Werbung

Nachricht vom 09.06.2011    

"Orchidee des Jahres" fühlt sich wohl im "Hohen Westerwald"

Die Orchidee des Jahres ist die zweiblättrige Waldhyazinthe und sie findet sich auch im Westerwald. Hier ist sie in Hochlagen, vor allem im Bereich der Fuchskaute zu finden, in mageren Wiesen und Borstgrasrasen.

Sehr selten und sehr schön anzuschauen: Die Zweiblättrige Waldhyazinthe wächst rund um die Fuchskaute.
Foto: Heinz Strunk

Westerwaldkreis. Die Orchidee des Jahres wird seit dem Jahr 1989 jährlich durch die deutschen Arbeitskreise Heimische Orchideen (AHO) aus der deutschen Orchideenwelt gekürt. Die Auswahl der Orchidee des Jahres erfolgt nach der Gefährdung der Art oder ihres Lebensraumes durch den Menschen. Jetzt ist die Orchidee des Jahres 2011, die Zweiblättrige Waldhyazinthe (Platanthera bifolia) auch im Westerwald zu finden. "Hier bei uns konzentrieren sich die Vorkommen der Pflanze auf die Hochlagen. So tritt die Orchidee im Umfeld der Fuchskaute noch an einigen Stellen in mageren Wiesen und Borstgrasrasen auf", erklärt Hannelore Hahlbrock von der unteren Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung in Montabaur. Nur eine extensive Grünlandnutzung ohne Düngung und mit später Heumahd garantiere den Fortbestand dieser gefährdeten Pflanzenart. "Daher leisten die Landwirte, die hier ihre Flächen gemäß den Vertragsnaturschutz-Programmen des Landes Rheinland-Pfalz bewirtschaften, oder die Biotop-Pflegemaßnahmen der Biotopbetreuung Rheinland-Pfalz etwa im Naturschutzgebiet Fuchskaute durchführen, einen besonderen Beitrag zum Erhalt dieser zierlichen Naturschönheit", ergänzt Biotopbetreuer Markus Kunz.
Die Zweiblättrige Waldhyazinthe ist häufig in Gesellschaft mit der Grünlichen Waldhyazinthe und dem Gefleckten Knabenkraut anzutreffen. Die Zweiblättrige Waldhyazinthe wird zwischen 20 und 50 Zentimeter groß. Sie hat am Stängelgrund zwei breit eiförmige Laubblätter. Die Blütezeit dauert von Juni bis August. Die Blüten sind weiß, der Blütenstand ist locker und vielblütig.



Die Zweiblättrige Waldhyazinthe kommt in fast ganz Europa vor. In Deutschland wuchs sie über lange Zeit flächendeckend. Durch den Rückgang von Wiesen- und Heideflächen hat sie einen Großteil der Wuchsstandorte in Norddeutschland verloren, so dass sie heutzutage fast nur noch im Mittel- und Hochgebirge vorkommt.
Düngereintrag, Verbuschung und Aufforstungen sind die Hauptursachen des Rückganges. Durch den Erhalt von extensiven Wiesen, Entbuschung und späte Mahd der Standorte und eine extensive Bewirtschaftungsweise können die Vorkommen der Orchidee des Jahres 2011 erhalten werden.
Sie wächst gerne in lichten Eichen- und Kiefernwäldern, aber ebenso in Zwergstrauchheiden, auf Borstgrasrasen oder Magerrasen. Letztere sind besonders im oberen Westerwald noch anzutreffen, so dass auch bei im Westerwaldkreis einiges zur Erhaltung dieser Orchideenart getan werden kann.
"Jeder, der das Glück hat, auf einem seiner Spaziergänge eine Waldhyazinthe zu sehen, sollte sich an ihrem seltenen Anblick erfreuen. Es versteht sich aber von selbst, dass Abschneiden und Ausgraben tabu und auch strengstens verboten sind", betont Hahlbrock. Denn die Pflanze gedeiht ohnehin nicht im heimischen Garten. Darüber hinaus wäre das auch noch ein vollkommen nutzloser Naturfrevel.



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Altenkirchen mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Feedback: Hinweise an die Redaktion



Aktuelle Artikel aus Region


Achte Eigenproduktion der Tanzschule Witt: "Der verborgene Tanz" im Wissener Kulturwerk

Nein, nicht alle Jahre wieder, sondern im Schnitt alle zwei Jahre wieder betritt die Tanzschule „Dance ...

Unbekannte Diebin stiehlt Schmuck in Rettersen

In Rettersen kam es am Dienstagvormittag (29. April) zu einem dreisten Diebstahl. Eine unbekannte Frau ...

Bundesagentur für Arbeit: Neue Sicherheitsstandards für Online-Accounts

Die Bundesagentur für Arbeit führt ab Dienstag (29. April) eine verpflichtende Multi-Faktoren-Authentifizierung ...

Pflegeangebote in Wissen: GFO Zentrum eröffnet Tagespflege St. Barbara

In der Talstraße 16 in Wissen hat das GFO Zentrum sein umfassendes Pflegeangebot vervollständigt. Mit ...

Versuchter Einbruch in leerstehende Kindertagesstätte in Mudersbach

In Mudersbach kam es zu einem versuchten Einbruch in eine ehemalige Kindertagesstätte. Unbekannte Täter ...

Modell-Truck-Show im Technikmuseum Freudenberg: Ein Erlebnis für die ganze Familie

Am Sonntag, dem 4. Mai, verwandelt sich das Technikmuseum Freudenberg in ein Paradies für Modellbau-Enthusiasten. ...

Weitere Artikel


Mountainbike-Routennetz Westerwald kommt

Das Mountainbikerroutennetz für den Westerwald ist in Arbeit. Der erste Abschnitt im Oberkreis Altenkirchen ...

Sponsoren unterstützen "Siegtal pur" - Bahn macht mobil

Auch die Aktivitäten an der Strecke werden bei "Siegtal pur" am 3. Juli von Sponsoren unterstützt. ...

Schützenfest in Friesenhagen verspricht viel Stimmung

Vom 23. bis 26. Juni ist wieder Schützenfest in Friesenhagen. Dazu laden die örtlichen St. Sebastianer ...

Schützenfest des SV Elkhausen/Katzwinkel an Pfingsten

Mit Königin Larissa I. (Weber) und ihrem Begeliter Sascha Glück an der Spitze sowie einem prächtigen ...

Großer Erfolg beim Ladies Cup für heimische Schützinnen

Alljährlich findet der Ladies Cup des Rheinischen Schützenbundes statt. In diesem Jahr belegten Schützinnen ...

Waren die Kosten für die Traktoren zu hoch?

Ihre Jahreshauptversammlung hatte jetzt die Karnevalsgesellschaft Herdorf. Auf der Tagesordnung standen ...

Werbung