"Großer Bahnhof" mit Horst Evers
Horst Evers, die deutsche Antwort auf Mr. Bean, kommt mit seinem Solo-Programm "Großer Bahnhof" ins Kulturwerk Wissen. Der wortgewandte Künstler erhielt 2008 den deutschen Kleinkunstpreis.
Wissen. Gerade stürmt sein neues Buch „Für Eile fehlt mir die Zeit“ die Bestsellerlisten. Seine schrägen Geschichten über die Aberwitzigkeiten unserer Republik, über Ganzkörperadventskalender, tote Briefkästen oder die Ikea-Revolution finden eine immer größere Fangemeinde. Ausweglose Beziehungsgespräche und skurrile Alltagssituationen erinnern an Loriot. So bekannt und doch so unerhört neu und zum Schreien komisch. Mit dem neuen Solo-Programm "Großer Bahnhof" dem 4. Solo-Programm seit 2001 gastiert Horst Evers nun am Samstag, 9. April, 20 Uhr im Kulturwerk Wissen.
Keine Furcht, es ist kein Programm über die Bahn, Verspätungen oder riesige Bahnhofsbauten in Berlin, Stuttgart oder Wissen. Es geht vielmehr um die großen, die ewigen Fragen: Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Is das weit? Muss ich da mit? Vor allem aber auch: Holt mich wohl jemand ab? Suchen wir nicht alle jemanden, der uns wenigstens einmal, und sei es nur für ganz kurz, einen großen Bahnhof bereitet?
Gerne wollten die Mitarbeiter des Kulturwerks, der VHS und der Wissener eigenART dem Künstler den gewünschten "großen Bahnhof" bereiten. Bei der Durchsicht der gleichnamigen Geschichte in Evers‘ Buch mussten sie jedoch passen. Zwar gibt es einen Bahnhof und auch einen passenden Kreisverkehr, die Besorgung eines Schwertransports mit Baumstämmen, eines Feuerwehrautos und einer Reifenfabrik zum Abfackeln sprengt jedoch den finanziellen Rahmen. Die Vorstellungen des Künstlers sind so nicht umzusetzen. Ein kleiner roter Teppich muss reichen.
2008 zeichnete die Jury des Mainzer Unterhauses den "Meister des Absurden im Alltäglichen" mit dem Deutschen Kleinkunstpreis aus. Dabei würdigten die Juroren Horst Evers als einen Geschichtenerzähler, der Menschen und Gegenstände genau wie Ereignisse mit ins Extrem getriebener kindlicher Naivität betrachtet. Wie zufällig entdeckt er im Alltäglichen das Phantastische. Mit seiner grotesken Weltsicht gelingt es ihm immer wieder, die Wirklichkeit auszutricksen. Viele andere Auszeichnungen belegen ebenfalls die hohe Kunst des Geschichtenerzählers aus Absurdistan.
"Wie weiland Ernst Jandl bringt Horst Evers die Sprache zum Tanzen", schreibt begeistert die Frankfurter Rundschau, und die Süddeutsche Zeitung jubelt "Einfach klasse. Eins mit Stern. Ein Glücksfall für das Kabarett". "Seine Geschichten zeichnen sich durch ein besonderes Gespür für den zartfühlenden Humor aus, der voller Phantasie und ausgesprochen leichtfüßig daherkommt.
Begleitet von seinem herzhaft komischen Mienenspiel und gepaart mit rhetorischer Raffinesse, präsentiert Horst Evers Missgeschicke und Peinlichkeiten, die zuweilen schon die Ausmaße eines britischen Mr. Bean erreichen…", so die Bonner Rundschau.
Horst Evers kam 1987 nach Berlin, studierte Publizistik und Germanistik und jobbte als Taxifahrer und Eilzusteller bei der Post, bevor er Geschichtenerzähler wurde. Mit Freunden gründete er in den 90er Jahren die Textleseshow "Dr. Seltsams Frühschoppen" und das "Mittwochsfazit".
Wöchentlich kann man seine Geschichten im Radio hören, und schon häufig war er im Fernsehen zu sehen, so in Ottis Schlachthof, bei den Mitternachtsspitzen, im 3-sat-Festival, in Neues aus der Anstalt und jüngst bei Dieter Nuhr im Satire-Gipfel.
Karten in 2 Kategorien für 22 bzw. 18 Euro (Schüler, Studenten, Erwerbslose u. Schwerbehinderte 18 bzw. 14 Euro) unter www.kulturwerk-wissen.de sowie in allen Reservix-Vorverkaufsstellen. Ticket-Hotline: 0180 5040300 (0,14 Euro pro Minute aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunkgebühren können abweichen). Die Veranstaltung ist Teil des Abos der VHS Wissen e.V.
Lokales: Wissen & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion