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Nachricht vom 23.02.2022    

Volt zur Bus-Diskussion im AK-Kreis: "Taxi Mama" entlasten

Mit fast 10 Millionen Euro wird die öffentliche Hand den Busverkehr im Kreis Altenkirchen aller Wahrscheinlichkeit in diesem Jahr bezuschussen müssen. Nach der SPD nimmt nun auch die pro-europäische Volt Stellung zur Situation und Zukunft des Öffentliche Personennahverkehr. Der Kern ihres Ansatzes: Bewährte Lösungen auf bestehende Probleme übertragen.

Schulbus am Betzdorfer Bus-Bahnhof. (Archivfoto: ddp)

Region. "Ausgehend von der Beobachtung, dass die großen, sich stündlich durch die engen Dorfstraßen drängenden Busse kaum mal ein oder zwei Fahrgäste befördern und der Erfahrung, dass die Fahrpreise insbesondere für Familien nicht finanzierbar sind, haben wir unsere Arbeit aufgenommen. Um Kenntnis über die Nutzerzahlen zu erlangen, haben wir Ende Januar eine Anfrage an die Kreisverwaltung gerichtet. Eine schriftliche Antwort steht bis heute aus. Ein Telefonat mit dem zuständigen Sachgebietsleiter war wenig ergiebig. Wir erhielten den Eindruck, dass bei Errichtung und Betreiben einer Buslinie mehr mit Hoffnung und Glauben und weniger nach ökonomischen und ökologischen Prinzipien gehandelt wird. Dabei wurde uns mitgeteilt, dass dem Sachgebiet keine Statistiken vorlägen und es fraglich sei, ob diese überhaupt erhoben würden. Daten könnte man für uns vielleicht aber von der WEBU oder den anderen beteiligten Busunternehmen anfordern.

Bei unserer Betrachtung haben wir uns zunächst auf den Bereich Altenkirchen – Weyerbusch – Uckerath konzentriert. Beim Fahrplanstudium zeigt sich, dass die Haltestellen einiger Dörfer zwar etwa im Stundentakt bedient werden, das Erreichen etwaiger interessanter Ziele jedoch sehr begrenzt ist. Beispielsweise ist von Weyerbusch aus, kein einfacher Zubringerverkehr zu den Bahnhöfen Eitorf oder Hennef gegeben, ebenso umständlich ist der Anschluss nach Bonn oder Köln über Altenkirchen und den Umstieg in Au. Das Erreichen eines Busses, mit dem man etwa zum Arztbesuch nach Bad Honnef gelangen könnte, ist ebenfalls sehr umständlich und zeitaufwändig.

Unsere Ansicht ist, dass der ÖPNV nur dann eine wirkliche Alternative zum eigenen Auto darstellt, wenn er zu attraktiven Preisen eine einfache und schnelle Beförderung zum Arbeitsplatz, dem Arztbesuch oder Einkauf ermöglicht.



Es gibt zahlreiche Beispiele in anderen Regionen, wo beispielsweise durch kleine, ökonomische Rufbusse eine flexible und fahrgastgerechte Beförderung innerhalb der Dorflagen realisiert wird. Unsere Idee ist es, diese Variante mit einer Schnellbuslinie zwischen Altenkirchen und Hennef zu kombinieren. Dazu könnte in Kircheib ein Landes- und Kreisgrenzen überschreitendes Drehkreuz installiert werden, welches dann auch einen einfachen Anschluss nach Eitorf und Asbach bieten könnte.

Im angrenzenden Nordrhein-Westfalen haben Schüler*innen die Möglichkeit, ein sog. Schülerticket zu erhalten. Diese Jahresticket zum monatlichen Preis von 5 bis 15 Euro ist auch in der Freizeit und den Ferien im gesamten VRS-Gebiet gültig. Das bedeutet für die Kinder und Jugendlichen eine immense Freizügigkeit, es macht den ÖPNV attraktiv und entlastet zudem das 'Taxi Mama'.

Als paneuropäische Partei ist es Volt ein besonderes Anliegen, Grenzen abzuschaffen. Nicht nur zwischen den Staatsgebieten, sondern auch im Kleinen bestehen Grenzen, die die Bewegungsfreiheit der Bürger einschränken. Wir fordern daher, enger mit dem Kreis Neuwied und dem VRS zusammenzuarbeiten, um einen bedarfsgerechten ÖPNV zu errichten. Wir wollen das Rad nicht neu erfinden, sondern bewährte Lösungen auf bestehende Probleme übertragen.

Bei der Umsetzung möchten wir gerne helfen und unsere Ideen in einen zielorientierten Dialog einbringen."

Axel Siewert für Volt Westerwald/AK

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Leserbrief: Busfahrer sind enttäuscht von Entwicklungen im ÖPNV des Kreises

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Mehr dazu:   Auto & Verkehr  
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