Oberirsen: Babyleiche am Montagabend im Weiher gefunden (Update)
Grausiger Fund im Oberirsener Dorfweiher: Ein Angler, der auf der Suche nach vermissten Ausrüstungsgegenständen war, hat am Montagabend (29. August) eine Babyleiche im Wasser entdeckt.
Oberirsen. Die Staatsanwaltschaft Koblenz bestätigte diesen Tatbestand am Dienstagmittag (30. August) gegenüber den Kurieren. "In diesem Zusammenhang wurde die Obduktion des Leichnams in Auftrag gegeben. Dies dient zunächst der Prüfung, ob das Kind Opfer eines Tötungsdelikts geworden ist", heißt es in der Erklärung der Behörde weiter. Nach dem Ergebnis der Obduktion könne erst beurteilt werden, ob und wenn ja welche Ermittlungen zu veranlassen seien. "Ich darf um Verständnis bitten, dass wir aus diesem Grund keine weiteren Details bestätigen oder dementieren können, um etwaige Ermittlungen nicht zu gefährden", merkt Oberstaatsanwalt Thorsten Kahl als Pressesprecher der Staatsanwaltschaft an.
Ortsbürgermeister wurde informiert
Noch immer ist Ortsbürgermeister Wilfried Stahl geschockt. "Ich wurde gegen 18.30 Uhr verständigt", sagt Stahl, "wusste aber zunächst nicht, dass es sich um eine Babyleiche handelte." Das habe sich erst bei näherer Betrachtung herausgestellt. Stahl war von einem Angler, der schon öfter an dem Gewässer seinem Hobby nachgegangen sei (Stahl stellt die Angelscheine aus), informiert worden und der in der Nähe des Steges nach am Samstag (27. August) verloren gegangenen Ausrüstungsgegenständen gesucht hatte. Nachdem klar gewesen sei, dass es sich um eine Babyleiche handelte, habe er die Polizei informiert. "Ich verstehe nicht, wie man zu einer solchen Tat fähig sein kann. So etwas ist für mich total unverständlich", meint Stahl, bei dem inzwischen "das Telefon nicht mehr stillgestanden hat".
Gewässer 1980 angelegt
Der Weiher gehört der Ortsgemeinde Oberirsen und liegt in Verlängerung des Dorfgemeinschaftshauses und des Bolzplatzes idyllisch von Bäumen umgeben und wird vom Scharfenbach (Irserbach) gespeist. Er wurde 1980 angelegt und verfügt über eine Wasserfläche von rund 10.000 Quadratmetern. Stahl beziffert die Tiefe mit zwischen 1,20 und 2,00 Metern, "mindestens 20 Jahre ist er nicht mehr entschlammt worden". Hin und wieder werde auch in ihm geschwommen. Mitte der 1990er-Jahre, so erinnert sich der Ortsbürgermeister an eine Kuriosität, habe ein Mann eigenständig das Wasser abgelassen, weil er sein gut gefülltes Portemonnaie, das in die "Fluten" gefallen war, gesucht habe. "Er hat es auch gefunden", weiß Stahl noch heute. In früheren Jahren seien für Angelfeste extra Fische eingesetzt worden, inzwischen sorge die Natur selbst für "viel Brut" und damit für einen guten und vielfältigen Bestand. Stahl selbst ist im 29. Jahr Ortsbürgermeister der Gemeinde und gehört dem Ortsgemeinderat bereits 49 Jahre an. (vh)
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