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Pressemitteilung vom 19.08.2022    

Julia Seitz aus Kirchen erringt bei der Indiaca-WM die Silbermedaille

INTERVIEW | Bei der 6. Indiaca-Weltmeisterschaft, die vom 2. bis 6. August in Luxemburg stattfand, hat die 24-jährige Julia Seitz mit dem deutschen Damen-Nationalteam den 2. Platz belegt. Im Finale unterlag man knapp gegen die Schweiz mit 20:25 und 22:25.

Strahlende Gesichter bei der Indiaca-WM. (Foto: CVJM)

Betzdorf. Der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM) Betzdorf hat nun eine junge Indiaca Weltmeisterin in seinen Reihen. Neben ihrer Silbermedaille konnte bei den Ü40-Damen Brenda Panthel aus Kirchen die Bronzemedaille holen und Oliver Pauschert aus Weitefeld holte bei den Ü40-Herren sogar den WM-Titel in die Region holen. Der CVJM führte mit der frisch gekührten Vizemeisterin Julia Seitz ein spannendes Gespräch.

Frage: Herzlichen Glückwunsch Frau Seitz zur Silbermedaille! Das dem Volleyball ähnliche Indiaca ist ja eher eine Randsportart, wie kommt man dazu, sich mit diesem Sport zu befassen?
Julia Seitz: Ich bin über eine Jugendfreizeit vom CVJM Betzdorf auf Indiaca aufmerksam geworden und es hat mich direkt fasziniert. Ich liebe die schnellen Ballwechsel und das Zusammenspiel im Team.

Frage: In welchem Alter haben Sie denn mit dem Training begonnen?
Julia Seitz: Mit 13 war ich zum ersten Mal im Indiaca Training beim CVJM Betzdorf. Samstags ist dort immer eine gute Mischung zwischen erfahrenen und neuen Spielern vertreten, das war für mich ein super Einstieg.

Frage: Was ist es Ihrer Ansicht nach, dass den besonderen Reiz dieser Sportart ausmacht?
Julia Seitz: Für mich ist es reizvoll, dass die Sportart einerseits Anfängern einen leichten und schnellen Einstieg für beispielsweise das Spiel im Park ermöglicht. Andererseits bietet sie auf fortgeschrittenem Niveau auch sehr schnelle und spannende Ballwechsel. Außerdem schätze ich die vereinsübergreifende, freundschaftliche Atmosphäre beim Indiaca. Dadurch, dass sich viele Spieler schon jahrelang kennen, herrscht ein tolles Miteinander auf Spieltagen und Turnieren.

Frage: Wie war dann Ihr weiterer sportlicher Weg?
Julia Seitz: Nachdem ich im Januar 2012 angefangen hatte Indiaca zu spielen, wurden wir mit dem Mädels-Team des CVJM Betzdorf 2013 Deutscher B-Jugend-Meister und 2017 Deutscher A-Jugend-Meister. Obendrein erreichten wir mehrere zweite und dritte Plätze in den Zwischenjahren. Seit 2017 spiele ich außerdem im Mixed Team der SG Neuss-Erfttal, da ich für mein Studium nach Aachen gezogen bin und dort eine gute Trainingsmöglichkeit gefunden habe. 2019 war für mich ein Highlight meiner Indiaca-Karriere, da ich mit der Damenmannschaft des CVJM Kamen zum Indiaca Worldcup (im 4-Jahres-Rhythmus stattfindende “Champions-League“ für Indiaca-Vereinsmannschaften) nach Estland fahren durfte. Eine Spielerin des CVJM Kamen war kurzfristig ausgefallen, wodurch ich die Chance hatte erste internationale Erfahrungen zu sammeln. Beim Worldcup durften wir einen guten fünften Platz belegen und anschließend bin ich dann feste Spielerin im Damenteam des CVJM Kamen geworden.

Frage: Und dann kam ein Anruf vom Bundestrainer, oder wie muss man sich das bei der Indiaca-Nationalmannschaftsberufung vorstellen?
Julia Seitz: Tatsächlich kam gar kein Anruf, sondern eine Mail, und zwar im Oktober 2019. Ich wurde zusammen mit circa 30 anderen Spielerinnen zum ersten Sichtungslehrgang für den Nationalkader eingeladen. Ursprünglich waren die Weltmeisterschaften für 2021 geplant und wurden letztendlich durch die Coronakrise um ein Jahr verschoben. Dadurch fielen damals weitere Lehrgänge für uns auch erst mal aus, sodass es erst im Sommer 2020 weiterging. Unsere Kadertrainings haben immer samstags und sonntags in Deutschland verteilt stattgefunden. Seit Oktober 2021 fanden unsere Kaderlehrgänge dann monatlich statt und der Kader wurde immer weiter verkleinert. Ich bekam dann im Dezember 2021 die finale Zusage, dass ich bei der WM im Nationalkader dabei sein darf.



Frage: Bekommt man als Indiaca-Nationalspielerin eine finanzielle Förderung?
Julia Seitz: Leider gibt es nur sehr wenig Fördergelder, sodass wir uns unsere Trikots und Trainingsanzüge größtenteils durch Sponsoren finanziert haben. Durch die Sponsorengelder konnten auch Teile unserer Übernachtungs- und Verpflegungskosten gedeckt werden, aber für den Rest sind wir selber aufgekommen.

Frage: Am 2. August war es dann aber soweit und Sie haben Ihr erstes Länderspiel für Deutschland gegen Belgien gemacht. Aufgeregt?
Julia Seitz: Tatsächlich war ich zum Start der WM weniger aufgeregt als erwartet, da ich viele Abläufe schon vom Worldcup 2019 kannte. Als dann aber im ersten Spiel der erste Ball auf mich gestellt wurde und es an mir war den Punkt zu machen, da war die Nervosität da. Nachdem wir das Spiel dann gewonnen hatten, war ich aber voll im Turnier drin und die Nervosität war dahin. (PM)

Frage: Die Vorrunde wurde mit zwei Siegen und zwei Niederlagen auf Rang 3 abgeschlossen, im Halbfinale ging es dann gegen Titelverteidiger Estland sehr knapp zu. Bei diesem Spiel gegen die mit etlichen Volleyball-Nationalspielerinnen besetzten Baltinnen kamen Sie nicht zum Einsatz. Was macht man, wenn man als Wechselspielerin nicht direkt ins Geschehen eingreifen kann?
Julia Seitz: Vor allem feuert man die Spielerinnen, die für uns am Feld stehen, an und hält die Stimmung hoch. Gerade bei so einem knappen Spiel wie gegen Estland ist das sehr wichtig. Aber natürlich hält man sich auch warm, damit man bereit ist, falls der Trainer einen Wechsel anstrebt.

Frage: Das Finale war dann eine Neuauflage des Endspiels der vorletzten WM 2013 und wieder waren die Schweizerinnen einen Tick stärker. Sehr enttäuscht?
Julia Seitz: Natürlich waren wir anfänglich enttäuscht, da wir in der Vorrunde den ersten Satz gegen die Schweizerinnen gewonnen hatten und wir wussten, dass wir sie besiegen konnten. Andererseits konnten wir auch stolz auf das Halbfinale zurückblicken, wo wir mit Estland den Weltmeister von 2017 geschlagen hatten. Letztendlich haben wir uns aber auch über den zweiten Platz gefreut, den wir uns gemeinsam als ein super Team erkämpft haben.

Frage: Und nun? Haben Sie weitere Ziele, die Sie im Indiaca erreichen möchten?
Julia Seitz: Ja, auf jeden Fall! Das langfristige Ziel ist natürlich, bei der nächsten WM nochmal dabei zu sein und dann hoffentlich ganz oben zu stehen! Außerdem findet 2023 der Indiaca Worldcup in Belgien statt, für den wir uns gerne qualifizieren würden. Von daher bin ich jetzt nach der WM auch direkt wieder voll im Training drin und strebe die nächsten Ziele an! (PM)



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