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Nachricht vom 07.01.2022    

Wohl wieder Brandanschlag in Altenkirchen: Rathaus in der Nacht zu Freitag das Ziel

Wohl ein weiterer Brandanschlag in Altenkirchen: Nachdem vor wenigen Wochen der Eingangsbereich des Gesundheitsamtes das Ziel war, ist in der Nacht zu Freitag die Haupttüre des Rathauses offenbar auf gleiche Weise attackiert worden.

In Mitleidenschaft gezogen wurde der Eingangsbereich des Altenkirchener Rathauses in der Nacht zu Freitag. (Foto: VG-Verwaltung)

Altenkirchen. Wie sich die Bilder doch gleichen: Nachdem der Eingangsbereich des Gesundheitsamtes der Altenkirchener Kreisverwaltung in der Nacht zum 27. November des vergangenen Jahres wohl Ziel eines Brandanschlags war, ist das Rathaus in Altenkirchen, der Sitz der Verbandsgemeindeverwaltung Altenkirchen-Flammersfeld, in der Nacht zu Freitag (7. Januar) Schauplatz einer offenbar gleich gelagerten Attacke geworden. Nach ersten Erkenntnissen ereignete sich der Vorfall zwischen 3 Uhr und 4/4.30 Uhr, wodurch der Haupteingang des Gebäudes in der Rathausstraße stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die Alarmierung der Feuerwehr erfolgte um 4.36 Uhr. Sie war es auch, die den Hausherrn, Bürgermeister Fred Jüngerich, in Kenntnis setzte, der sich bereits um 5.30 Uhr ein Bild von den Auswirkungen machte.

Sachschaden in sechsstelligem Bereich
„Vor wenigen Wochen gab es den Brandanschlag auf das Gesundheitsamt. Ich finde es erschreckend, dass Altenkirchen scheinbar zum Ziel radikalisierter Einzelpersonen oder Gruppierungen geworden ist. Ich bin erschüttert“, sagte Jüngerich in einer ersten Reaktion. Er gab die Höhe des Sachschadens mit einem mindestens sechsstelligen Betrag an, wie das Bauamt der Verwaltung per erstem Check ermittelt habe. Die Versicherung sei bereits informiert. Ob ein Zusammenhang mit der Tat am Gesundheitsamt bestehe, „kann ich nicht beurteilen“. Beide Ereignisse seien aber „artverwandt“. Ob vielleicht sogar eine Verbindung zu den „Montagsspaziergängern“ bestehe, die schon dreimal das Rathaus als Ziel gehabt hatten, konnte Jüngerich nicht ermessen. Ein solcher Anschlag auf ein Rathaus sei zugleich eine Missachtung der Menschen, die darin zum Wohle der Allgemeinheit arbeiteten sowie gegen die „demokratischen Werte unseres Staates. Losgelöst davon bekräftige ich aber eindringlich die Forderung von Landrat Dr. Peter Enders, der beim rheinland-pfälzischen Innenminister um Unterstützung unserer Polizeiinspektion in Altenkirchen durch die Bereitschaftspolizei gebeten hat“, unterstrich er.

Enders verurteilte Geschehen „zutiefst“
Enders seinerseits zeigte sich entsetzt über das Ereignis: „Nach dem Brandanschlag Ende November auf das Gesundheitsamt müssen wir erneut schockiert feststellen, dass sich Gewalt radikalisierter Einzelpersonen oder Gruppen gegen öffentliche Gebäude richtet. Ich verurteile das zutiefst und teile die Einschätzung von Bürgermeister Fred Jüngerich: Ein Anschlag gegen die Gebäude der staatlichen Einheiten ist auch ein Anschlag gegen alle, die dort für die Allgemeinheit arbeiten. Ich hoffe sehr, dass die Ermittlungen zum Erfolg führen und der oder die Täter zur Rechenschaft gezogen werden.“ Wer Regeln und Entscheidungen des Staates nicht akzeptiere, könne sich im Rahmen der Gesetze dagegen wehren. Wer aber Regeln nicht einhalte und Gewalt anwende oder Gesetze umgehe - Stichwort: unangemeldete Montagsspaziergänge - sei kein Demokrat und müsse mit Sanktionen rechnen. „Damit unterstelle ich nicht, dass die so genannten Spaziergänger mit dem Brandanschlag in Verbindung stehen. Ich bin Fred Jüngerich aber dankbar, dass er meine Bitte an Innenminister Lewentz nach mehr Polizeipräsenz bei diesen Veranstaltungen unterstützt“, ergänzte Enders. Parallel unterrichtete die Kreisverwaltung, dass auch am Montag, 10. Januar, unangemeldete „Montagsspaziergänge“ im Kreis untersagt bleiben.



Rathaus am Freitag geschlossen
Als Folge des Vorfalls bleibt das Rathaus Altenkirchen nach aktuellem Sachstand vorerst bis Mittwoch (12. Januar) geschlossen. Zunächst gelte es laut Büroleiterin Sonja Hackbeil, neben dem Schaden an der Eingangstüre, auch die erhebliche Ruß- und Geruchsbelastung im Innern zu beseitigen. „Die Mitarbeiter sind geschockt“, gab sie die Gefühlslagen vieler wieder, die mit dem sehr wahrscheinlich kriminellen Akt konfrontiert wurden. „Wir tun alles für die Bevölkerung, haben aber keinen Einfluss auf die Maßnahmen der großen Politik“, ergänzte Hackbeil. Die Ermittlungen sind beim Polizeipräsidium Koblenz angesiedelt. Sachdienliche Hinweise können dennoch über die Polizeiinspektion Altenkirchen unter Tel. 02681/9460 oder jede andere Polizeidienststelle erfolgen. (vh)


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