Werbung

Nachricht vom 14.07.2022    

Wissen: Polizei, Ordnungsamt und Verwaltung arbeiten zusammen für die Sicherheit

Von Katharina Behner

Die enge Zusammenarbeit zwischen der Polizei, der Wissener Verwaltung und dem Ordnungsamt läuft in Wissen gut. Nicht zuletzt trägt dazu die geschlossene Kooperationsvereinbarung bei. Von gemeinsamer Arbeit, Tagesgeschehen, engem Austausch und Aufarbeitung, etwa zu den Vorkommnissen während des Wissener Schützenfestes, berichten die Beteiligten.

Gemeinsam für die Sicherheit unterwegs, hier in der Steinbuschanlage: v.l. Lukas Fielemon, Vol-ker Rötzel, Michael Heinze (alle Ordnungsamt Wissen), Marcus Franke (Leiter PI Betzdorf), Wolf-gang Gerhardus (PW Wissen) und Berno Neuhoff. (Foto: KathaBe)

Wissen. Im September 2021 wurde die Kooperationsvereinbarung "Sicherheit in der Region Wisserland" zwischen der Polizei und der Verbandsgemeinde Wissen geschlossen. Damit wurde der Grundstein für eine noch bessere Verzahnung der Arbeit aller Beteiligten Ordnungshüter und der Wissener Verwaltung gelegt. Ziel ist es, für noch mehr Sicherheit in der Siegstadt und den Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde Wissen zu sorgen.

In einem Gespräch mit Vertretern der Polizeiinspektion Betzdorf, der Polizeiwache Wissen, dem Ordnungsamt und Bürgermeister Berno Neuhoff wurde nun kürzlich ein erstes Resümee gezogen und in die Zukunft geblickt. Aus aktuellem Anlass wurden zudem die Vorkommnisse auf dem Wissener Schützenfest thematisiert.

Für die Sicherheit: Es gilt, die Balance zu finden
Wie zu vielen anderen Anlässen waren in der Nacht vom Samstag auf Sonntag (10. Juli) auch Kollegen des Ordnungsamtes gemeinsam mit Polizisten auf dem Wissener Schützenfest eingesetzt, als die Situation dort eskalierte.

Marcus Franke, Leiter der Polizeiinspektion Betzdorf, sowie Wolfgang Gerhardus, Bezirksbeamter der Polizeiwache Wissen, sprechen von einer außergewöhnlichen Situation. Die Gewaltbereitschaft sei sehr hoch gewesen, sodass zur Verstärkung weitere Einsatzkräfte anderer Dienststellen herangezogen werden mussten. Insbesondere sei die Grundstimmung auf dem Festplatz am Ort des Geschehens aggressiv gewesen, auch den Einsatzkräften gegenüber, was Michael Heinze und Lukas Fielemon vom Ordnungsamt bestätigen. Davon zeugen die Opfer und Geschädigten sowie die Würfe von Gläsern und Flaschen auf die Einsatzkräfte.

Wenngleich Franke den Fall als bisherigen Einzelfall in seinem Bereich einordnet, hegt er die Vermutung, dass man sich zukünftig auf solche Situationen einstellen müsse. Es habe dort Gruppen gegeben, die nicht wussten, wo die Grenzen sind. Dass dies im Zusammenhang mit der Pandemie und deren Auswirkungen stehe, kann er aktuell nicht erkennen.

Berno Neuhoffs Mitgefühl gilt genauso wie das der Einsatzkräfte allen Opfern und Geschädigten. Über die Vorkommnisse sei er tief erschüttert. Wenngleich Feste wichtig seien und zum gesellschaftlichen Leben dazu gehören, gelte es nun, das Geschehene aufzuarbeiten. Etwa müsse bei solchen Veranstaltungen der Schutz und die Sicherheit der Besucher gewährleistet sein, ebenso die der Polizei, des Ordnungsamtes und des Rettungswesens.

Nicht zuletzt die Kooperation und die damit verbundene enge Kommunikation zwischen den beteiligten Sicherheitshütern werde auch in diesem Fall dazu führen, dass man die Vorkommnisse gemeinsam mit dem Veranstalter (Schützenverein Wissen) genau analysieren und aufarbeiten werde, so Neuhoff und Franke.



Es gelte, aus den Vorkommnissen für nächste Veranstaltungen zu lernen und zukünftige Konsequenten herauszuarbeiten. Ziel müsse es sein, eine höchstmögliche Sicherheit für alle zu gewährleisten. Diese Arbeit gehöre nicht nur in diesem Fall, sondern generell in die Hand des Staates und nicht in die Hände privater Sicherheitsdienste. Bei Festen solcher Größenordnungen sei gleichwohl auch der Veranstalter im Innen- und Außenbereich gefordert für Sicherheit zu sorgen. Inwieweit müsse nach einer gemeinsamen Analyse aller Beteiligten festgelegt werden.

Dies bekräftige auch Marcus Franke. Insgesamt gelte es, eine gesunde Balance zwischen Sicherheit und Feiern zu finden.

Wo die Kooperation sonst ansetzt
Wie im Fall des Wissener Schützenfestes geschildert, funktioniert die Kommunikation zwischen den Ordnungskräften der Polizei, dem Ordnungsamt und der Verwaltung mehr als gut. Das trage letztendlich auch ein Stück weit dazu bei, dass die Aufklärungsquote diverser Delikte im Wisserland relativ hoch sei. Als Beispiel nannte Franke etwa die Vorkommnisse zum "Kanaldeckel-Werfer". Hierzu soll in Kürze eine Pressemitteilung zum aktuellen Stand erfolgen.

Eine Rolle dabei spiele auch, dass das Ordnungsamt in Wissen eben mit einer guten Qualifizierung und Ausstattung der 2,5 Mitarbeiter bestens aufgestellt sei, betont Neuhoff. Damit werde eine enge Zusammenarbeit erst möglich. Das gehe Hand in Hand, betonen auch die Mitarbeiter des Ordnungsamtes. Dies sei auch wichtig, da Wissen einige besondere Objekte und neuralgische Punkte habe, wie etwa den Stadtpark, das Parkdeck im Buschkamp, die Psychiatrische Klinik und den Regiobahnhof, erläutert der Bürgermeister weiter.

Besonders im Umfeld des Bahnhofs sei es immer wieder zu hohen Sachbeschädigungen gekommen. Kürzliche Beschädigungen der Eingangstüren sorgten dafür, dass diese in enger Absprache zwischen Polizei und Ordnungsamt nun auch in der Nacht geöffnet sind. Während nächtlicher Streifen der Polizei wird hier regelmäßig nach dem Rechten geschaut.

Genauso wie die Polizei führt auch das Ordnungsamt ständige Kontrollen und teils gemeinsame Streifen mit der Polizeiwache zu unregelmäßigen Zeiten durch. Im Falle des Ordnungsamtes von früh morgens ab 4 Uhr bis abends 22 Uhr. Auch sei das Wochenende hier inbegriffen, so Volker Rötzel vom Ordnungsamt.

Prävention als Teil der Kooperation - Veranstaltung im Oktober

Ein weiterer Baustein der Kooperationsvereinbarung ist die gemeinsame Präventionsarbeit der Verbandsgemeinde mit der Polizei.

Dazu werde am 5. Oktober eine Präventions-Veranstaltung für ältere Menschen im Kulturwerk stattfinden, erläutern Neuhoff und Franke. Fachleute informieren unter anderem zu den Themen Falsche Polizeibeamte und Enkeltrick. Solche Betrugsmaschen finden heute teils schon über WhatsApp statt. Weitere Einzelheiten zur Veranstaltung werden in Kürze über die Verwaltung der Verbandsgemeinde bekannt gegeben. (KathaBe)



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Altenkirchen mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Mehr dazu:   Blaulicht  
Lokales: Wissen & Umgebung

Jetzt Fan der AK-Kurier.de Lokalausgabe Wissen auf Facebook werden!


Anmeldung zum AK-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Altenkirchen.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Neueröffnung Bestattungshaus Heer in Kirchen (Sieg): Ein Ort der Begegnung und Beratung

Kirchen (Sieg). Das Bestattungshaus Heer, ein traditionsreiches Familienunternehmen mit über 70 Jahren Erfahrung in Wissen, ...

Westerwaldwetter: Das Osterwochenende wird durchwachsen

Westerwald. Der April, der macht, was er will. Wer kennt es nicht, das aufs Wetter bezogene, berühmte Sprichwort, das sich ...

Einwöchige Sperrung der K 61 zwischen Pirzenthal und Dünebusch

Wissen. Vom 3. bis zum 9. April ist die Kreisstraße 61 zwischen Pirzenthal und Dünebusch für den Verkehr nicht zugänglich. ...

Wäller Helfen startet Schwimmprojekt im Westerwald

Region. Die gemeinnützige Organisation Wäller Helfen engagiert sich für die Förderung der Schwimmfähigkeiten bei Kindern ...

Unbekannte Täter beschädigen Grillhütte in Dickendorf und entwenden einen Leitpfosten

Dickendorf. Die Polizei berichtet über einen Vorfall, der sich in der vergangenen Woche in Dickendorf ereignet hat. Zwischen ...

Warnung vor illegalen Praktiken: Angebote von Hausreparaturen ohne Erlaubnis

Bad Hönningen. Am Nachmittag des 27. März führten die Beamten der Polizei Linz eine Kontrolle eines Mercedes Vito durch. ...

Weitere Artikel


Musikwerkstatt in den Sommerferien

Betzdorf. Die Jugendpflegen wollen mit euch Instrumente bauen und dafür Materialien verwenden, die sie in der Natur finden. ...

Spannende Projektwoche der Kita "Hand in Hand"

Alsdorf. Im Rahmen einer Projektwoche zum Thema „Einmal Afrika und zurück“ verbrachten die Kinder der Alsdorfer Kita Hand ...

Berlin in sieben Tagen direkt und hautnah erleben

Altenkirchen/Berlin. Dazu stand ein Treffen mit dem heimischen CDU-Bundestagsabgeordneten Erwin Rüddel auf dem Programm, ...

Visitationsbesuch Bischof Dr. Georg Bätzing in Pfarrei Sankt Franziskus im Hohen Westerwald

Rennerod/Pfarrgebiet. Morgengebet | Die Visitation begann mit einem Morgengebet an der Zisterne in Ailertchen. Mitglieder ...

Hermann Reeh aus Steinebach hat die vierte Etappe seiner Friedenstour geschafft

Angesichts des russischen Angriffskrieges in der Ukraine und der Aufrüstung sowie des Wettrüstens seien Appelle für Abrüstung, ...

GEW Altenkirchen: "Rheinland-Pfalz hat bei der Inklusion versagt"

Region. Ernüchternd ist die Bilanz, die Gastredner Stefan Jakobs im Hinblick auf die Inklusion an rheinland-pfälzischen Schulen, ...

Werbung