Werbung

Nachricht vom 14.02.2022    

PCR-Test-Ergebnis ist geeigneter Nachweis für Coronavirus-Ansteckungsfähigkeit

Die infektionsschutzrechtliche Anordnung, wonach sich ein Kindergartenkind nach dem Kontakt zu einer positiv auf das Coronavirus getesteten Kita-Mitarbeiterin in 14-tägige Quarantäne zu begeben hatte, war rechtmäßig. Dies entschied das Verwaltungsgericht Koblenz.

Symbolfoto

Koblenz. Die Kläger, zwei Geschwisterkinder, hatten sich nach der sofort vollziehbaren Anordnung der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz im März 2021 in häusliche Absonderung zu begeben, weil der Verdacht bestand, dass sie sich mit der mittels PCR-Tests positiv auf das Coronavirus getesteten Küchenkraft der Kita zeitgleich im Essensraum aufgehalten und sich dabei bei dieser angesteckt hatten. Dagegen erhoben die Kläger, vertreten durch ihre Eltern, Klage vor dem Verwaltungsgericht Koblenz. Sie machten geltend, nicht ansteckungsverdächtig gewesen zu sein. Denn sie hätten weder Kontakt zu der angeblich infizierten Küchenkraft gehabt noch sei nachgewiesen, dass die Mitarbeiterin tatsächlich mit dem Coronavirus infiziert gewesen sei. Ein PCR-Test sei nämlich nicht geeignet, einen Krankheitserreger nachzuweisen. Dies gelte insbesondere, wenn der sogenannte CT-Wert, wie im Falle der Küchenkraft, bei 34 gelegen habe.

Der Rechtsstreit wurde betreffend das eine Geschwisterkind von den Beteiligten in der mündlichen Verhandlung übereinstimmend beendet. Der Bruder hatte mit seiner Klage gegen die Quarantäneanordnung keinen Erfolg. Er sei, so die Koblenzer Richter, ansteckungsverdächtig gewesen, sodass die Quarantäneanordnung ihm gegenüber zu Recht ergangen sei. Ausreichend dafür sei eine hinreichende Wahrscheinlichkeit für die Annahme, dass ein Kontakt zu einer ansteckungsfähigen Person stattgefunden habe; ein sicherer Nachweis sei demgegenüber nicht erforderlich. Diese Voraussetzungen seien gegeben.



Der PCR-Test stelle nach den gegenwärtigen wissenschaftlichen Erkenntnissen einen geeigneten Nachweis für die Annahme der Ansteckungsfähigkeit der Küchenmitarbeiterin mit dem Coronavirus dar. Dies gelte jedenfalls so lange, wie keine zuverlässigere Nachweismöglichkeit als das PCR-Testverfahren entwickelt sei. Darüber hinaus seien für die Beurteilung der Ansteckungsfähigkeit des Klägers die bei der Küchenmitarbeiterin aufgetretenen, für das Coronavirus typischen Krankheitssymptome, wie Fieber, Husten und Kopfschmerzen, das zum damaligen Zeitpunkt diffuse und rasch ansteigende Infektionsgeschehen im Kreisgebiet unter anderem damals noch langsame Impffortschritt von Relevanz. Die Risikoeinschätzung des Beklagten, der Kläger habe übertragungsrelevanten Kontakt zu der Küchenmitarbeiterin gehabt, sei ebenfalls nicht zu beanstanden. Diese Annahme sei angesichts des zeitgleichen Aufenthalts mit der symptomatischen Küchenmitarbeiterin im Essensraum von zirka zehn bis zwanzig Minuten sowie deshalb gerechtfertigt, weil die Kontaktsituation in Kitas schwer zu überblicken sei und der Kläger keinen Mund-Nasen-Schutz getragen habe.

Gegen die Entscheidung können die Beteiligten die Zulassung der Berufung beantragen.
(Verwaltungsgericht Koblenz, Urteil vom 10. Januar 2022, 3 K 385/21.K0)

Die Entscheidung kann hier abgerufen werden.



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Altenkirchen mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news



Aktuelle Artikel aus Region


DIO alive: Eine Hommage an Ronnie James Dio im KDH

Im Kulturhaus KDH erwartet die Besucher ein besonderes musikalisches Erlebnis. Die Band DIO alive bringt ...

29. Radtour des VfL Dermbach begeistert Teilnehmer

Was einst als Idee nach einer Skifreizeit begann, zieht auch nach 29 Jahren noch begeisterte Ski- und ...

Ackerbürger, Schloss und Höfe: Landwirtschaft im Wandel der Zeit

Eine neue Ausstellung im 4Fachwerk-Museum beleuchtet die historische Bedeutung der Landwirtschaft im ...

Verkehrsbehinderungen in Altenkirchen: Bauarbeiten an der B 256/B 8

In Altenkirchen stehen umfangreiche Straßenbauarbeiten bevor, die den Verkehr beeinträchtigen werden. ...

Freiwillige Feuerwehren der Region beteiligen sich an der Baumpflanzchallenge

Die Freiwilligen Feuerwehren nehmen die Herausforderung an und beteiligen sich an der bundesweiten Aktion. ...

Autofahrer mit 1,7 Promille: Unfall in Wallmenroth

Am Dienstagnachmittag (26. August 2025) ereignete sich in Wallmenroth ein Verkehrsunfall, bei dem der ...

Weitere Artikel


Gegen die Ortsumgehung Kircheib: Bürgerinitiative wird aktiv

Die vor Kurzem gegründete Bürgerinitiative gegen die Ortsumgehung Kircheib ist aktiv geworden und stellte ...

Rettungsdiensteinsatz: Züge fahren wieder zwischen Kirchen und Betzdorf (Update)

Ein Notarzteinsatz beeinträchtigte am Dienstagmorgen (15. Februar) den Bahnverkehr zwischen Kirchen und ...

Westerwaldwetter: Warnung vor Dauerregen und Orkanböen

Vom Atlantik her schwenken wiederholt die Ausläufer von Tiefs über den Westerwald hinweg und sorgen für ...

Kreisausschuss Altenkirchen: Thematisch breit gefächerte Beschlüsse gefasst

Vielfältiger hätten die Themen kaum sein können, mit denen sich die Mitglieder des Kreisausschusses in ...

Themenkonzert "Sophie Scholl": Die Widerstandskämpferin als Mensch

„Schließ Aug und Ohr für eine Weil“, so nennt sich das Themenkonzert "Sophie Scholl", das am Samstag, ...

Altenkirchener Tennisturnier: Belgierin Minnen ist topgesetzte Spielerin

Es ist angerichtet: Die Vorarbeiten sind erledigt, viele Spielerinnen angereist, die Auslosung des 32er-Hauptfeldes ...

Werbung