Werbung

Nachricht vom 19.06.2011    

"Auch die Justiz sollte Bürgernähe praktizieren"

Einen Besuch stattete jetzt der CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Peter Enders dem Amtsgericht Altenkirchen ab. Dabei setzte er sich für eine bürgernahe Justiz und für den Erhalt des Oberlandesgerichts Koblenz ein.

Zu einem Informationsgespräch, bei dem es auch um die von der rot-grünen Landesregierung beabsichtigte Verlagerung des OLG Koblenz zum OLG Zweibrücken ging, trafen sich am Amtsgericht Altenkirchen (von links) Amtsgerichtsdirektor Johannes Kempf, OLG-Vizepräsident Bernd Sartor, CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Peter Enders, AG-Geschäftsleiter Thomas Held und CDU-Ortsverbandsvorsitzender Torsten Löhr.

Altenkirchen. "Die Justiz ist die dritte Gewalt im Staat und auch die sollte Bürgernähe praktizieren", unterstrich CDU-Landtagsabgeordneter Dr. Peter Enders, als er gemeinsam mit seinem B-Kandidaten, dem frisch gewählten Altenkirchener CDU-Ortsverbandsvorsitzenden Torsten Löhr, zu einem Informationsgespräch ins Amtsgericht Altenkirchen gekommen war. Hintergrund für diese Aussage war die Ankündigung der rot-grünen Landesregierung, das Oberlandesgericht Koblenz mit dem OLG Zweibrücken zusammenzuschließen.

Die beiden Politiker wurden von Amtsgerichtsdirektor Johannes Kempf, OLG-Vizepräsident Bernd Sartor und AG-Geschäftsleiter Thomas Held empfangen. Beim Einblick in seine Behörde sagte der Amtsgerichtsdirektor, dass in der Kreisstadt bei vier Richterstellen und 5,5 Rechtspflegerstellen eine rechnerische Unterbesetzung vorliege, mit der sich aber noch zufriedenstellend arbeiten lasse. Auf den Geschäftsstellen sei bei Beamten und Angestellten demgegenüber eine rechnerische Überbesetzung vorhanden, die jedoch durch zahlreiche Krankheitsfälle aufgesogen werde.

Dies schlage auch auf die anstehenden Verfahren nieder, die oft sehr zeit- und arbeitsintensiv seien. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass sowohl Familienrechts- als auch Strafsachen zunehmen wie eben, einmal mehr bedingt durch die demografische Entwicklung, Betreuungsangelegenheiten, die vor Jahren die Justiz gar nicht betroffen hätten. Auch die Einführung der EDV in der Justiz habe nicht nur Fortschritte und Vorteile mit sich gebracht. Immer neue und sich ständig ändernde
Programme und Formate, auf die man sich einstellen müsse, führten zusätzlich zu weiteren Belastungen und Verzögerungen.



Enders und Löhr vernahmen mit Interesse die Ausführungen der
beiden Vertreter des Amtsgerichtes und des OLG-Vizepräsidenten, der ergänzende justizielle Informationen gab. Ausführlich erörtert wurde auch das Vorhaben der rot-grünen Landesregierung, das OLG Koblenz dem OLG Zweibrücken zuzuschlagen. Speziell hierzu erwähnte Amtsgerichtsdirektor Kempf, dass beispielsweise in Verwaltungsangelegenheiten ein ständiger Austausch zwischen Amtsgericht und Oberlandesgericht bestehe. "Kurze Wege, sind auch hier bessere Wege", lautete ein Statement. Bei Streitfällen in Familienangelegenheiten ist nach dem Amtsgericht das Oberlandesgericht die zweite Instanz. Und bei Sorge- und Umgangsrecht ist das Erscheinen der betroffenen Beteiligten, Eltern, Kind und Vertreter des Jugendamtes, zwingende Pflicht. Würde der Plan der Landesregierung umgesetzt, so wäre das dann zuständige OLG in Zweibrücken 255 Kilometer vom AG-Standort Altenkirchen entfernt. Das bedeute nicht nur mehr Zeitaufwand, sondern auch mehr Kosten für alle Beteiligten. "Auch die Justiz sollte Bürgernähe praktizieren", wiederholte Enders, der Justizminister Jochen Hartloff (SPD) aufforderte, "nachzubessern" und Fehler einzugestehen.


Lokales: Altenkirchen & Umgebung

Jetzt Fan der AK-Kurier.de Lokalausgabe Altenkirchen-Flammersfeld auf Facebook werden!


Anmeldung zum AK-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Altenkirchen.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Schwerer Verkehrsunfall in der Wissener Straße in Windeck - 20-Jähriger schwerstverletzt

Windeck. Laut Polizeiinformationen wurde die Rettungsleitstelle kurz nach vier Uhr morgens über den schweren Verkehrsunfall ...

Diebstähle und Platzverweis in der Region Betzdorf: Polizei sucht Zeugen

Betzdorf. Am 18. April zwischen 20.05 Uhr und 20.30 Uhr wurde in der Siegstraße in Kirchen ein Hinterrad eines E-Bikes gestohlen. ...

Nächtlicher Vandalismus in Fürthen: Unbekannter Täter beschädigt zwei Volkswagen

Führten. Gegen 0.30 Uhr am Donnerstag (18. April) wurde der friedliche Schlaf der Anwohner in Fürthen, Rosenstraße jäh unterbrochen. ...

2. Aktualisierung: Umgestürzter Baum auf Schienen - Züge können eingleisig wieder fahren

Region. Aktuelle berichtet die Deutsche Bahn, dass die Streckensperrung zwischen Herchen und Au (Sieg) aufgehoben wurde. ...

Kreuzerhöhungskirche Wissen sucht nach Brandkatastrophe Orgelpaten

Wissen. Der Gesamtschaden der durch die Brandstiftung verursachten Brandschäden beläuft sich auf über zwei Millionen Euro. ...

Westerwaldwetter: Regen, Schnee und Sonne – am Wochenende ist alles dabei

Region. Das kommende Wochenende (20. und 21. April) hat von allem etwas. Nur die frühlingshaften Temperaturen wollen sich ...

Weitere Artikel


Bildung ist wirksamster Schutz gegen Armut

Wissen. Die Berufsbildenden Schulen in Betzdorf-Kirchen und in Wissen bieten eine Fülle von Möglichkeiten, qualifizierte ...

Reservisten vertieften Kenntnisse im Schießen

Wissen/Erndtebrück. Unter der Regie des Landeskommandos Rheinland-Pfalz (LKdo RP) in Mainz richtete die Reservistenkameradschaft ...

Zauberhaft schöne Nachtschicht im Kulturwerk Wissen

Wissen. (aktualisiert) Industriekultur im Westerwald und entlang der Sieg hat seit der Eröffnung des Kulturwerks Wissen einen ...

"Oldstars" zeigten, was sie noch können

Eichelhardt. Am Samstag traf sich die Damenmannschaft zu einem lustigen Einlagespiel gegen die ehemaligen Spielerinnen aus ...

E-Jugend der SG Niederhausen-Birkenbeul ist Kreismeister

Niederhausen-Birkenbeul. Im Endspiel in Molzhain besiegten die E-Junioren (10/11-jährige) der SG Niederhausen-Birkenbeul ...

Hamm feiert mit seinem neuen Schützenkönig

Hamm. Die Hammer Schützengesellschaft von 1841 hat in diesem Jahr wieder einmal das Glück, einen würdigen Schützenkönig gefunden ...

Werbung