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Nachricht vom 29.03.2022    

Herdorf: 2,9 Millionen Euro für Kreuzungsaufweitung und neue Hellerbrücke

2,9 Millionen Euro werden in Herdorf in den Ausbau des Knotens L284 und L285 investiert. Zwei Millionen finanziert das Land Rheinland-Pfalz in die auf ein Jahr angesetzte Baumaßnahme. Für den parallelen Brückenneubau über die Heller wird die notwendige Vollsperrung ab 4. Juli erfolgen.

Das Nadelöhr im Kreuzungsbereich ist hier noch gut sichtbar. Nun ist es verschwunden. Die Kreuzung wird in den nächsten Monaten aufgeweitet und mit einer Linksabbiegespur ausgebaut werden. Foto: (tt)

Herdorf. An "Steinaus Eck" tut sich was. Auf der anderen Seite von Herdorf, auf der "alten Hütte", hatte es zuletzt mit dem Abbruch der Grundschule und dann 2019 mit dem der Turnhalle die größte Veränderung im Ort gegeben. Dort sind ein Fachmarktzentrum, eine Sporthalle und ein Lebensmitteldiscounter entstanden. Nun ist ein paar Hundert Meter flussabwärts die andere Seite an der Reihe.

Im Gegensatz zur "alten Hütte", wo die Baumaßnahmen in die Höhe gingen, wird bei dieser Baustelle beinahe alles auf Bordsteinniveau bleiben: "Viel verschwindet im Tiefbau", sagte Eric Kohlhaas, Projektleiter beim Landesbetrieb für Mobilität (LBM) in Diez auf Nachfrage zu der knapp drei Millionen Euro schweren Baumaßnahme. Los ging es mit dem Abriss einer ganzen Gebäudezeile für die Aufweitung des Kreuzungsbereiches. Dort war vor Jahren ein Regenrückhaltebecken entstanden und der Kreuzungsbereich etwas offener gestaltet worden. Der neuralgische Punkt der Kreuzung war aber nach wie vor die Hauptstraße mit ihrer einengenden Bebauung auf beiden Seiten des Fahrbahnprofils: ein Nadelöhr, auch für Lastkraftwagen, die aus Richtung Betzdorf kommend über die Hauptstraße weiter gen Neunkirchen fuhren.

So soll der Kreuzungsbereich nach der Maßnahme aussehen
Wenn der Abrissbagger sein Werk vollendet hat und der Schutt abgetragen ist, wird genügend Fläche vorhanden sein, um die Straße in Richtung Heller zu verschieben und den Knoten auszubauen - mit einer Linksabbiegespur, wie Kohlhaas weiter mitteilte. Auch wird Platz sein, um entlang der weiterhin bestehenden Gebäudezeile auf der gegenüberliegenden Straßenseite den Gehweg von einem Meter auf rund zweieinhalb Meter aufzuweiten, berichtete Kohlhaas weiter. In diesem Bereich seien zwei Stellplätze vorgesehen. Die Lücke durch die abgerissenen Häuser Käppel und Baldus in dem Straßenzug bleibt zunächst unangetastet. Im hinteren Teil grenzt die Fläche an den Marktplatz.

Die künftige Linksabbiegespur soll fast auf voller Länge der abgerissenen Häuserzeile angelegt werden. Zunächst muss deren Schutt abtransportiert werden. Eine der ersten Baumaßnahmen wird dann das Verlegen eines neuen Abwasserkanals mit einem Durchmesser von einem Meter sein. "Der Kanal kommt vier Meter tief in die Erde", erzählte Kohlhaas zu den anstehenden Tiefbauarbeiten. Diese werden ausgeführt vom Hauptauftragnehmer, der Firma Robert Schmidt aus Müschenbach, die auch Arbeiten für das weitere Versorgungsleitungsnetz übernimmt.

Voraussichtlich Mitte April soll damit begonnen werden, den Sammler tief unter der Erde zu verlegen. Der Kanal wird diagonal über das neu geschaffene und dann offen liegende Baugelände geführt, etwa bis in Höhe der Eisdiele. Von dort verläuft der Kanal links an der St.-Aloisus-Pfarrkirche vorbei in Richtung Discounter-Parkplatz. Auch die Oberflächenentwässerungen müssen neu angelegt werden, so der Projektleiter. Weiter werden die Versorgungsleitungen neu unter die Erde gebracht.



Auch ein Abriss der Hellerbrücke ist geplant
Auch die Tage der Hellerbrücke sind gezählt: Deren Abbruch bedeutet, dass die Landesstraße, die L284, komplett gesperrt werden muss. Noch wird der Verkehr aus Richtung Betzdorf über die Brücke einspurig in Richtung Daaden vorbeigeleitet. Ampeln regeln den Verkehrsfluss.

Die neue Spannbetonbrücke soll in Form von Fertigbauteilen angeliefert werden. Die Firma Wengenroth aus Niederdreisbach kümmert sich um die Baustelle Hellerbrücke. Wenngleich der Brückenbau und die Aufweitung des Kreuzungsbereiches als zwei Baustellen anzusehen seien, so Projektleiter Kohlhaas, so würden viele Arbeiten ineinander greifen. Dabei würden Synergien genutzt: Die für den Abriss der alten Brücke und den Neubau unumgängliche Vollsperrung bietet Gelegenheit, um Versorgungsleitungen in dem Abzweig nach Daaden, dem Glockenfeld, auf einer Länge von rund 70 Metern gleich mit zu erneuern.

Für die Vollsperrung steht nun ein Termin fest, wie Projektleiter Kohlhaas auf Nachfrage mitteilte. Am Freitag, dem 1. Juli, sollen die erforderlichen Vorbereitungen getätigt werden. Mit der ersten Juli-Woche soll am Montag, dem 4. Juli, der Bereich für den Verkehr dicht sein. Das hängt mit der Herstellung der Fertigteile für den Unterbau zusammen, die entsprechend produziert werden, hieß es. Ursprünglich sei man bei der Sperrung von einer Zeit von sechs Monaten ausgegangen. Das Zeitfenster soll sich auf viereinhalb Monate verkürzen. Ziel sei es, die neue Brücke vor dem Winter wieder halbseitig und über Ampelregelung von Betzdorf nach Daaden und umgekehrt freizugeben. Hinter der abgerissenen Häuserzeile führt in Nähe der Eisdiele von der Hauptstraße abzweigend eine Nebenstraße entlang - und bislang auf den Kreuzungsbereich. Letzteres wird sich im Zuge der Baumaßnahme ändern, denn dort soll ein Wendehammer entstehen. Über diesen hinaus wird ein Gehweg angelegt, der später auf die neue Brücke und über die Heller führen wird.

Im Rahmen der Aufweitung des Kreuzungsbereiches sind Projektbeteiligte auch die Werke sowie der Abwasserzweckverband Hellertal. Für die Gesamtmaßnahme ist eine Bauzeit von einem Jahr angesetzt. Spätestens im März soll der Verkehr über den dann aufgeweiteten Knoten ganz normal wieder in alle Richtungen rollen. (tt)


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