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Nachricht vom 11.09.2022    

1. Betzdorfer Rummel: Eine Premiere mit einem spritzigen Fassanstich und Regen

Der 1. Betzdorfer Rummel hat Fahrt aufgenommen: Zum Fassanstich ging es nicht ohne Regen ab. Im alternativen Zelt wurde es auch noch spritzig, als das erste Fass angeschlagen wurde. Abends rockte die Coverband "Elevation", während auf dem Rummel sich Jung und Alt vergnügten.

Die Coverband "Elevation" war unter dem Zeltdach voll in ihrem Element. Und Spaß ist auf dem Betzdorfer Rummel auch auf den Fahrgeschäften angesagt. (Fotos: tt)

Betzdorf. Nach den vielen Mühen und Plackereien wird nun endlich gefeiert: Der 1. Betzdorfer Rummel ist in Schwung gekommen. Noch bis einschließlich Montag, 12. September, wird auf dem Schützenplatz gefeiert. Wenngleich es an diesem zweiten Septemberwochenende im Jahr 2022 in der Stadt an Sieg und Heller kein klassisches Schützenfest mit traditionellem Festzug mit Königsparade geben wird, so ging es doch am Freitagabend ganz klassisch bei der Premiere des Betzdorfer Rummel los: Das Stadtoberhaupt Benjamin Geldsetzer hatte die Ehre, das erste Fass anzuzapfen. Im Vorfeld des Rummels hatte der Stadtbürgermeister sein Ziel für den Fassanstich formuliert gehabt. Nach zwei Schlägen mit dem Holzhammer sollte der Gerstensaft sprudeln. Mit drei Schlägen schickte er dann den Zapfhahn ins Fass - aber noch bevor das erste Glas gezapft war verabschiedet es sich der Hahn und flog in einem Bogen heraus. Es spritzte etwas Bier. Der Zapfhahn wurde wieder reingesteckt. Irgendwie funktionierte das Exemplar jedoch nicht vernünftig.

Thomas Schmidt, Geschäftsführer des Schützenvereins, hatte ein Ersatzexemplar parat. Nun war die Frage, wie der zweite Zapfhahn anstelle des ersten ins Fass kam. Beide wurden schließlich gewechselt. Der Stadtbürgermeister gab weitere Schläge auf den Zapfhahn. Dann sprudelte der Gerstensaft in das erste Glas. Zuvor hatten Geldsetzer und Sabina Kniep, Vorsitzende des Schützenvereins, ein paar Worte entrichtet. "Wir freuen uns, mit Euch vier schöne Tage zu verleben", sagte die Vorsitzende und schob noch nach: "Mit dann schönerem Wetter." Der Samstag spielte wettertechnisch jedoch noch nicht so richtig mit. Nachdem sich bereits am Freitag bleigraue Wolken über Betzdorf hinweggeschoben hatten und einige Regentropfen runterkamen, war der Samstag dann einfach das, wofür das Betzdorfer Schützenfest häufig schon Pate gestanden hat: Regenwetter. Eine entsprechende Jacke oder ein Schirm waren gute Begleiter bei einem Rummelbesuch am Sonnabend.

Er sehe viele bekannte Gesichter, hatte Geldsetzer bei der Eröffnung gesagt und sich gefreut, dass man nach drei Jahren wieder auf dem Schützenplatz sei, nun für den 1. Betzdorfer Rummel, der alle zwei Jahre stattfinden soll. Auch den ehemaligen Landrat Michael Lieber, seines Zeichens Ehrenmitglied im Schützenverein und ehemaliger Bürgermeister von Betzdorf, sowie Bernd Brato, amtierender Bürgermeister, hatte Geldsetzer entdeckt. Vor 33 Jahren sei Lieber als Bürgermeister ins Amt gekommen, und nach drei Jahren der Pandemiepause werden nun wieder auf dem Schützenplatz gefeiert, sagte Geldsetzer, und drei Bürgermeister seien zur Eröffnung auf dem Platz erschienen. Dass es zum Auftakt etwas regnete, dem gewann der Stadtbürgermeister etwas Positives ab, und meinte: "Die Feuerwehr wird sich über den Regen freuen."

Für den Fassanstich hatten sich die Leute diesmal unter dem "Zelt" eingefunden. Es ist kein konventionelles Zelt. Im Vorfeld war von dem Organisationsteam immer von einem "alternativen Zelt" gesprochen worden, erinnerte Steffi Stieler, stellvertretende Vorsitzende von der Aktionsgemeinschaft Betzdorf und Mitglied im Organisationsteam. Angesichts der Tatsache, dass der Betzdorfer Rummel etwas Anderes sei als das Schützenfest, ist für Stieler ein "alternatives Zelt" passend. Es ist eine Zeltüberdachung mit Verspannungen, die an Betonklötzen befestigt ist. Unter dem Zeltdach stehen Stangen, die nicht störend sind. Zu den Seiten ist es offen, mit Ausnahme hinter der Bühne. Unter dem Zelt rockte am Freitagabend die Besucher beim Konzert der Coverband "Elevation", die in gewohnter Manier satten Sound ablieferte.

"Wir haben 350 bis 400 Besucher", sagte Kniep. Sie und Geschäftsführer Schmidt zeigte sich am Freitagabend zufrieden. Schmidt berichtete, dass eine Lücke gegenüber dem Autoscooter klaffe. Das Fahrgeschäft "Hip Hop Dancer", das nach dem Scheibenwischer-Prinzip funktioniert, habe angefragt gehabt, ob es möglich sei, am Freitag noch bei einer Firmenfeier mit dem Fahrgeschäft stehen zu können. "Dem haben wir zugestimmt", sagte Schmidt und versicherte, dass das Fahrgeschäft am Samstag auf dem Schützenplatz stehen und für Vergnügen sorgen werde. Dem war auch so. Auf dem Platz gibt es die Klassiker Autoscooter und Break Dance, ein Kinderkarussell und den "Fast & Furious". Das Teil soll, so verspricht zumindest ein Banner, Europas schnellste Karussellfahrt bieten.

Auf Nachfrage hieß es von dem Schaustellerunternehmen, dass fünfeinhalb "g" wirken und die Geschwindigkeit 100 Kilometer pro Stunde beträgt. Im Vergleich zum Break Dance, hieß es weiter, seien die g-Kräfte höher, weil das Gerät einen kleineren Radius habe und schneller sei. Wer in einer der Gondeln saß, dem konnte man am Gesicht ansehen, dass es Spaß macht mit dem "Fast & Furious" Runden zu drehen. An der Schießbude, beim Entenangeln, beim Fäden ziehen und anderen Glücksspielen können die Besucher Fortuna herausfordern - noch bis einschließlich Montag, 12. September. Und dann gibt es auch noch die verführerischen Naschereien, die zu einem Rummelbesuch dazu gehören. Zum Beispiel Popcorn, gebrannte Mandeln oder Zuckerwatte. Oder wie wäre es, in eine heiße Bratwurst zu beißen, zum Beispiel am CVJM-Stand. Dieser hat eine lange Tradition, wenn am zweiten Septemberwochenende auf dem Schützenplatz gefeiert wird.



Am Samstagabend, dem zweiten Rummeltag, stieg im Zelt die 80er-90er-Party. Für denjenigen, der im Trainingsanzug, mit Vokuhila-Frisur oder sonstigen schrillen Accessoires aus den 1980er- oder 1990er-Jahren auf der Party erschien, der konnte mit etwas Glück bei der "Bad Taste"-Prämierung im Rampenlicht stehen. Am Sonntag, 11. September, wird auf dem Rummelplatz auch die Majestät für 2023 ermittelt, denn dann wird in der Sieg-Heller-Stadt wieder Schützenfest mit Festzug und allem Traditionellen, was zum Fest der Grünberockten gehört, gefeiert.

Kurzfristig habe man noch eine Absage bei dem Fahrgeschäft "Super Allround" bekommen, berichtete Schmidt. Das Fahrgeschäft, das dem "Taifun" ähnelt, könne nach Angaben des Schaustellers aufgrund eines Schadens am Gerät nicht kommen. "Damit muss man mit leben", sagte Schmidt. Er berichtete auch von einem "riesengroßen Problem bei den Mitarbeitern" der Schausteller. Personal zu bekommen, das sei auch bei Zeltbauern schwierig, so Stieler, die dem Organisationsteam für den Betzdorfer Rummel angehört: "Die Zeltbauer haben massive Personalschwierigkeiten." Das "alternative Zelt" sei über Patrick Schumacher von "My Dear Captain" zustande gekommen. Es sei eine Option gewesen, dieses Zeltformat zu nutzen, und wenn es etwas anderes sein soll, sagte sie und verwies auf den neuen Namen "Betzdorfer Rummel", dann könne man auch bei der Optik des Zelts etwas anderes nehmen: "Es ist einfach etwas anderes."

Dem Organisationsteam gehörten neben dem Schützenverein und der Aktionsgemeinschaft auch Fabian Bodora, Jenny Gottfried und Werner Hollmann an. "Es war ein harter Weg, aber wir haben super zusammengearbeitet", blickte Stieler zurück und konstatierte: "Wir haben alle gelernt." Und bei dem Zelt meinte sie: "Von oben ist es trocken." Und in diesem Jahr ist es nun mal kein Schützenfest, sondern der 1. Betzdorfer Rummel. Mit von der Partie beim Fassanstich war unter anderem auch Ehrenvorsitzender Heinz Stock und seine Ehefrau Marianne Stock und beide stellten fest: "Das Zelt gefällt uns gut." Den Freitag als Festtag in das Schützenfest mit dazu zu nehmen, sagte Heinz Stock, das habe er zu seinen Zeiten als Vorsitzender "mal erfunden". Das war Ende der 1980er Jahre. Die Anregung sei von den Schaustellern gekommen. Diese hatten ja bereits alles für das Schützenfest und die Kirmes am Samstag, Sonntag und Montag aufgebaut. Warum sollte man noch einen Tag mit dem Rummel warten? Und so entwickelte es sich, dass der Freitag bereits den Auftakt bildete. Elf Jahre war Heinz Stock Chef des damals schon ältesten Betzdorfer Vereins.

Froh, dass es weitergeht und wieder gefeiert werden kann, darüber zeigte sich Geldsetzer, und mit einem Fingerzeig nach oben auf die Regenwolken meinte er: "Das Wetter ignorieren wir einfach." Großen Dank entrichtete er an den Schützenverein und die Aktionsgemeinschaft. Und hier insbesondere an die stellvertretende Vorsitzende Stieler und den Vorsitzenden der Aktionsgemeinschaft, Christoph Weller: "Es ist nicht normal, was die beiden neben der beruflichen Arbeit noch im Ehrenamt leisten."

Auf dem Schützenplatz lockt das Vergnügen wieder in vielfältiger Form. Auf dem Breakdance kann man sich ordentlich durchschütteln lassen, und eine Fahrt mit dem Auto Scooter macht immer Spaß. Gleich gegenüber steht das Fahrgeschäft "Fast & Furious". An den Auslegern sind jeweils drei Gondeln befestigt. Sie erinnern etwas an die Exemplare eines "Break Dance". Laut einem Banner soll es "Europas schnellste Karussellfahrt" sein, die mit dem Karussell Fahrgeschäft derzeit auf dem Schützenplatz geboten wird - und das noch bis Montag.

Dann wird mit dem Frühschoppen allmählich die Premiere des Betzdorfer Rummels zu Ende gehen. Dazwischen liegt aber noch jede Menge Spaß und Vergnügen, bei dem es gute Unterhaltung auf dem Schützenplatz und am Sonntag, 11. September, beim Stadtfest mit dem "Spiel ohne Grenzen", auch eine neue Majestät geben wird. Ab 14 Uhr wird am Sonntag an einem Hochstand die neue Majestät ermittelt, und zwar eine Königin oder ein König. Ob die eine oder der andere am Ende auf den Thron steigen wird, das ist noch offen. Fest steht aber heute schon, dass die neue Majestät beim Schützenfest 2023 im Mittelpunkt stehen wird.

Apropos Majestät: Rita Hof, die seit 2019 regierende Schützenkönigin, hatte am frühen Samstag die Ehre, als Glücksfee zu agieren. Auf der Bühne unter dem Zeltdach begrüßte Vorsitzender Weller zur Verlosung der "Heimat shoppen"-Aktionswoche. Mit von der Partie war auch Stadtbürgermeister Geldsetzer. Königin Hof zog die Lose. Als Gewinne lockten der Betzdorfer Stadtgutschein im Wert von 100 bis 500 Euro. Eine Gewinnerin war sogar anwesend, und dafür legte Geldsetzer noch einen Gutschein für das Neujahrskonzert in der Stadthalle drauf. Vizevorsitzende Stieler rief die weiteren Gewinner an, und bei den wenigen, bei denen abgenommen wurde, führte sie vor den Anwesenden im Zelt smarte Gespräche mit den Gewinnern. (tt)



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