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Nachricht vom 23.03.2022    

Gestalten Sie Ihren Garten insektenfreundlich

Von Helmi Tischler-Venter

Im Frühjahr juckt es die Gärtner in den Fingern, erst recht bei sonnig-trockenem Wetter. Wenn Sie Pflanzen kaufen, denken Sie bitte nicht nur an die optische Gartengestaltung, sondern auch an die Insekten. Insekten stehen am Anfang der Nahrungskette von Wildtieren und sind dazu essenziell wichtig für uns Menschen als Pflanzenbestäuber.

Foto: Wolfgang Tischler

Region. Genug Gründe, den kleinen Tierchen eine Heimstatt zu gewähren. Da immer mehr natürlicher Lebensraum verloren geht, müssen wir wenigstens die Gärten einladend gestalten. Das ist gar nicht schwierig: Mit der richtigen Pflanzenauswahl und tierfreundlichen Materialien lassen sich viele Insekten anlocken. Sehr wichtig als Bestäuber sind Hummeln, da sie auch bei windigem und feuchtem Wetter fliegen und häufig, weil es immer weniger Bienen gibt, die einzigen Bestäuber sind. Sonnenblume, Sommerflieder, Alant, Kugeldistel und Edelwicke sind während der Blüte anziehend für Scharen von Schmetterlingen, später bieten sie Vögeln Futter an.

Zurzeit lassen die eifrig brummenden Flieger sich im blühenden Lungenkraut, an Winterlingen und an Krokussen beobachten. Weitere dekorative Stauden befinden sich bestimmt schon in ihrem Garten. Schlüsselblumen sind weit verbreitet, sie wachsen auf Wiesen, an Waldrändern und unter lichten Gehölzen und bringen dort fröhliches Gelb ein. In der Komplementärfarbe Blau leuchten die Iris oder Schwertlilie, die wegen ihrer eleganten Blüte als Zierpflanze geschätzt wird, vor allem als Staude für den Uferbereich des Gartenteiches und der hoch aufragende Rittersporn. Die unkomplizierte Akelei breitet sich gern im Garten aus.

Gewürzkräuter wie Minzen, Melisse, Salbei, Thymian und Rosmarin kann man auch im Balkonkasten kultivieren und damit nicht nur die Küche bereichern, sondern auch Insekten füttern.

Als Futterpflanzen geeignete Gartenpflanzen sind auch Gartenlöwenmaul, Fingerhut, Kapuzinerkresse, Mohnarten, Glockenblume, Herzgespann, Große Balsamine, Erika, Bechermalve, Stockrose, Lavendel und Lupine,

Zu den insektenfreundlichen Kulturpflanzen gehören Ackerbohne, Erbse, Bohne, Futterwicke, Winterwicke, Luzerne, Futteresparsette, Senf, Raps, Lauch, Phacelia, Borretsch, Rotklee, Rote und Schwarze Johannisbeere, Stachelbeere, Brombeere, Himbeere, Apfel, Birne, Kirsche, Zwetschge, Pflaume, Mirabelle.



Mehr Informationen speziell zu Hummeln und für sie günstige Pflanzen finden Sie beim NABU.

Nicht nur der Hummeln-Bestand ist rückläufig. In Deutschland sind laut Bundesamt für Naturschutz (BfN) mehr als ein Viertel von knapp 6.750 neu bewerteten Insektenarten in ihrem Bestand gefährdet. Insgesamt gehe es um 26,2 Prozent der Spezies, die für den dritten und letzten Band der Roten Liste für wirbellose Tiere untersucht wurden, teilte das BfN am Mittwoch (23. März) in Bonn mit. "Die neue Rote Liste bestätigt den negativen Trend, der sich in den ersten beiden Bänden gezeigt hat", erklärte BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm. In den drei Bänden wurden insgesamt mehr als 15.000 wirbellose Arten, darunter 14.000 Insektenarten, untersucht. Davon seien über 4.600 Arten in ihrem Bestand gefährdet. "Das heißt: 29,6 Prozent wurden in die Kategorien "Vom Aussterben bedroht", "Stark gefährdet", "Gefährdet" oder "Gefährdung unbekannten Ausmaßes" eingestuft", sagte die Chefin des Bundesamts.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) warnt seit langem vor einem massiven Insektensterben und fordert eine Umstrukturierung der Landwirtschaft sowie mehr Natur- und Artenschutz.

Der BUND beklagt, dass immer mehr Käfer-Arten betroffen sind, vor allem diejenigen, die an Wasser oder ein bestimmtes Biotop gebunden sind. Ein Beispiel ist der Rossmistkäfer, der früher zu den häufigsten großen Mistkäfer-Arten in Deutschland gehörte. Bei der seltenen Weichwanzenart Phytocoris hirsutulus sei der Rückgang vorwiegend auf die Überalterung und den Verlust von Streuobstwiesen zurückzuführen. Weitere Informationen gibt es hier.

Zum Anlegen einer Bienen-Oase, weil auch viele Wildbienenarten ums Überleben kämpfen, verschenkt Campact Saatgut. Naturschutz beginnt im Garten. Schützen Sie mit! Verwandeln Sie wenigstens einen Teil ihres Gartens oder Balkons in eine nahrhafte Blumen-Oase! (htv)


Mehr dazu:   Ratgeber  

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