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Nachricht vom 09.03.2022    

"Hamm hört hin": Den Ort besser machen? Bürger sind gefragt!

Von Marius Fuchs

Mit den bereits erfolgten städtebaulichen Sanierungsmaßnahmen im Ortskern von Hamm/Sieg zeigte sich wieder einmal das Potenzial der Ortsgemeinde: An diesen Erfolg möchte man nun mit einem sogenannten Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept – kurz ISEK - anknüpfen. Doch dafür sind die Bewohner gefragt.

Verbandsbürgermeister Dietmar Henrich, Ortsbürgermeister Bernd Niederhausen, Christine Loth und Lennart Sondermann im Gespräch über erste Ideen. (Foto: Marius Fuchs)

Hamm (Sieg). Ein neuer Prozess zur Verschönerung und zur Entwicklungsoptimierung der Ortsgemeinde Hamm (Sieg) hat begonnen. Das Projekt nennt sich ISEK: Bei dem „integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept“ handelt es sich um ein Förderinstrument für städtebauliche Defizite. Christine Loth und Lennart Sondermann vom Siegener Büro Loth Städtebau und Stadtplanung erklärten bei einem Pressegespräch zusammen mit dem Hammer Ortsbürgermeister Bernd Niederhausen und VG-Bürgermeister Dietmar Henrich, was die Bewohner erwartet und wie sie sich beteiligen können: Das Förderinstrument ISEK startet mit einer Voruntersuchung, die eine ausführliche Darstellung und Analyse der Ist-Situation des Ortes erstellt. Erst danach ist es möglich den Blick in die Zukunft zu richten. Dafür müsse dann ein Leitbild entwickelt werden, welches die Zielvorstellungen und die damit verbundenen Maßnahmen zusammenfasst.

Was ist das Ziel des Konzepts?
Loth und Sondermann erklären, dass es neben den Erfolgen der abgeschlossenen Ortskernsanierung noch sichtbare Defizite vor allem in der Ortsmitte gibt. An diesen Defiziten wolle man in Zukunft gezielt arbeiten, wozu man nun das ISEK ins Leben gerufen habe. Das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept stellt zudem die Grundlage für Zugänge zu Programmen der Städtebauförderung dar.

Wie wird das Konzept erstellt?
Zu der Erarbeitung des Entwicklungskonzepts gehört die Betrachtung und Analyse der aktuellen Stärken und Schwächen, den Blick auf Chancen und Risiken gesamtgesellschaftlicher Zukunftstrends sowie die Entwicklungsziele und das Erstellen einer Leitlinie für die unterschiedlichen Themenschwerpunkte. Der Fokus werde hierbei vermutlich auf der räumlichen Entwicklung des Ortes und auf der Umnutzung und Weiterentwicklung von Gebäuden und Flächen liegen.
Für das Erstellen des Leitbildes sind neben der Analyse auch Wünsche, Ideen und Vorschläge der Bürger eine wichtige Grundlage. Das Projekt der Ortsgemeinde Hamm (Sieg) wird durch das Planungsbüro Loth aus Siegen gesteuert und erhält zusätzliche Unterstützung durch die Verbandsgemeindeverwaltung.

Wie geht es mit dem Konzept weiter?
Da es sich bei dieser Konzeptentwicklung nicht um einen abgeschlossenen Prozess handelt, sind noch nicht alle Maßnahmen bekannt. Außerdem stelle das Konzept kein statisches Papier dar, sondern es kann und soll im Laufe der Zeit angepasst und ergänzt werden, betont Christine Loth. Das Projekt stellt vielmehr die Grundlage dar, um einzelne Förderanträge stellen zu können, welche die Umsetzung von Maßnahmen ermöglichen sollen. Letztere werden aus dem Leitbild entwickelt und im Laufe der Zeit abgearbeitet. Da für die Umsetzung der Maßnahmen jedoch auch ein Eigenanteil geliefert werden müsse, müssen die Gemeindegremien jedem Verfahren gesondert per Beschluss zustimmen.

Welche Themenfelder sind vorgesehen?
Um gezielt optimieren zu können, wird der Ort in unterschiedliche Themenfelder mit eigenem Schwerpunkt eingeteilt. Angefangen mit dem Themenfeld Siedlungsstruktur und Erschließung, welches den Schwerpunkt auf die historische und geplante Entwicklung größerer Flächen, deren Nutzung und ihrer Erschließung durch den Verkehr beinhaltet. Das nächste Themenfeld mit dem Namen Ortsbild und Ortsgestalt betrachtet das allgemeine Erscheinungsbild der Gemeinde. Dazu gehören Gebäude, aber auch Vorgärten, Straßen, Plätze und Parkanlagen. Die Schwerpunkte des Feldes Soziale Infrastruktur, Bildung und Gesundheit umfassen die Einrichtungen und Dienste, welche zur sozialen Versorgung der Bevölkerung dienen, von Schulausbildung und Weiterbildung bis zu medizinischer und ärztlicher Versorgung. Das Feld der Nahversorgung, Dienstleistungen und Gastronomie beschäftigt sich mit der Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs, der gastronomischen Angebot im Ort und der Verfügbarkeit an Serviceleistungen. Ein ebenso wichtiges Feld ist die Verkehrsinfrastruktur und Mobilität. Dazu zählt der motorisierte und ruhende Verkehr, der ÖPNV, sowie das Radfahren und die Fußgänger. Von besonders großer Bedeutung für die Zukunft ist auch das Themenfeld Klimaanpassung und Umweltschutz, welches den Erhalt und die Entwicklung von Naturräumen, sowie die vermehrte Nutzung erneuerbarer Energien beabsichtigt. Nicht zu vergessen wäre das Feld Wohnen und Immobilien, welches sich mit der Aufenthaltsqualität am Wohnort sowie das Angebot an Wohn- und Gewerbeimmobilien beschäftigt. Zu guter letzt befasst sich das Themenfeld Kultur, Freizeit und Tourismus um entsprechende Angebote für Menschen aus Hamm, sowie für Touristen. Das Potenzial von Hamm (Sieg) als Ort für Touristen betont Christine Loth mit der Geschichte der Ortsgemeinde in Verbindung mit Friedrich Willhelm Raiffeisen.



Wie werden die Bürger eingebunden?
Ganz besonders bei der Entwicklung des Leitbildes und der Zielvorstellungen ist die Bürgerbeteiligung essenziell wichtig. Durch eine aktive Teilnahme der Bewohner des Ortes ist es möglich, Wünsche, Hinweise auf Defizite und andere wichtige Aspekte aus erster Hand zu erhalten. Der Zeitaufwand ist dabei für den Einzelnen gering und der Effekt möglicherweise groß. Auch für die Bereitstellung der Fördergelder für die Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen ist die Bürgerbeteiligung dringend notwendig.

Die Stimmen der Bürger werden ab sofort bis zum 20. März in Form einer Bürgerbefragung mittels Fragebögen gesammelt. Diese Fragebögen können die Einwohner Hamms entweder direkt vor Ort, im Rathaus der Verbandsgemeinde oder im Gemeindebüro im Kulturhaus abholen und nach dem Ausfüllen eben dort wieder abgeben oder aber ganz einfach online downloaden und verschicken. Der Fragebogen dazu steht auf der Homepage zur Verfügung und kann im Anschluss an die Mailadresse umfrage@hammhoerthin.de übermittelt werden.

Am 1. und 5. April werden außerdem gemeinsame Ortsspaziergänge zusammen mit allen interessierten Bürgern angeboten. Dabei gibt es vier verschiedene Routen, aus denen man je nach Interesse wählen kann. Dabei stehen die Themen Kultur, öffentliche Räume, das Ortsbild sowie Verkehr und Mobilität zur Auswahl. Die Spaziergänge beginnen jeweils um 16.30 Uhr am Kulturhaus in Hamm.

Da die Durchführung von großen Infoveranstaltungen in Zeiten der Pandemie nicht möglich ist, werden die Bürger auf der Homepage über den aktuellen Stand und die Ergebnisse informiert. Dort werden auch zum Ende des Prozesses, welcher auf Ende Oktober diesen Jahres angesetzt ist, die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung sowie die Inhalte des Leitbildes und des Konzeptes der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.

Die Verantwortlichen bitten die Bewohner darum, an den entsprechenden Angeboten teilzunehmen und gerne auch bei den Spaziergängen Kinder und Enkelkinder mitzubringen, um die Interessen aller Altersgruppen vertreten zu können. (Marius Fuchs)


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