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Nachricht vom 08.07.2022    

Änderung Schulbezirke: Es geht um die Zukunft der Bildungslandschaft im Wisserland

Von Katharina Behner

Die Franziskus-Grundschule in Wissen hat ein Raumproblem - und das bei steigenden Schülerzahlen. Doch es gibt eine naheliegende Lösung: Katzwinkel hat das Potential, weitere Grundschüler aufzunehmen. Dazu bedarf es der Änderung der Schulbezirke. Das würde auch zur Sicherung der Schulstandorte beitragen.

Die Franziskus-Grundschule in Wissen hat ein Raumproblem. Demgegenüber hat die Barbara-Grundschule in Katzwinkel Platz und Kapazitäten. (Fotos: KathaBe)

Wissen. In einem kürzlich stattgefundenen Pressegespräch schilderte Bürgermeister Berno Neuhoff gemeinsam mit dem in der Verwaltung zuständigen Sachbearbeiter Markus Würthen die aktuelle Grundschulsituation in der Verbandsgemeinde Wissen (VG). Seit Jahren ist die räumliche Situation in der Franziskus-Grundschule in Wissen angespannt. Hinzu kam ein nicht vorhersehbarer Zuwachs der Bevölkerung im Jahr 2021 in Wissen. Auch dies trage dazu bei, dass die prognostizierten Schülerzahlen nochmals steigen werden, und zwar in den nächsten Jahren kontinuierlich. Dabei seien die ukrainischen Flüchtlingskinder in dieser Berechnung noch gar nicht berücksichtigt.

Für die Franziskus-Grundschule bedeutet dies, dass im Schuljahr 2022/23 erstmals 18 Klassen gebildet werden müssen. Derzeit besuchen rund 390 Kinder die Grundschule in 17 Klassen. Um das Betreuungsangebot weiterhin anbieten zu können, wird die VG in einem benachbarten Gebäude Räumlichkeiten (rund 280 Quadratmeter) anmieten.

Keiner will Container auf einem viel zu engen Schulhof
Doch es gelte, sich Gedanken zu machen, wie es insbesondere ab dem Schuljahr 2023/24 weiter gehen soll, so Neuhoff. Hinsichtlich einer schnellen Lösung sei etwa ein Anbau an der Franziskus-Grundschule nicht realisierbar. Auch fehlt der Platz. Die Alternative seien etwa Container auf einem viel zu engen Schulhof in Wissen oder die Anmietung von weiteren Räumlichkeiten in der Stadt. Das wiederum führe zur Zerteilung und Zerstreuung des Schulstandortes, was weder für Lehrer noch Schüler eine gute Lösung sein könne.

Hinsichtlich dieser Thematik sei die Idee gekommen, eine Veränderung der Schulbezirke vorzunehmen. Zumal dies schnell, und zwar bis zum Schuljahr 2023/2024 umsetzbar sei und teurere Investitionen spart. Letztlich sei es eine "Win-Win-Situation", die Entspannung in Wissen schaffe und den Erhalt der Grundschule in Katzwinkel über Jahre sichere. So könne man über die "Runden kommen", so Neuhoffs Meinung.
Nach weiteren Gesprächen Mitte Mai hielten das auch die Schulaufsicht, die Schulleitungen, die Kreisverwaltung Altenkirchen, die Verwaltung in Wissen, sowie die Ortsbürgermeister für die zielführendste Lösung.

Schulbezirk Katzwinkel soll um Mittelhof und Hövels erweitert werden
An der Barbara-Grundschule in Katzwinkel geht es insgesamt entspannter zu. Hier werden aktuell rund 60 Kinder in vier Klassen unterrichtet. Auch für die kommenden Jahre werden konstant niedrige Schülerzahlen prognostiziert.

Die Änderung der Schulbezirke soll so aussehen, dass zukünftig die Ortsgemeinden Mittelhof und Hövels dem Schulbezirk Katzwinkel zugeordnet werden. Ausgenommen hiervon ist der Wohnplatz Blickhauserwald in der Ortsgemeinde Mittelhof. Dieser grenzt direkt an das Stadtgebiet von Wissen. Dabei sollten die Grundschulen in den derzeitigen Trägerschaften bleiben, so Neuhoff. Entsprechend die Franziskus-Grundschule in der Trägerschaft der VG, die Grundschulen in Katzwinkel und Birken-Honigsessen jeweils in Trägerschaft der beiden Ortsgemeinden.

Aufgrund der Kapazitäten werden schon jetzt in Katzwinkel etwa fünf ukrainische Flüchtlingskinder aus dem Wisserland beschult, die mit dem Bus nach Katzwinkel kommen. Die Kinder dort zu beschulen, mache Sinn. Denn Wissen hat von den Schülerzahlen her große Klassen und Katzwinkel biete kleine Klassen, fügt Markus Würthen an. Die räumliche Ausstattung ermögliche die Aufnahme weiterer Schüler.



Auch die Schüler aus Mittelhof und Hövels sollen mit dem Bus nach Katzwinkel gebracht werden. Hinsichtlich etwaiger Gastschulverhältnisse (etwa für Geschwisterkinder), wolle man einen "geschmeidigen" Übergang schaffen.

Kinder sollen bestens beschult werden - Erhalt der drei Grundschulen als Ziel
Insgesamt, so Berno Neuhoff gehe es nicht zuletzt um den Erhalt der drei Grundschulen in der VG, wozu er betonte "Die Vielfalt der Grundschulen, soll erhalten bleiben". Neben Wissen und Katzwinkel, gibt es noch die Grundschule in Birken-Honigsessen, die von einer Veränderung der Schulbezirke nicht betroffen ist.

Den Kindern solle zudem eine bestmögliche Ausbildung ermöglicht werden. Man wolle auch aus pädagogischer Sicht, dass die Kinder bestens beschult werden.

Ziel sei es zu diesem Thema die Eltern sowie die Ortsgemeinderäte Hövels und Mittelhof "mitzunehmen". Die Ratsvertreter seien gefragt, diese Entscheidung für die Zukunft der Bildungslandschaft im Wisserland zu treffen. Mittelhof und Katzwinkel sprachen sich bereits für die Änderung aus. In Hövels muss hierzu nochmals beraten werden.

Elternabend zur geplanten Änderung der Schulbezirke
Bezüglich des Themas "Geplante Änderung der Schulbezirke" findet am Donnerstag, dem 21. Juli, um 19 Uhr ein Elternabend an der Barbara-Grundschule in Katzwinkel statt (ursprünglich für den 14. Juli geplant).

Hierzu sind alle interessierten Eltern aus den Ortsgemeinden Mittelhof und Hövels eingeladen. Eltern der Kindern, die in den nächsten drei Jahren (2023, 2024, 2025) eingeschult werden, erhalten seitens der Wissener Verwaltung in den kommenden Tagen eine Einladung zugesandt. Natürlich sind auch weitere Interessierte herzlich willkommen.

Treffpunkt: Bushalteplatz auf dem Kirchplatz St. Barbara (Dr. Alfred Reichmann Straße)

Neben der Vorstellung der Grundlagen und den Schwerpunkten des Schulkonzeptes, soll die Veranstaltung dazu dienen die Lehrkräfte der Barbara-Grundschule sowie das Gebäude kennen zu lernen und sich austauschen zu können. Ebenfalls werden Informationen zum Digitalpakt in einer Kurzpräsentation vorgestellt.

Zudem bietet die Ortsgemeinde Katzwinkel im Rahmen des Familien- und Sommerfestes zur Einweihung der Schaustollenanlage für Eltern und Kinder eine weitere Möglichkeit an, die Schule kennenzulernen. Dies findet am 24. Juli, um 15 Uhr im Rahmen einer Führung durch das Schulgebäude statt. Auch hier wird es nochmals die Gelegenheit geben, sich mit Lehrkräften, Elternvertretern und Vertretern der Ortsgemeinde auszutauschen.

Neben diesen Informationsveranstaltungen tagt als Nächstes der Schulträgerausschuss der Verbandsgemeinde Wissen am Dienstag, dem 12. Juni (17 Uhr) im Kulturwerk zum Thema. (KathaBe)



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