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Nachricht vom 17.12.2021    

Trio mit fast 100 Jahren Dienstjahren verlässt die VG-Verwaltung

Die Treue zu diesem Arbeitgeber war schon etwas Besonderes: In der Summe beinahe 100 Jahre stand ein Trio in Diensten der Verbandsgemeindeverwaltung Altenkirchen-Flammersfeld und den beiden „Vorgängermodellen“, ehe die Fusion aus zwei eine Organisation machte.

Für dieses Trio neigt sich jeweils die Berufslaufbahn dem Ende entgegen (von links): Eugen Schmidt, Burkhard Heibel und Lothar Walkenbach erhielten von Bürgermeister Fred Jüngerich Urkunden, die die Versetzung in den einstweiligen Ruhestand dokumentieren. (Foto: vh)

Altenkirchen/Bürdenbach. Zählt nicht die Jahre, nennt die Namen: Ein wenig Wehmut breitete sich schon in diesem großen Saal des Westerwald-Treff-Hotels in Bürdenbach aus, als vor versammelter Mannschaft des Rates der Verbandsgemeinde (VG) Altenkirchen-Flammersfeld sowie weiteren Zuhörern Burkhard Heibel, Eugen Schmidt und Lothar Walkenbach aus den Händen von Bürgermeister Fred Jüngerich Urkunden erhielten, die bescheinigen, dass das Trio mit Wirkung vom 1. Januar 2022 an jeweils in den einstweiligen Ruhestand versetzt wird. Die Summe der Jahre, die es im öffentlichen Dienst für die Verwaltungen in Altenkirchen und Flammersfeld gearbeitet hat, erreichte beinahe einen dreistelligen Wert. Das Gremium seinerseits dankte den baldigen Ruheständlern mit herzlichem und lang anhaltendem Applaus als Schlussakkord in der Jahresabschlusssitzung des VG-Rates am frühen Donnerstagabend (16. Dezember).

Ein Macher, kein Schwätzer
„Du warst ein Macher und kein Schwätzer“, skizzierte Jüngerich den 61 Jahre alten Burkhard Heibel, „du hast der Stadt ein Gesicht gegeben, vieles in Altenkirchen trägt deine Handschrift“, spielte der Verwaltungschef auf die Rolle des Oberbaurates bei der jahrzehntelang währenden Umgestaltung der Kreisstadt an. Auch in den Dörfern rund um Altenkirchen seien Heibels Spuren sichtbar. „Wir waren auch nicht immer einer Meinung, haben es danach aber immer wieder gut hinbekommen“, ergänzte Jüngerich und erinnerte an einen vielfach und gerne genommenen Spruch des Mannes aus Niederahr (Westerwaldkreis): „Grund und Boden sind nicht vermehrbar.“ Heibel hatte nach seinem Ingenieurstudium der Fachrichtung Raumplanung an der Uni Dortmund und anschließenden beruflichen Stationen in Köln, Hannover und Frankfurt (Main) am 1. Juli 1993 die Leitung der Bauverwaltung der VG Altenkirchen und damit das Erbe von Hans Hoffmann übernommen. Nachfolger als Leiter des Fachbereichs Infrastruktur, Umwelt und Bauen wird Ulrich Konter, Stellvertreter bleibt Martin Fischbach.

Grandiose Bescheidenheit
„Das Beitragsrecht war deine Welt“, charakterisierte Jüngerich den 62 Jahre alten Lothar Walkenbach (Bruchertseifen), „du warst immer ruhig und besonnen, immer der Erklärer für die Damen und Herren Ortsbürgermeister.“ Bei Walkenbach, der sehr akribisch gearbeitet habe, seien die kommunalen Drähte der Region zusammengelaufen. „Ihn zeichnet eine grandiose Bescheidenheit aus“, schmunzelte Jüngerich und erwähnte auch, dass der Bald-Pensionär sich seit 2010 um die Organisation von Wahlen als auch um die Nachwuchsausbildung verdient gemacht habe. Nachdem Walkenbach bei der Stadt Köln 1981 die Ausbildung zum Diplom-Verwaltungswirt abgeschlossen hatte und anschließend im Tiefbauverwaltungsamt von Köln tätig gewesen war, ließ er sich 1991 zur Stadt Hennef und zum 1. März 1994 zur VG Altenkirchen (VG-Werke Fachgebiet „Abgaben“) versetzen. Am 1. August 2018 war ihm die stellvertretende Fachbereichs- und Büroleitung übertragen worden. Ralf Weingarten übernimmt in der Verwaltung die Stelle Walkenbachs.



Steile berufliche Karriere
Auf eine steile berufliche Karriere blickt Eugen Schmidt, das „Eigengewächs der VG Flammersfeld“, zurück. „Mit 27 schon Kämmerer und mit 39 schon Büroleiter zu werden, ist eine stolze Leistung“, lobte Jüngerich „das Mädchen für alles in Flammersfeld. Eugen macht dieses, und Eugen macht jenes“. Im Zuge der Fusion habe der 59-Jährige aus Güllesheim auf den Posten des Büroleiters verzichtet und somit das größte Opfer gebracht. „Der Fusionsvertrag, aus dem das Gesetz entstanden ist, trägt wesentlich deine Handschrift“, erinnerte Jüngerich an die „Sturm- und Drangzeit“ vor der Hochzeit der beiden ehemals selbstständigen VGs. Schmidts beruflicher Werdegang war am 1. August 1978 mit der Ausbildung zum Verwaltungsangestellten gestartet. Infolge der Fusion hatte der Oberamtsrat am 1. Januar 2020 die Leitung der Stabsstelle Wirtschaftsförderung übernommen.

Dank im Namen des Trios
Heibel seinerseits bedankte sich vor dem Plenum auch im Namen Walkenbachs und Schmidts für das „Lob, das von Herzen kam und für die vertrauensvolle Zusammenarbeit“. Auch verhehlte er nicht, dass es hin und wieder gekracht habe (Zwischenruf Höfers: „Auch zwischen uns“). „In Zukunft fühlen wir uns mit dem Haus natürlich freundschaftlich verbunden“, konstatierte er und kündigte für sich selbst an, hin und wieder einmal an die alte Wirkungsstätte zurückzukehren, da die Verwaltung vor großen Aufgaben, wie beispielsweise der Entwicklung des neuen Flächennutzungsplanes, stehe. Ob es wirklich soweit kommt? Seine Aussage, „die Tage sind jetzt schon wohl zu kurz“, lässt eher das Gegenteil vermuten...

Bauherrenfunktion und Rettungsring
Heibel und Walkenbach waren zuvor schon in der Sitzung des Altenkirchener Stadtrates mit Lob überschüttet worden. Heijo Höfer, ehemaliger Bürgermeister der Stadt und der Verbandsgemeinde in Personalunion und arbeitstechnisch beinahe 30 Jahre mit dem ausscheidenden Fachmann unterwegs, hatte Heibel als „Person, die etwas kann“ bezeichnet. „In Burkhard Heibel hatten wir einen Mitarbeiter gefunden, dem der Blick von außen gelang, der eine gewissen Bauherrenfunktion ausübte. Wie die Stadt heute aussieht, ist Burkhard Heibel sehr zu verdanken.“ Stadtbürgermeister Matthias Gibhardt lobte Walkenbach als jemanden, der „für mich zu jeder Zeit Ansprechpartner war, der mir auch den einen oder anderen Rettungsring nachgeworfen hat“. (vh)


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