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Nachricht vom 28.03.2022    

Ist das Heizen mit Holz bald vorbei?

Von Förster Frank Krause

KOLUMNE | Mehrfach geisterte die Meldung durch die Medien, dass das Heizen mit Holz möglicherweise verboten werden solle. Allerdings wurden in den Artikeln viele Fakten nicht benannt, die das Thema in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen. Hier einige Argumente für die Leute, die sich Gedanken über eine neue Heizungsanlage machen.

Symbolfoto: Archiv

Region. Welche Vorteile bietet das Heizen mit Holz, für den eigenen Geldbeutel und für das Klima? Unser Kolumnist Förster Frank Krause führt die Argumente auf:

- Fast ein Drittel der Fläche Deutschlands ist mit Wald bedeckt.

- Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der keine Düngung benötigt.

- In Deutschland wird laut Waldinventuren weniger Holz eingeschlagen, als nachwächst, die absolute Waldfläche nimmt sogar zu.

- Fast alle Waldbesitzer sind PEFC- oder FSC-zertifiziert, das heißt, sie haben sich strengen Bewirtschaftungsregeln unterworfen und wirtschaften nachhaltig.

- Durch den Kauf heimischen Holzes fördert man/frau die Waldbesitzer vor Ort, die die Einnahmen meist wieder in die Pflege der Wälder und Waldwege investieren (regionale Wertschöpfung).

- Beim Kauf von Öl und Gas hingegen finanziert man Scheichs oder Oligarchen in Ländern mit fragwürdigen Staatsmodellen.

- Das Heizen mit Holz erspart fossile Brennstoffe wie Öl und Gas, die häufig umweltschädigend gewonnen und transportiert werden und CO₂ freisetzen, welche Jahrmillionen in der Erde gespeichert war und nun die Klimakrise verschärft.

- Ob Holz im Ofen verbrennt oder im Wald ungenutzt verrottet ist CO₂-bilanziell einerlei, denn beim Verrotten (der kalten Verbrennung) wird die gleiche Menge CO₂ freigesetzt wie beim Verbrennungsprozess.

- Holzpellets fallen im Sägewerk als Nebenprodukt der Bauholz-Produktion mit an. Es sind reine Sägespäne.

- Selbstwerber arbeiten als Brennholz größtenteils Kronenreste auf, deren Vermarktung durch die Forstbetriebe meist nicht wirtschaftlich ist. Damit räumen sie auch Verjüngungsflächen auf, auf denen wieder neuer Wald nachwächst. Auch junge, dichte Laubholzbestände, deren Verwendung für die Holzindustrie uninteressant ist, werden durch die Brennholznutzung gepflegt. Dadurch wird deren Wert und die Stabilität gesteigert.



- Wegen der Klimaerwärmung wollen wir zukünftig keine fossilen Energieträger wie Öl, Gas und Kohle mehr einsetzen, daher kann nur noch mit Strom oder Biomasse/Holz geheizt werden.

Bei Pelletöfen und Scheitholz-Vergaserkesseln wird der Abbrand per Lambda-Sonde und Luftregulierung optimiert und erfolgt relativ schadstoffarm. Bei von Hand beschickten Stückholz-Heizungen wie zum Beispiel Kachelöfen hängt der Schadstoffausstoß im Wesentlichen von der Holzfeuchte und vom Geschick des Bedieners ab. Hier gibt es tatsächlich einen Handlungsbedarf bezüglich des Schadstoffausstoßes.

Doch es wird bereits gehandelt: Alte Öfen werden laufend durch Schornsteinfeger kontrolliert und müssen ohnehin zu bestimmten Terminen ausgetauscht werden. Sie sollten durch neue, in der Regel sparsamere Öfen (eventuell) mit Filter oder automatischer Steuerung ersetzt werden. Auch ein Nachrüsten von Kaminen mit Filtertechnik ist möglich.

"Aufgrund der guten, lokalen Verfügbarkeit und der aufgeführten Argumente erscheint mir die Holz-Verbrennung noch lange nicht am Ende", sagt Förster Frank Krause.

Lesen Sie auch:
Kreis will mit Faltblatt Einsatz regenerativer Heizenergien fördern





Mehr dazu:   Förster Frank Krause  
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