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Nachricht vom 17.03.2022    

Helfer auf vier Pfoten bei Suchtproblematik der Beratungsstelle der Diakonie Soziale Dienste Siegen

Sie hilft beim Abbau von Ängsten, sich zu öffnen und wertgeschätzt zu fühlen: Lola ist eine ausgebildete Therapiebegleithündin und unterstützt, wo Aufmerksamkeit, Zuverlässigkeit und Akzeptanz oft fehlen. Seit Jahresbeginn sind tiergestützte Interventionen ein neues Angebot der Beratungsstelle für Suchtkranke der Diakonie Soziale Dienste in der Siegener Friedrichstraße.

Der Helfer auf vier Pfoten hört auf den Namen Lola und hilft, wo sich
negative Gefühle verbergen. Die Hündin von Suchtberaterin Anke Wagner
bietet in der Siegener Friedrichstraße Unterstützung für Kinder und
Jugendliche von suchtkranken Eltern. (Fotos: privat)

Siegen. „Oft sind es die Kleinsten, die aufgrund einer Abhängigkeit ihrer Eltern auf der Strecke bleiben“, weiß Suchtberaterin Anke Wagner. Die Suchtmittelproblematik nimmt einen so großen Raum ein, dass Kinder und Jugendliche in den Hintergrund geraten. Sie haben nicht die Lebens- und Entwicklungsmöglichkeiten wie andere Kinder, erleben elterliche Auseinandersetzungen mit und entwickeln Ängste. Deshalb ist es wichtig, entsprechende Hilfe zu bieten.

Feingefühl von Tieren
Tiergestützte Interventionen sind dabei eine feinfühlige Herangehensweise. Sie können empathische Fähigkeiten verbessern und fördern soziale Kompetenzen, die suchtkranke Eltern ihren Kindern nicht immer vorleben können. Anhand gezielter Anweisungen der Suchtberaterin lernen Kinder und Jugendliche zudem Grenzen zu erkennen. Indem sie Verhaltensweisen wie Freude oder ein Rückzugsbedürfnis des Hundes wahrnehmen, fördert das im eigenen Leben die richtigen Reaktionen auf Gefühle des Gegenübers.
Ferner wird die Selbstsicherheit der Kinder verbessert. „Tiere bieten Verlässlichkeit, bedingungslose Akzeptanz, sind kompromisslos ehrlich“, so Wagner. Die Suchtberaterin bemerkt, dass Kinder vor allem in letzterem Punkt oft geprägt sind: „Ihr Umgang mit den Eltern ist von Ausreden belastet. Beispielsweise bekommen sie zu hören, dass ja gar nicht so viel Alkohol getrunken wurde. Das macht was mit den Kindern.“

Rollen der Kinder
Die emotionalen Entwicklungsdefizite führen laut Anke Wagner zu verschiedenen Verhaltensmustern. In der Fachliteratur sind vier Rollen beschrieben, die ihr im praktischen Berufsalltag begegnen. Das Heldenkind bringt immer wieder positive Leistung, möchte die Situation aufheitern. Der Sündenbock macht Krawall und strebt so nach Aufmerksamkeit. Stille Kinder hingegen sind in sich gekehrt, leben in einer eigenen Welt mit kaum sozialen Kontakten. Der Clown lenkt vom Problem ab, möchte Spannungen senken, ist aber hinter seiner Fassade vereinsamt und ängstlich. Dabei erkennt die Suchtberaterin die Gefahren, dass die Kinder und Jugendlichen innerhalb kürzester Zeit dazu neigen, Rollen des Erwachsenseins und Verantwortung zu übernehmen. Sie machen beispielsweise Haushaltsarbeiten, um die angespannte Familiensituation zu entlasten und versuchen sich möglichst selbst zu versorgen.



Ob eine Alkohol- oder Spielsucht oder eine Abhängigkeit von harten Drogen: Die tierbegleitete Unterstützung wird bedarfsabhängig angeboten. Wer unter einer Suchterkrankung leidet und Hilfe sucht, kann die Beratungsstelle kontaktieren und auch Familienmitglieder miteinbeziehen. Wer in seinem Umfeld von Betroffenen weiß, kann sich ebenso melden – telefonisch unter 0271 / 5003 220 oder per E-Mail an suchtberatung@diakonie-sw.de.

Weitere Informationen zu den Angeboten der Suchtberatungsstelle gibt es auf der Homepage. (PM)


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