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Nachricht vom 20.07.2022    

Kommunaler Klimaschutz: Sachstand in der Verbandsgemeinde Wissen

Von Katharina Behner

Klimaschutz, Klimawandel und Energiewende geht uns alle an. Den Kommunen kommt bei diesen Themen eine zentrale Rolle zu. Sind sie doch in vielen Fällen Vorbilder beim Einsatz für den Erhalt einer lebenswerten Umwelt. Zum aktuellen Sachstand und weiteren Planungen in der Verbandsgemeinde Wissen gab es kürzlich weitere Informationen.

Klimaschutz geht uns alle an. Dabei haben die Kommunen eine zentrale Rolle. Auf dem Foto zu sehen: Die Installation der PV-Anlage auf dem Betriebsgebäude der Stadtwerke Wissen liegt in den letzten Zügen. (Foto: KathaBe)

Wissen. Der Klimawandel stellt sich als globales Problem dar. Bei der Bewältigung und Maßnahmen zum Klimaschutz spielen die Kommunen eine zentrale Rolle. Auch in der Verbandsgemeinde Wissen ist dieses Thema längst aufgegriffen, so wurde etwa eine Projektgruppe Klimaschutz gegründet, die den Gremien bei all ihren weitreichenden und größeren Projekten und Entscheidungen hinsichtlich des Klimaschutzes beratend zur Seite steht. Darüber berichteten wir hier.

Auf der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Regionalentwicklung und Demografie der Verbandsgemeinde Wissen wurden der aktuelle Sachstand und Planungen zum Thema Klimaschutz und Klimaschutzkonzept dargestellt.

Noch mehr Bewusstsein schaffen - Wettbewerb geplant
Erlebnistage in Sachen Natur und Nachhaltigkeit, die etwa in der Kita St Elisabeth in Birken-Honigsessen stattfanden, schaffen schon bei den Kleinsten das Bewusstsein zum Thema Umweltschutz. Daneben wurden in Zusammenarbeit mit dem Kopernikus-Gymnasium Infotafeln für den Stadtwald Köttingsbach gestaltet.

Zudem ist es geplant, innerhalb des Klimaschutzkonzeptes einen Ideenwettbewerb für Schulen und Vereine im Wisserland auszuloben. Die besten drei Projektideen (dotiert mit insgesamt 1.500 Euro) zu Energiesparen und Umweltschutz sollen von einer Jury ausgewählt werden. Teilnehmer der Jury werden je ein Vertreter einer Grundschule, einer weiterführenden Schule und eines Vereins sowie Bauamtsleiterin Kerstin Roßbach und Bürgermeister Berno Neuhoff sein. Weitere Informationen hierzu folgen.

Förderung Radverkehr - Bundesweiter Ausbau Schnellladeinfrastruktur
Noch im August soll die E-Bike-Ladestation in der Bahnhofstraße/Ecke Rathausstraße in Betrieb gehen. Insgesamt besitzt die Ladestation drei Ladestellen. In Planung und Prüfung befindet sich zudem aktuell eine Fahrradstation direkt auf dem Parkdeck des Regiobahnhofs. Die Überlegungen reichen von Fahrradabstellboxen oder Abstellbügeln mit integrierten Lademöglichkeiten. Fördermöglichkeiten werden derzeit geprüft.

Direkt in Wissens Zentrum in der Maarstraße befindet sich zudem eine E-Ladestation für Autos. Hier können Elektroautos mit 100 Prozent Ökostrom (Siegtalstrom Natur) seit April 2021 geladen werden. Geplant sind weitere öffentliche Ladesäulen am neuen Rathausparkplatz (nach Neubau Rathaus). Für das Ordnungsamt wurde bereits ein E-Dienstfahrzeug angeschafft und zwei weitere Dienst-E-Bikes für die Verbandsgemeinde.

Nach einem Projekt des Bundes soll eine Schnellladeinfrastruktur im ganzen Bundesgebiet aufgebaut werden. Der Bund vergibt dabei Aufträge zur Installation und zum Betrieb von Schnellladesäulen, dabei rund 900 abseits von Bundesautobahnen. Hierzu ist das Bundesgebiet in sechs Bereiche und verschiedene Suchräume aufgeteilt. Auch die Stadt Wissen befindet sich in einem solchen Suchraum und wird in Betracht gezogen. Wenn das Los auf Wissen fallen sollte, könnten vier Schnellladesäulen im Umfeld aufgebaut werden.



Energetische Sanierung der Franziskus-Grundschule mit Sanierungsfahrplan
Nach aufwendigen Prüfungen (zum Beispiel Thermografie-Aufnahmen) wurde für die Franziskus-Grundschule in Wissen ein energetischer Sanierungsfahrplan aufgestellt. Weitere Entwurfsplanungen stehen noch in diesem Jahr an. Danach sollen vor allem Fenster, Außenfassade, der innere Gebäudeabschluss, Beleuchtung, Wärmeverteilung und Photovoltaik ins Auge gefasst werden.

Von Photovoltaik auf öffentlichen Gebäuden und Geothermie
Als Gebot des Klimaschutzes werden verschiedene Dächer öffentlicher Gebäude mit Photovoltaik ins Netz ausgestattet. Aktuell befindet sich die Installation der Anlage (99,75 kWp) für Eigenbedarf und Einspeisung auf dem Betriebsgebäude der Stadtwerke Wissen in den letzten Zügen. Daneben soll die Installation einer PV-Anlage mit 29,25 kWP auf dem Feuerwehrhaus in Kürze vorgenommen werden. Um die Last der Anlage aufnehmen zu können, ist die Halle bereits ertüchtigt worden.

Auch für neu entstehende Gebäuden wie dem geplanten Rathaus und in den beiden neu entstehenden Baugebieten "Auf der Sieghöhe" in Wissen und "Oststraße" in Birken-Honigsessen wird der Klimaschutz berücksichtigt. So ist auf dem neuen Rathaus ebenfalls die Installation einer Photovoltaikanlage vorgesehen. Mit der geplanten klimafreundlichen Variante der Erdwärmepumpe zur Beheizung und gleichzeitig zur Kühlung können fossile Energieträger wie Öl oder Gas ersetzt werden.

Für das Baugebiet "Auf der Sieghöhe" ist eine Nahwärmeversorgung der Gebäude über eine zentrale Erdwärmegewinnung (kaltes Nahwärmenetz) geplant. Neben der Beheizung soll hier auch eine sommerliche Kühlung möglich werden, indem die Wärme wieder in den Boden abgeführt wird. Ebenfalls gibt es Bemühungen, dies auch im Neubaugebiet "Oststraße" in Birken-Honigsessen zu realisieren.

Neben vielen weiteren Themen hat die Verbandsgemeinde nach der Katastrophe im Ahrtal etwa die Erstellung eines Hochwasserschutz- und Starkregenvorsorgekonzeptes mit Kosten von rund 180.000 in Auftrag gegeben. Die Förderquote durch das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität liegt bei bis zu 90 Prozent. Daneben gehen weitere Überlegung hin zur Fortschreibung von Flächennutzungsplänen für Windkraft und Freiflächenphotovoltaik in benachteiligten Gebieten, um den Aufbau erneuerbarer Energien voranzutreiben.

Angeregt wurde zudem, die Möglichkeiten des öffentlichen Nahverkehrs, hier etwa der neuen Buslinien (Zuständigkeit liegt beim Kreis) für den Klimaschutz zu nutzen. Verbesserungsvorschläge seitens der Gemeinden zu den Bustouren und deren Effektivität können eingereicht werden. (KathaBe)


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