Werbung

Nachricht vom 13.07.2022    

Kleine Eulen im Waldrevier

Alter Baumbestand mit lichten Bereichen dazwischen: so sieht der ideale Lebensraum des Waldkauzes aus – und auch das Waldrevier des Zoo Neuwied. „Kein Wunder also, dass sich unsere Waldkäuze hier so wohlfühlen, dass sie regelmäßig brüten“, freut sich Kurator Max Birkendorf, „auch jetzt sitzt wieder ein Küken im Nest.“

Waldkauz. Fotos: Zoo Neuwied

Neuwied. Die Waldkäuze zählen zu den häufigsten Eulen in Deutschland und sind deutlich größer als die Steinkäuze, die ebenfalls im Waldrevier des Zoo Neuwied zu finden sind. „Unter „Käuzchen“ stellen sich die meisten immer ganz kleine Eulenarten vor. Dabei ist der Begriff gar nicht festgelegt, bezeichnet also keine eigene Tierfamilie. In anderen Sprachen gibt es da auch gar keine Unterscheidung“, erklärt Birkendorf. Die immerhin bis zu 40 Zentimeter großen Waldkäuze sind Höhlenbrüter, die neben Baumhöhlen und Felsspalten, aber auch Höhlen in Mauerwerk oder sogar Dachböden besiedeln.

„Die Steinkäuze haben sogar ihren Namen von der Tatsache, dass sie bevorzugt in alten Gemäuern brüten. Im Gegensatz zu den Waldkäuzen sind sie in offeneren Landschaften mit spärlicherem Baumbestand zu finden, denn sie jagen eher am Boden über Wiesen.“ Steinkäuze machen auch äußerlich ihrem Namen alle Ehre, denn während der Waldkauz überwiegend braun und cremefarben ist, überwiegen im Gefieder des mit nur etwa 22 Zentimetern Körpergröße deutlich kleineren Steinkauzes graue Farbtöne. „Auch bei den Steinkäuzen sitzt zurzeit ein Küken im Nest“, verrät der Kurator, „und das freut mich besonders, da Steinkäuze in Deutschland eher selten sind, und die Bestandszahlen gebietsweise stark rückläufig. Seit wir im Jahr 2017 nach langer Pause wieder in die Haltung eingestiegen sind, haben wir regelmäßig Nachwuchs.“



Auch die Schleiereulen haben Nachwuchs. „Die Schleiereulen unterscheiden sich mit ihrem sehr hellen Gefieder, dem herzförmigen Gesicht und den komplett dunklen Augen doch sehr von den anderen beiden Arten“, findet Birkendorf, „und das hat auch seinen Grund. Schleiereulen gehören einer anderen Familie an und sind daher nicht direkt verwandt mit den Eulen im engeren Sinne.“

Es gibt jedoch Gemeinsamkeiten: Auch die Schleiereule ist ein Höhlenbrüter, und als ausgesprochene Kulturfolger brüten diese Vögel besonders gern in Scheunen, auf Dachböden oder Kirchtürmen. Dass die Menschen davon nur selten etwas mitbekommen, liegt an ihrer nächtlichen Lebensweise und dem besonderen Gefieder, das der Schleiereule wie auch allen anderen Eulen einen lautlosen Flug ermöglicht. Die Schwungfedern sind am Rand äußerst fein gezahnt, sodass beim Flug kaum Luftverwirbelungen entstehen, welche bei anderen Vögeln das Fluggeräusch verursachen. So ist die Schleiereule wie auch ihre nahen und entfernteren Verwandten eine lautlose Nachtjägerin, was vor allem Mäusen zum Verhängnis wird.

Wer die jungen Eulen noch in ihrem hellen Kükenflaum sehen will, sollte sich beeilen: „Die wachsen schneller, als man gucken kann“, lacht Max Birkendorf, „und wenn sie einmal durchgemausert sind und ihr Erwachsenengefieder haben, sind sie kaum noch von den Altvögeln zu unterscheiden.“ (PM)


Mehr dazu:   Zoo Neuwied  
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
   



Aktuelle Artikel aus Region


Dermbach: Musikverein lädt Kinder zum Instrumentenkarussell ein

Am 28. Juni 2025 bietet der Musikverein Dermbach Kindern ab sieben Jahren ein besonderes Erlebnis. Beim ...

45. Europäischer Keramikmarkt in Höhr-Grenzhausen startete erfolgreich

Gleich zu Beginn das Artikel vom 45. Europäischen Keramikmarkt in Höhr-Grenzhausen muss wieder einmal ...

Kühlwagenwanderweg 2025: Das Wander-Highlight rund um Oberwambach

Der Kühlwagenwanderweg rund um Oberwambach geht in die vierte Runde. Am Donnerstag, 19. Juni, werden ...

Verkehrsunfall auf der A 3 bei Epgert: PKW landete auf dem Dach

Am Sonntag (15. Juni) wurden die Freiwilligen Feuerwehren Horhausen und Pleckhausen, gegen 6.55 Uhr, ...

Sportliche Begeisterung beim Fußballturnier der WfbM in Heimbach-Weis

Bei strahlendem Sonnenschein fand das dritte Fußballturnier der Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) ...

Tragischer Motorradunfall in Steineroth: Ein Jugendlicher stirbt

AKTUALISIERT. Am Samstagabend (14. Juni) ereignete sich ein schwerer Verkehrsunfall auf der L288 in Steineroth. ...

Weitere Artikel


Wissen: Schulträgerausschuss einstimmig für Änderung der Schulbezirke

Nun hat sich auch der Schulträgerausschuss der Verbandsgemeinde Wissen für die Änderung der Schulbezirke ...

Corona am 13. Juli: Drei Todesfälle im Kreis Altenkirchen

Mit Stand zum Mittwoch, 13. Juli, wurden im Landkreis Altenkirchen seit Pandemie-Beginn 38853 Infektionen ...

Nauberg: Naturschutzinitiative begrüßt Ausweisung als Naturschutzgebiet, aber…

Die vielfältige Bedeutung des Waldgebiets Nauberg machte nun eine Exkursion der Naturschutzinitiative ...

Verkehrsunfall auf der B 8 Ortslage Uckerath sorgte für lange Staus

Durch einen Verkehrsunfall kam es auf der wichtigen Verbindungsstrecke B 8 zu erheblichen Behinderungen. ...

Wissen: Unbekannte beschädigen Mercedes und nehmen Mercedesstern mit

In der Rathausstraße in Wissen kam es zu einem Fall von Sachbeschädigung. Betroffen ist ein dort abgestellter ...

Erdbeerbowle - Kultgetränk für Groß und Klein

Erfrischend und lecker ist eine Bowle, das ideale Sommer-Getränk auf der Terrasse. Außer Erdbeeren eignet ...

Werbung