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Nachricht vom 07.04.2022    

Verbandsgemeinderat Wissen: Flächen für Windkraft erneut in Fokus nehmen

Von Katharina Behner

Der Wissener Verbandsgemeinderat gab grünes Licht für Beratungen zur Fortschreibung von Teilnutzungsplänen zur Windkraft. Nach Schwellenwertberechnung geht es in Baugebieten weiter und nicht zuletzt wurden alle Sportstätten der Verbandsgemeinde unter die Lupe genommen.

Der Wissener Verbandsgemeinderat entschied auf seiner jüngsten Sitzung, Flächen für Windkraft und Photovoltaik nochmals in den Fokus zu nehmen. (Symbolfoto: Pixabay)

Wissen. Jüngste Entwicklungen, wo Rohstoffe immer mehr als politische Instrumente genutzt werden und sich der Klimawandel deutlich zeigt, belegen die Dringlichkeit in Sachen Ausbau erneuerbarer Energien. Das hat auch der Wissener Verbandsgemeinderat erkannt und entschied auf seiner jüngsten Sitzung Flächen in der Verbandsgemeinde (VG) für Windkraft und Photovoltaik nochmals in den Fokus zu nehmen. Einhergehend mit Gesprächen zur Fortschreibung des Teilflächennutzungsplans "Windkraft", der bereits im Jahr 2015 aufgestellt wurde. Die Bundespolitik zum Thema erneuerbare Energien könnte Wissen dabei zukünftig in die Karten spielen.

Damals blieb von den insgesamt fünf in Augenschein genommenen möglichen Flächen lediglich die Potentialfläche "Hümmerich" in der VG Wissen. Einzig diese Fläche stellte sich damals grundsätzlich als geeigneter Standort für Windkraftanlagen unter Berücksichtigung verschiedener Gutachten dar. Alle anderen schieden nach Untersuchungen, etwa zum Artenschutz aus. Jetzt sollen zwei der bisherigen Flächen noch einmal hinsichtlich des Artenschutzgutachtens betrachtet werden.

Mit "Maximalforderungen" klappt das nicht
Dazu betonte Bürgermeister Berno Neuhoff: "Wir müssen in unseren Planungen in der VG die Weichen stellen." Dabei müssten sich alle bewegen und sprach etwa von der VG, Forstverwaltungen, Landwirten und Naturschützern. Wenn alle nach wie vor auf ihren Maximalforderungen beharrten, könne das allerdings nur schlecht gelingen. Es müssten konkrete Taten auch mit Unterstützung der Fachbehörden folgen, zudem brauche es Partner, etwa aus der Energiewirtschaft.

Wichtig dabei sei die Schaffung eines finanziellen Mehrwertes für "unsere Kommunen", bei dem auch "unsere Bürger" (Stichwort Bürgergenossenschaften) und Unternehmen partizipieren können.

Hinsichtlich des Neubaugebietes "Auf der Sieghöhe" sprach Neuhoff davon, neue Wege in der Energieversorgung zu gehen. Das gelte seines Erachtens auch für das Neubaugebiet Oststraße in Birken-Honigsessen. Denn zukünftig könne es bei den Stadtwerken "Grünen Wasserstoff" in den Netzen geben. Zudem brauche man ein "kaltes Nahwärmenetz" in Wissen und plädierte, sich hierfür in weiteren Beratungen für das Neubaugebiet "Auf der Sieghöhe" im Sommer zu entscheiden.

Sebastian Pattberg (Grüne) regte an, Freiflächen in der VG für Fotovoltaik proaktiv mit in den Plan aufzunehmen. Dies könne, nach Auskunft von Kerstin Roßbach (Fachbereichsleiterin Bauen und Wohnen der VG) über die Ausweisung im normalen Bebauungsplan erfolgen. Hierfür bedürfe es keine Änderung des Flächennutzungsplanes.

Fortschreibung Flächennutzungspläne Neubaugebiete
Weiter entschied sich der Rat mit einer Gegenstimme für die Fortschreibung des Flächennutzungsplanes für die beiden Baugebiete "Auf der Sieghöhe" in Wissen und "Oststraße" in Birken-Honigsessen.

Die Nachfrage nach Wohnraum sei groß, doch insgesamt werde Bauen immer schwieriger, erläuterte Neuhoff. So schreibt die Raumplanung grundsätzlich eine Bebauung "Innen vor Außen" vor, um möglichst wenig Flächen zu versiegeln. Etwa in den vorgenommenen Schwellenwertberechnungen finden sich die zusätzlichen Bedarfe an zusätzlichen Wohnflächen wieder. Unter anderem daher stellt sich eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung auf den bisher als Außenbereichsflächen ausgewiesenen Bereichen als verantwortbar dar.



Sportplatzentwicklung: Zentrale Sportanlage könnte Fördergelder bekommen
Stefan Henn, Leiter des Trierer Instituts für Sportstättenentwicklung erläuterte das von der VG in Auftrag gegebene Sportplatzentwicklungskonzept via Videozuschaltung. Für das Konzept wurden alle Sportplatzanlagen in den Ortsgemeinden, zudem das Stadion in Wissen als zentrale Sportanlage (ZSPA) hinsichtlich der Zustände und der gesellschaftlichen Bedeutung als Sportstätte unter die Lupe genommen. Wie Selbachs Ortsbürgermeister Matthias Grohs betonte, habe man sich in den Ortsgemeinden während der Analysen "mitgenommen" gefühlt.

Als Handlungsempfehlung wurde etwa die Prüfung auf dringende Sanierungsbedarfe auf mögliche Verletzungsgefahren aller Einrichtungen gegeben, zudem die Vorbereitung zu den Sanierungsmaßnahmen des Funktionsgebäudes am Sportplatz in Birken-Honigsessen.

Für die zentrale Sportanlage Wissen kamen Planungen für Mulitfunktionsbereiche und alternative Bewegungsräume zur Sprache, die als Beispiel die Umwandlung des vorhandenen Tenneplatzes in einen Kunstrasenplatz vorsehen.

Da die ZSPA in Wissen als einzige Zentrale Sportanlage in der Verbandsgemeinde die Möglichkeit bietet, über den Bereich Fußball hinaus viele weitere sportliche Bereiche (etwa Schulsport) und Sportarten abdecken zu können, kommt nur diese Einrichtung für eine Förderung aus dem Bundesprogramm von 90 Prozent in Frage.
Voraussetzung dafür seien auch Gespräche der Verbandsgemeinde und des VfB Wissen zur Neuordnung der Nutzungsrechte.
Insgesamt sei es wichtig beschlossene Maßnahmen für alle Sportstätten neu zu bewerten - Nicht zuletzt aufgrund geforderter Haushaltskonsolidierungen in allen Kommunen der gesamten Verbandsgemeinde.

Für die weitere Vorgehensweise soll das Thema Sportstättenentwicklung unter Einbindung der Ortsgemeinden in einer der nächsten Sitzungen des Haupt- und Finanzausschusses der Verbandsgemeinde aufgegriffen werden.

Weitere Informationen aus der Sitzung des Verbandsgemeinderates
In einer Gedenkminute wurden dem verstorbenen langjährigen Ratsmitglied Hans Orthen gewürdigt.

Michael Reichling (FWG) wurde als neues Ratsmitglied (Nachfolge von Rainer Schneider) vereidigt.

Nach Zustimmung aller Ortsgemeinden und der Stadt Wissen übernimmt der Verbandsgemeinde die Aufgaben zur "Hochwasser- und Starregenvorsorge". (KathaBe)



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Mehr dazu:   Windkraft  
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