlkampfauftakt

Die Bundesministerin für Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz, Ilse Aigner (CSU), kam zum Wahlkampfauftakt des CDU-Kreisverbandes nach Gebhardshain. Informativ und sachlich ging sie auf die brennenden Themen ihres Ministeriums ein. Der Dioxinskandal, der die Nation erschütterte, stand im Mittelpunkt. Aigner erteilte den Spekulanten an den Rohstoffbörsen für Lebensmittel eine klare Absage und verurteilte die Preisschlachten auf dem Lebensmittelsektor.

Ministerin Ilse Aigner wurde von Dr. Peter Enders (links) und CDU-Generalsekretär Dr. Josef Rosenbauer empfangen. Fotos: Helga Wienand

Gebhardshain. Auf Einladung des CDU Kreisverbandes kam die Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Ilse Aigner, zum Vortrag mit Diskussion in den Westerwälder Hof nach Gebhardshain. Begrüßt wurde sie vor der Tür von einer Abordnung des Bundesverbandes deutscher Milchviehhalter mit frischer Milch und dem Hinweis auf eine faire Milchpreisgestaltung.
Im vollbesetzten Saal waren zahlreiche Ehrengäste, Vertreter der Verbände und Institutionen, aber natürlich auch viele Landwirte. Kreisvorsitzender Dr. Josef Rosenbauer eröffnete den Landtagswahlkampf offiziell, und er ist sich sicher, mit Julia Klöckner eine gute Kandidatin an der Spitze zu haben. "Es wird ein Kopf an Kopf Rennen geben, wir müssen um jede Stimme kämpfen", so Rosenbauer mit Hinweis auf die neuen Umfragen. Sichtlich gut gelaunt trat Aigner in Gebhardshain auf. Sachthemen standen im Mittelpunkt ihres Vortrages. Das Thema Dioxin in Lebensmitteln ließ sie ernst werden. Aigner sprach von den kriminellen Machenschaften einiger Produzenten, die zum einen die Verbraucher stark verunsichert, zum anderen einen ganzen Berufsstand in Misskredit gebracht hätten. "Die Verantwortlichen sind zu bestrafen", sagte Aigner und führte aus, dass hier ein Bußgeld wohl nicht ausreiche. Bei solchen Machenschaften müssten Haftstrafen verhängt werden, nur das wirke abschreckend.
Verbraucherschutz habe höchste Priorität, und so sei es gelungen, dass Länder und Bund zum Schluss einstimmig einen Aktionsplan beschlossen. Es werde jetzt noch engmaschigere Kontrollen geben, sowohl für die Betriebe aber auch für die Labors. Die Verschärfung der Kontrollmechanismen, die Aigners Ministerium durchsetzte, sind auch auf europäischer Ebene positiv aufgenommen worden und auch hier wird sich wohl einiges ändern.
Landwirtschaft ist der in Feldkirchen/Oberbayern geborenen Ministerin nicht fremd. So kritisierte unter anderem das Bild der Werbemedien, die ein idyllisches Bild der Landwirte zeigten, das es so nicht mehr gebe. Der Landwirt sei heute auf die technologischen Neuerungen ebenso angewiesen wie auf die gute Infrastruktur, zum Beispiel mit Breitbandversorgung. Unternehmerisches Fachwissen gehöre ebenso dazu. Ein Landwirt sei heute auch Betriebswirt. Landwirte stellten heute die Ernährung sicher mit hohen Qualitätsansprüchen zu minimalen Preise, sie produzieren Rohstoffe und Energie und seien darüber hinaus noch als Landschaftspfleger tätig. Der ländliche Raum brauche die Strukturen des 21. Jahrhunderts. Dazu zählte die Ministerin unter anderem Breitband, medizinische Versorgung und die Verkehrswege. Aigner will für das Agrarbudget kämpfen und Verhandlungen mit der europäischen Union aufnehmen. Den Spekulationen im Bereich Lebensmittel-Rohstoffe an den Weltmärkten erteilte sie ein klare Absage und erhielt dafür viel Applaus. "Höhere Standards bei den Lebensmitteln wollen alle, aber dann müssen die Verbraucher auch bereit sein, mehr zu zahlen", sagte Aigner. Für Auto und Urlaub werde viel Geld ausgegeben, gutes Essen stehe bei den Deutschen auf der Prioritätenliste ganz unten. "Auch Bauern kaufen beim Discounter und schwächen damit ihre eigene Lebensgrundlage", führte Aigner vor Augen. Die Ministerin sieht gute Chancen in der Direktvermarktung und in Regionalmarken.

In einer kurzen Fragerunde ging es unter anderem auch um genmanipuliertes Soja aus Argentinien, das in Deutschland als Futtermittel eingesetzt wird. Des Weiteren ging es um die sich täglich ändernden Benzinpreise, um die Wettbewerbsverzerrung zwischen deutschen und französischen Landwirten und vieles mehr.
Die Veranstaltung, trotz Wahlkampfzeiten, bot ohne Zweifel sachliche Informationen und kam ganz ohne Parolen und die ansonsten üblichen Anwürfe gegen den politischen Gegner aus. Gut gelaunt wie sie kam, verließ Ilse Aigner mit einem Dank des Kreisverbandes Gebhardshain. Für die gute Laune sorgten auch die Molzhainer Dorfmusikanten mit temperamentvoller Blasmusik. (hw)


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