Gymnasium Altenkirchen: Bei Abgeordneten-Besuch auch Defizite angesprochen
Von Marius Fuchs
Zum Gedankenaustausch besuchte der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Martin Diedenhofen das Westerwald-Gymnasium in Altenkirchen. Neben Themen wie Corona-Pandemie und Digitalisierung ging es auch um den Einfluss von jungen Schülerinnen und Schülern auf das politische Wesen und um den Austausch zwischen den Generationen.
Altenkirchen. Nach dem Gespräch mit der Schulleitung und dem Schulleiter Heiko Schnare nimmt sich der 27-jährige Abgeordnete noch Zeit für den Austausch alleine mit der Schülervertretung. Gleich zu Beginn des Gesprächs zeigt sich der Bundestagsabgeordnete Martin Diedenhofen sehr erfreut über das Engagement der jungen Schülerinnen. Er betont die Wichtigkeit von Schülervertretungsarbeit und die Möglichkeiten, die sich daraus ergeben. Auch die Chance, durch solche Gespräche für die politische Arbeit wichtiges Feedback der jungen Generation zu bekommen, begrüßt der Abgeordnete und fragt die Schülervertreterinnen direkt, was sie gerne loswerden möchten. Bei den Schülervertreterinnen steht schon bald die nächste Wahl an. Einige der normalerweise sechs Schülerinnen treten nun schon zum zweiten und dritten Mal an und hoffen aber auch auf männliche Unterstützung. Aktuell fehlt es in der SV nämlich leider etwas an männlichem Engagement.
Die Digitalisierung lässt noch zu wünschen übrig
Das erste Gesprächsthema ist nicht überraschend auf die Corona-Pandemie zurückzuführen und beschäftigt sich mit der so sehnlichst erwarteten Digitalisierung im Schulkontext. Die Schülerinnen geben das Feedback ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler an den Abgeordneten weiter und niemand war wirklich über die häufigste Frage erstaunt: die Frage nach der Verwendung von Tablets und Handys zu Lernzwecken im Unterricht. Die Verbindungslehrerinnen der SV Justina Lisson und Sarah Neitzert schildern den aktuellen Stand am Westerwald-Gymnasium in Sachen Digitalisierung. Demnach habe man zwar relativ stabiles WLAN für die Lehrerinnen und Lehrer sowie das weitere Kollegium, für die Schülerinnen und Schüler jedoch gibt es keinen WLAN-Zugang.
Fortschrittlich hingegen zeigt sich die Schule bezüglich der Verbreitung von digitalen Tafeln, mit welchen laut der SV-Lehrerinnen die meisten Lehrräume der Schule ausgestattet sind. Die Schülerinnen haben in Sachen Ausstattung jedoch noch etwas Wichtiges zu bemängeln. Die PC-Räume machten, wie die Mädchen berichten, leider gar nicht den Eindruck, als befände man sich gerade im 21. Jahrhundert. Wenn die PCs zehn Minuten zum Hochfahren bräuchten und während der Benutzung dauernd abstürzten, dann behindere dies das effektive Arbeiten und sei einfach nur nervig.
Der Abgeordnete berichtet, dass es sich bei diesem Phänomen leider nicht um einen Einzelfall handele. Auch er ist der Meinung, dass es ohne Digitalisierung nicht gehe und dass es an Stellen wie Datenschutz und der Verfügbarkeit von mobilen Endgeräten einfach nicht scheitern dürfe.
Das Ziel von Rheinland-Pfalz, so der Abgeordnete, sei es bis zum Ende der laufenden Legislaturperiode mobile Endgeräte in den Schulen für alle Schülerinnen und Schüler zur Verfügung zu stellen. Man habe in der Pandemie viele Schwachstellen vorgezeigt bekommen und möchte zur Verbesserung allgemein mehr Geld für die Bildung ausgeben, was Martin Diedenhofen für sehr wichtig halte, erklärt er den jungen Schülerinnen.
Einfluss von Schülerinnen und Schülern auf Politik – geht das?
Auch in anderen Bereichen bestärkt der Abgeordnete die Arbeit der SV-Schülerinnen und der SV-Lehrerinnen und weist mit dem bekannten Beispiel der „Fridays-for-Future“-Bewegung darauf hin, wie groß der Einfluss sein kann.
Die beiden Lehrerinnen erklären dem Abgeordneten, dass solche Treffen im Rahmen „Schüler oder SV trifft Politik“ sehr erwünscht seien und auch der Bundestagsabgeordnete bestätigt dies von Seiten der Politik. Er selbst möchte gerne junge Leute für Politik begeistern und freue sich daher immer, wenn solche Angebote angenommen werden.
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