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Nachricht vom 19.04.2011    

Ist Schweinepest-Gefahr im AK-Land bald vorüber?

Schon im kommenden Frühjahr könnte der Kreis Altenkirchen von der Liste der durch die Schweinepest bei Wildschweinen gefährdeten Bezirke verschwinden. Dies wurde in der Mitgliederversammlung des Hegerings Altenkirchen in Fluterschen jetzt bekannt gegeben.

Wildmeister Helmut Hilpisch (links) und Hegeringleiter Franz Kick haben die besten Rehgehörne und Keilerwaffen aus dem Hegering Altenkirchen im Jagdjahr 2010/11 aussortiert. Sie werden in der Trophäenschau der Kreisgruppe Altenkirchen im Landesjagdverband am Freitag, 29. April, 18.30 Uhr, im Dorfgemeinschaftshaus Mammelzen gezeigt.

Fluterschen. Die gute Nachricht hörten die im Landgasthof Koch in Fluterschen versammelten Mitglieder des Hegerings Altenkirchen erst gegen Ende der Tagesordnung: Im Frühjahr 2012, nach einer letzten Doppelimpfung, könnte der Kreis Altenkirchen von der Liste der durch Schweinepest bei Wildschweinen gefährdeten Bezirke verschwinden.

Als Voraussetzung für allgemeines Aufatmen nannte Rainer Zeuner vom Kreisveterinäramt, dass bis zum nächsten Frühjahr im Kreis und Nachbargebieten kein weiterer Fall von Schweinepest auftritt, nachdem im Juni 2009 im Kreis Neuwied das letzte Tier positiv getestet worden war. Die Chancen stehen nicht schlecht, denn die Impfungen greifen. "Noch ein Jahr durchhalten", ermunterte Zeuner mit einem großen Lob an alle beteiligten Jäger sowie Verbands- und Ortsgemeinden.

Ganz im Sinne der Pest-Bekämpfung sei es, so Hegeringleiter Franz Kick, dass bis zum Versammlungs-Termin im Hegering 200 Wildschweine erlegt wurden. Im ganzen Kreis waren es bis dahin 1340. Als größte Gefahr der Schweinepest mit katastrophalen Folgen gilt ein Übergreifen der Seuche auf Bestände von Hausschweinen.

Angesichts rasant wachsender Mais-Anbauflächen erläuterte Wildmeister Helmut Hilpisch spezielle Sicherheits-Anforderungen der Jagd auf Wildschweine, die sich gern und ausdauernd in solchen bisweilen mehrere hundert Hektar großen Schlägen aufhalten. "Makulatur" nannte Hilpisch so genannte Schuss-Schneisen im Maisfeld, die Chancen zum Schuss eröffnen sollen. Als Lichtbrücken erkannt, würden die Schneisen meist viel zu schnell durchquert.

Eisernes Gesetz des Wildmeisters: Kein Schuss ins Maisfeld - und erst recht nicht bei der Ernte! Das gilt auch für so genannte Treiber-Schützen, also Jäger, die sich mit Schusswaffen nach Art von Treibern durch den Mais bewegen. Ihnen empfiehlt Hilpisch die blanke Waffe. Bei Hunden im Maisfeld kommt es ihm weniger auf Rasse und Zahl als auf Erfahrung an, die sich beim Training im Saugatter erarbeiten lässt. Erfolg bei tragbarem Risiko erwartet Hilpisch weniger von der Schützen-Linie am Feld als aus der Distanz, nämlich durch Jäger an den Wechseln und möglichst auf Drückjagdböcken, um Kugelfang zu gewährleisten.



Kreisjagdmeister Josef Weitershagen informierte über Details des neuen Landesjagdgesetzes, wobei er die Abschussregelungen bei Schalenwild, Streckenmeldungen und Wildnachweise in den Mittelpunkt stellte. Er riet dringend zu Waldbegang und vernünftigen Vereinbarungen zwischen Jagdgenossenschaften beziehungsweise Eigenjagdbesitzern und Pächtern, da sonst wieder die "alte Ochsentour" anstehe. Rainer Walkenbach von der unteren Jagdbehörde wies auf die verpflichtende Chance hin, die Bejagung an Schadensflächen zu orientieren und mahnte, beim Schwarzwild nicht nur auf die Drückjagd zu setzen.

Hegeringleiter Franz Kick wertete die Trophäenschau als Ausdruck des Bemühens um einen gesunden Wildbestand, aber auch der waidmännischen Freude. Den Gold-Bock erlegte Dieter Krug im Revier Schöneberg. Thomas Müller bekam Silber für ein Gehörn aus dem Revier Almersbach/Fluterschen. Bronze erhielt ein Bock, den Klaus Holl auf dem Obernauer Kopf erlegte. Bei den Keilerwaffen gab es Gold für Rolf Birkenbeul, Silber für Thomas Müller und Bronze für Jan Lock. Mit einem Blick auf die Gesamtstrecke fand Kick 30 erlegte Waschbären "mit steigender Tendenz" bemerkenswert.

Schießobmann Jörg Strehlow berichtete über Hegeringschießen, Seniorenschießen, die Ausflüge ins Schießkino Cramberg und zum Schießparcours Leun sowie über die traditionelle Hubertusjagd am 6. November 2010. Rainer Zeuner lobte im Bericht über jagdliches Brauchtum Einsatz und Ausdauer der Bläsergruppe, die unter anderem mit schönen Vorstellungen für Otto Bugnagel und Otto Heinemann Freude bereitete. Zeuner wünschte der Bläsergruppe die weiterhin angestrebte Verstärkung und dem Hegeringschießen am 14. Mai um 14 Uhr im Schießstand Johannistal Altenkirchen rege Beteiligung.



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