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Nachricht vom 03.01.2022    

Stabwechsel in Altenkirchen: Daniel Mannweiler nun SRS-Gesamtleiter

Jahreswechsel eignen sich prima, personelle Änderungen auf welchem Posten auch immer vorzunehmen. Schon geraume Zeit kommuniziert, übernahm Daniel Mannweiler die Gesamtleitung und den Vorsitz von „Sportler ruft Sportler“ von Hans-Günter Schmidts, der seit 2003 in Amt und Würden war.

Einer geht, ein anderer kommt: Hans-Günter Schmidts (links) gab die SRS-Gesamtleitung an Daniel Mannweiler ab. (Foto: vh)

Altenkirchen. Der eine geht (in diesem Fall nicht so ganz), ein anderer kommt: Ein Jahreswechsel ist ein idealer Punkt, sich personell neu aufzustellen. Die christliche Non-Profit-Sportorganisation „Sportler ruft Sportler“ (SRS) hat seit dem 1. Januar einen neuen Gesamtleiter und Vorsitzenden. Daniel Mannweiler (42) trat an die Stelle von Hans-Günter Schmidts (62), der für SRS seit 1984 hauptamtlich aktiv ist, seit 1987 dem Vorstand angehört und seit 2003 die führende Position inne hatte. Bis zum Eintritt ins Rentenalter im Sommer 2025 wird der gelernte Bankkaufmann als „normaler“ Angestellter dem Verein die Treue halten, „wenn ich gesund bleibe“. Der Wechsel geht auf einen, 2017 von Schmidts geäußerten Wunsch zurück, sich von der Spitze vor dem Wechsel ins berufsfreie Leben verabschieden zu wollen. Nach mehreren Gesprächsrunden zog er sich aus dem nunmehr beim Aufsichtsrat angesiedelten Thema zurück („Ich habe mich komplett rausgehalten“), um nicht den Eindruck zu erwecken, „irgendeine Entscheidung beeinflussen zu wollen“. Letztendlich wurden in einer Sitzung im September 2020 die Weichen zugunsten Mannweilers gestellt und, wie Schmidts betont, der Umbruch umgehend kommuniziert. Schmidts war es auch, der Mannweiler den Chefsessel alsdann offerierte. Es sei das richtige Konzept für die Zukunft. In einem Dankgottesdienst am 30. April im Burgwächter Matchpoint (Vier-Platz-Tennishalle) im SRS-Sportpark auf der Altenkirchener Glockenspitze wird der „Neue“ offiziell vorgestellt.

Freude und Dankbarkeit
Der Rückblick auf sein Schaffen erfüllt Schmidts mit Freude und Dankbarkeit. So sei zum Beispiel das Image von SRS besser geworden, das Verhältnis zu Stadt und zu Verbandsgemeinde habe sich zum Positiven entwickelt. „Das wird auch von der anderen Seite gewiss so bestätigt“, erklärt er. „Natürlich gibt es immer noch ein paar Baustellen“, merkt Schmidts an, gerne hätte er etwas mehr Fremdkapital abgebaut, „das ist jedoch nichts Dramatisches. Die finanzielle Situation ist besser als vor einigen Jahren“. Die Gründung einer Hotel-GmbH nach dem Kauf der Herberge auf der Glockenspitze im Jahre 2009 und die damit verbundene Abgrenzung zu SRS sei genau der richtige Schritt gewesen, „diese Konzeption hat gegriffen“, weiß er und freut sich zunächst einmal auf ein „Sabbatical“ (Arbeitszeitmodell für einen längeren „Sonderurlaub“), das ihm sechs von SRS losgelöste Monate bescheren wird. „Diese Tage jetzt sind für mich emotional nicht ganz leicht“, berichtet Schmidts, nunmehr könne er „runterkommen“, müsse Telefonate nicht immer an Mannweiler weiterverbinden, weil dieser jetzt zuständig sei. Und die Zeiten mit deutlich mehr als 40 Stunden pro Woche sind zunächst auch einmal passé. Von Mitte des Jahres an wird Schmidts im Reisedienst von SRS tätig sein, als „Multiplikator“ vor Ort für den Glaube unterwegs sein, in Gemeinden unterrichten, „Sponsoren und Freunde betreuen“, einen weiten Bogen ums Tagesgeschäft machen und nicht die „graue Eminenz im Hintergrund“ spielen. Eng mit Schmidts verbunden bleiben für die breite Öffentlichkeit die Public-viewing-Events auf dem Altenkirchener Schlossplatz (Fußball-WM 2006) und die bei den folgenden kontinentalen und interkontinentalen Titelkämpfen im Burgwächter Matchpoint. Zudem leitete er das Netzwerk „kickoff2006“ zur WM im eigenen Land.



Bestelltes Feld übernommen
„Ich habe schon viele Staffelübergaben erlebt, aber noch nie so ein bestelltes Feld übernommen“, fühlt sich Mannweiler schon nach wenigen Stunden in der neuen Position angekommen, „das ist ungewöhnlich.“ Er hebt den „wertschätzenden Umgang“ hervor, den er durch Schmidts erfahren habe. Die wochenlange Zeit der Einarbeitung sei „gesegnet und intensiv“ gewesen. Mannweiler stammt aus Kalkofen, einer kleinen Ortsgemeinde im Donnersbergkreis. Er ist, genau wie seine Frau Kathrin (ebenfalls für SRS tätig), durch und durch leidenschaftlicher Triathlet, hat schon mehrfach am Iron Man auf Hawaii, dem Wettbewerb schlechthin dieser Sportart, teilgenommen (Bestzeit um die neun Stunden). Zwischen 2016 und 2021 betreuten die Mannweilers in Stellenbosch (Südafrika, 50 Kilometer östlich von Kapstadt) missionarische Radsportprojekte in den Townships der Metropole, waren auch Ansprechpartner für viele europäische Spitzen- und Olympiasportler, die ins Land am Kap vor dem Hintergrund des europäischen Winters zum Training „geflüchtet“ waren. Alle drei Kinder der Familie (Obed, Talita und Jesse/fünf, drei und ein Jahr alt) wurden im südlichsten Zipfel Afrikas geboren.

Glaube und Sport zusammenbringen
Mannweiler, der Kriminalistik und Kriminologie studiert hat, für das Bundeskriminalamt arbeitet und sich derzeit in Elternzeit befindet, wollte schon seit seinem sechsten Lebensjahr „Glaube und Sport zusammenbringen“. Dieses Ziel wurde schließlich zur fixen Idee, als er Helmfried Riecker, den Gründer von SRS, bei einem Trial-Auftritt in Bad Kreuznach erlebt hatte. Mannweilers Credo lautet lapidar: „Ich möchte Sportlern dienen und werde mich an den Grundpfeilern von SRS orientieren, den Inhalt bewahren, die Form gegebenenfalls verändern und das immer möglichst nah an Gottes Herz.“ Nunmehr in einer Gemeinde im Siebengebirge wohnend, bleiben immer noch die Erinnerungen an die Zeit in Südafrika gegenwärtig. „Wir sind unheimlich leicht in Kontakt mit der Bevölkerung gekommen. Unser Leben hat dort genau gepasst.“ Dennoch bietet die Rückkehr, neben der neuen Stelle, für seine Kinder gleichfalls Vorteile. Der Kontakt zu Opas und Omas ist wesentlich einfacher. So werde Lebensfreude beidseitig erzeugt, weil seine Eltern noch in Kalkofen wohnen, während die seiner Frau, die Sport an der Sporthochschule in Köln studiert und die er über SRS kennengelernt hat, in Bielefeld leben.

SRS wurde 1971 gegründet
1971 von Riecker, einem Motocross- und Trialfahrer, unter dem Dach des Missionswerks Neues Leben (Wölmersen) gegründet, ist SRS seit 1987 ein eigenständiger eingetragener Verein, der im Sportbund Rheinland organisiert ist. SRS hat sich zum Ziel gesetzt, missionarische Arbeit unter leistungsorientierten Sportlern zu betreiben. Die Non-Profit-Organisation unterhält in vielen Sportarten Arbeitsbereiche, hat Kontakte weit über die Grenzen Deutschlands hinaus in bis zu 40 Ländern geknüpft (Projektunterstützung) und arbeitet auch mit (Profi-)Sportlern zusammen. Seit 2009 betreibt SRS zudem das Internationale Sport- und Seminarzentrum Glockenspitze mit dem SRS-Sportpark in Altenkirchen (Schauplatz des Weltranglistentennisturniers AK ladies open). 70 hauptamtliche Mitarbeiter (Voll- und Teilzeit) bilden das Rückgrat des Vereins, hinzu kommen 700 ehrenamtlich Tätige. (vh)



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