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Nachricht vom 08.02.2022    

Altenkirchener Frauentennisturnier: Neuer Name, höheres Preisgeld

Neuer Name, höheres Preisgeld: Die neunte Auflage des internationalen Frauentennisturniers in Altenkirchen (13. bis 20. Februar) im SRS-Sportpark auf der Glockenspitze firmiert erstmals unter der Bezeichnung „Burg-Wächter Ladies Open“. Anstelle von 25.000 werden nunmehr 60.000 US-Dollar ausgespielt.

Razvan Mihai fungiert nunmehr bereits zum neunten Mal als Turnierdirektor bei den „Burg-Wächter Ladies Open“ in Altenkirchen. (Foto: vh)

Altenkirchen. Ein Kunstgriff macht es möglich: Der Tennis-Weltverband ITF beteiligt sich mit 35.000 US-Dollar am Preisgeld der „Burg-Wächter Ladies Open“, so dass 60.000 US-Dollar vom 13. bis 20. Februar beim Weltranglistenturnier im SRS-Sportpark auf der Altenkirchener Glockenspitze und somit im „Burg-Wächter Matchpoint“ ausgeschüttet werden können. Nach 15.000 zum Start in die Wettbewerbsserie waren es in den zurückliegenden Jahren jeweils 25.000 US-Dollar gewesen. Durch die Steigerung gibt es auch deutlich mehr Punkte fürs internationale Ranking zu gewinnen.

Die Aufstockung ist eine Belohnung für die beiden Veranstalter, die christliche Non-Profit-Sportorganisation SRS und die Sport- und Tennisschule Lob, für deren fantastische Arbeit und immens großes Engagement seit dem Premierenjahr 2014. Darüber hinaus hat die altbekannte Bezeichnung „AK ladies open“ ausgedient, weil in der Firma Burg-Wächter ein Titelsponsor vertraglich gebunden werden konnte. Im Exklusivinterview mit dem AK-Kurier begründet Turnierdirektor Razvan Mihai unter anderem auch, warum die Matches vor leeren Rängen stattfinden (Live-Streams jedes Spiels über die Homepage der ITF) und welche Umstände seiner Auffassung nach für den außergewöhnlichen Erfolg der Konkurrenz verantwortlich sind.

Das Gespräch im Wortlaut:

Das Preisgeld steigt auf 60.000 Euro. Ist das eine gute Entwicklung?
Das ist eine beständige Entwicklung und nicht so wie bei anderen Turnieren, die nach ein oder zwei Jahren eine Pause machen oder nicht mehr ausgetragen werden. Ich denke, wir waren und sind auf einem guten Weg mit zunächst 15.000 und 25.000 US-Dollar, um dann im neunten Jahr auf die 60.000 US-Dollar zu gehen. Das ist auch eine Belohnung für unsere gute Arbeit und für unser gutes Statement, das wir immer abgegeben haben. Und das verdient unser Tennisturnier, wie unsere Botschafter, Chefbundestrainerin Barbara Rittner und DTB-Sportdirektor Klaus Eberhard, es auch immer wieder betonen.

Schade ist, dass keine Zuschauer anwesend sein werden...
Wir waren vorbereitet, wieder mit Zuschauern zu spielen. Wir hatten schon die Tribüne bestellt, die wir wieder abbestellt haben. Wir werden für die Förderer, die Sponsoren unseres Turniers, die Möglichkeit bieten, sich in der Halle ein Bild von unserem Turnier zu machen und die Spiele live zu erleben. Wir verkaufen jedoch keine Tickets in der Öffentlichkeit. Uns ist das Risiko, Zuschauer zuzulassen, vor dem Hintergrund der Omikron-Welle zu groß. Wenn sich Mitarbeiter des Turniers infizieren, die sich dann in Quarantäne begeben müssen, müssten wir womöglich das Turnier donnerstags oder freitags abbrechen.

60.000 US-Dollar bedeutet auch, dass sich Spielerinnen einschreiben, die in der Weltrangliste höher platziert sind als in den Jahren zuvor...
Wir hatten bislang schon in jedem Jahr ein super Feld. Das 25.000er-Feld war schon immer praktisch ein 60.000er-Feld oder ein bisschen höher. Wir erwarten, dass einige Spielerinnen, die unter den Top 100 stehen, hier antreten. Von zunächst vier Spielerinnen sind zwei geblieben. Aber die Dichte zwischen den Plätzen 100 und 150 ist sehr ausgeprägt.

Gibt es weitere Änderungen neben der Erhöhung des Preisgeldes?
Wir müssen die Qualifikation mit Stuhlschiedsrichtern spielen. Alle Trainingseinheiten müssen jeweils mit neuen Bällen gespielt werden. Das war bislang nicht erforderlich. Wir hätten auch bei der Qualifikation Ballkinder einsetzen müssen, das wird wegen Corona nicht gemacht. Dafür haben wir eine Ausnahmegenehmigung von der ITF und dem DTB bekommen, so dass wir die Kontakte reduzieren können. Ballkinder werden von der ersten Runde des Hauptfeldes von Dienstag an eingesetzt.

Die Vorjahressiegerin Clara Tauson aus Dänemark hat nicht gemeldet...
Ich stehe mit ihr in sehr enger Verbindung. Sie ist bei den Australian Open bis in die dritte Runde gekommen und steht aktuell auf Platz 33 der Weltrangliste. Sie erinnert sich gerne an Altenkirchen, aber wenn du mal die 33 der Welt bist, schaust du auf andere Turniere. Parallel ist ein Turnier in Dubai, ein WTA 500, das also richtig gut mit über 700.000 US-Dollar dotiert ist. Da ist klar, dass Clara wohl eher in Dubai antritt.

Die Erhöhung des Preisgeldes gilt zunächst einmal für drei Jahre...
Ja, aber zunächst erst einmal nur für die Jahre 2022 und 2023, während die Lizenz für drei Jahre läuft. Die Aufstockung ist also bis zum Jahr 2023 gesichert.

Und danach?
Dann müssen wir neu entscheiden. Das steht noch in den Sternen, wie es weiter funktionieren wird. Es hängt von vielen Faktoren ab. Es hängt beispielsweise davon ab, ob unser Geld reicht und der Welttennisverband uns weiter unterstützt. Alle diese Fragen können wir noch nicht beantworten, weil Gespräche noch geführt werden. Für mich ist die schönste Geschichte, dass die Wertschätzung der ITF so stark gewesen ist. Alle acht Jahre werden neue Lizenzen vergeben, und es gibt neue Einstufungen der Turniere. Nach diesen acht Jahren wurde nur ein einziges Turnier in Deutschland zur Höhergruppierung vorgeschlagen, und das ist Altenkirchen. Irgendwie leben wir in einer Normalität, aber die macht uns stolz.



Was sind die Erfolgsgaranten dieses Turniers?
Das sind mehrere Faktoren. In erster Linie ist es die Spielergewerkschaft, die nach jedem Turnier ein Statement an die ITF übermittelt. Jedes Jahr ist das Turnier besser geworden, und deswegen ist die ITF auf es aufmerksam geworden, und damit wurden auch die Bemühungen verstärkt, das Turnier weiterzuentwickeln. In zweiter Linie haben wir verschiedene Botschafter. Einer dieser Botschafter, die dieses Turnier unterstützen, ist Barbara Rittner. Sie macht eine super PR für dieses Turnier und hat sich beim DTB stark gemacht, dass es ein 60.000er-Turnier wird. Barbara Rittner war von Anfang an immer in Altenkirchen. Ein weiteres Kriterium ist, dass mehrere Verbände für und hinter uns stehen. Das sind zum Beispiel die Tennisverbände Rheinland oder Rheinland-Pfalz und nicht zuletzt der Deutsche Tennis-Bund mit der Aussage, dass das Turnier hier ein gewisses Flair hat. Die Spielerinnen haben hier alles, was sie brauchen, und das alles auf ganz kurzen Wegen. Dazu gehören die Physiotherapie praktisch den ganzen Tag über, das Hotel, die Warm-up-Area, die Seminarräume (das Beste, das dem Tournamentdesk passieren kann), die Players Lounge, der Eintritt in die Halle, das wunderbare Restaurant, der Center Court, die Betreuung durch SRS oder der Platz zwei und die Trainingsplätze in unmittelbarer Nähe. So etwas findest du bei anderen Turnieren nicht. Dazu kommt die freundliche Atmosphäre. Wir sind ein Turnierteam, das sich wünscht, dass sich die Spielerinnen hier wohl fühlen und attraktives Tennis spielen. Vor neun Jahren haben mich viele belächelt, aber ich freue mich, dass ich den Mut damals hatte, das Turnier zu veranstalten, dessen sehr guter Ruf inzwischen weit über die Grenzen von Deutschland hinaus geht. Ich freue mich, dass die neunte Auflage so hochgestuft wurde.

Warum ist die Änderung der Turnierbezeichnung von „AK ladies open“ in „Burg-Wächter Ladies Open“ erfolgt?
Das hat nichts mit der Erhöhung des Preisgeldes zu tun. Es gibt seit Jahren Bemühungen unsererseits, einen Titelsponsor zu finden. Wir machen uns nichts vor. In einer ländlichen Region wie Altenkirchen ist es schwierig, ein solches Turnier auszurichten. Es ist schwierig, dass Sponsoren und die Politik hinter einem solchen Event stehen. Als ich das Projekt bei der ITF vorstellte, wurden viele Bedenken geäußert. Ich bin sehr froh, dass viele Sponsoren, die damals mit uns angefangen haben, uns und dem Turnier die Treue gehalten haben. Ich kann gar nicht genug danken. Diese Sponsoren sind praktisch die Garanten des Erfolges des Turnieres. Auch überregionale Sponsoren sind eingestiegen wie Burg-Wächter oder Sebamed. Diese Bemühungen, einen Titelsponsor zu bekommen, hat natürlich auch damit zu tun, eine Garantie zu haben, damit es in den nächsten Jahren eine so hochklassige sportliche Tätigkeit in Altenkirchen gibt. Der Titelsponsor hat auch wortwörtlich gesagt, dass er seinen Platz räumt, wenn ein Unternehmen aus der Region Titelsponsor werden möchte. Wir haben aber keinen Titelsponsor in der Region gefunden. Die Firma Burg-Wächter ist sehr engagiert im Sport und sponsert beispielsweise den Handball-Zweitligisten Hagen. Unser Turnier ist praktisch ein Turnier für den Nachwuchs, und dieser Ansatz passt in die Philosophie des Unternehmens Burg-Wächter.

Trägt sich das Turnier also auch ohne Zuschauereinnahmen von selbst?
Ja, aber wir haben auch schon hin und wieder um Geld „gebettelt“. Das war ein Argument, warum wir das 25.000er-Turnier „befestigen“ mussten, um die Aufstockung von der ITF zu erhalten. Das war ein Quantensprung für das Turnier, den wir aber stemmen müssen. Das heißt auch, dass jeder Sponsor, jeder Kleinsponsor für uns wichtig ist. Der neue Titelsponsor hat uns den Halt gegeben, dass das 25.000er-Turnier fortgeführt werden kann. Wir gehen also Null auf Null raus.

Wer ist denn Ihre Favoritin?
Ich lehne mich nicht so weit aus dem Fenster raus und sage, dass jede Spielerin gewinnen soll. Das ist nicht mein Stil. Als Turnierdirektor wünsche ich mir immer wieder einmal, eine deutsche Spielerin im Finale zu haben. Das wäre schön für den deutschen Nachwuchs. Wir haben gute und talentierte Spielerinnen, die irgendwann einmal im Rampenlicht stehen müssen. Und diese Mädchen sind 17, 18 oder 19 Jahre alt. Eva Lys ist so eine Spielerin zum Beispiel, die im Jahr 2020 hier gewonnen hat und nun mit 20 Jahren Deutsche Meisterin ist. Alle diese Dinge müssen wir würdigen. Und als Turnierdirektor wünscht man sich natürlich, dass deutsche Spielerinnen eine Rolle spielen. (vh)


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