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Nachricht vom 24.09.2022    

Feierlich-emotionaler Abschied: Wilhelm Höser verlässt "seine" Westerwald Bank

Von Wolfgang Rabsch

In der Stadthalle von Ransbach-Baumbach endete eine Ära: Wilhelm Höser, der noch amtierende Vorstandssprecher der Westerwald Bank, wurde in den verdienten Ruhestand verabschiedet. Dazu hatten sich etwa 250 Gäste in der Stadthalle versammelt.

Wilhelm Höser (rechts) verabschiedete sich von "seiner" Westerwald Bank. (Fotos: Wolfgang Rabsch)

Ransbach-Baumbach. Zusammengekommen waren alte Weggefährten, Kommunalpolitiker, Bankvorstände, Unternehmer, langjährige Kunden und Mitarbeiter der Volksbank, das "Who is who" des Westerwaldes ist kaum übertrieben. Es sollte ein Abschied werden, der von den üblichen Zeremonien zu solchen Anlässen stark abwich. Eine Mischung aus Wehmut, Lobpreisung, aber auch Humor und Lebensfreude lagen über der Veranstaltung.

Eingangs beleuchtete Dr. Wolfgang Köhler, Aufsichtsratsvorsitzender der Westerwald Bank, die Vita des baldigen Pensionärs. Er schilderte den Weg, den Wilhelm Höser nahm, bevor er 2002 von der Industrie zur Westerwald Bank wechselte, 2010 zum Sprecher des Vorstands avancierte und gleichzeitig Personalvorstand wurde. Dr. Köhler bescheinigte dem Scheidenden, dass er eine äußerst erfolgreiche Zeit bei der Westerwald Bank verbracht habe, und dankte ihm für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen dem Vorstand und dem Betriebsrat.

Reiner Meutsch, der allseits beliebte und bekannte Gründer von "Fly & Help" moderierte schlagfertig die Veranstaltung und garnierte seine Moderation immer wieder mit kleinen Anekdoten, die im Saal für große Heiterkeit sorgten. So soll sich Höser zum Beispiel, nachdem er zu Westerwald Bank gewechselt war, in allen Filialen dieser Bank vorgestellt haben. In Gebhardshain tat er das ebenfalls, die Mitarbeiter schauten ihn aber verständnislos an, weil sie ihn nicht erkannten. Kein Wunder, das konnten sie auch nicht, denn Wilhelm Höser war irrtümlicherweise in der Volksbank gelandet.

In einer Talkrunde, die von Reiner Meutsch geleitet wurde, diskutierten Wilhelm Höser und Dr. Ralf Kölbach über aktuelle Tagespolitik, und natürlich über eines der zurzeit wichtigsten Themen neben dem Krieg: Die galoppierende Inflation. Es wurden erhebliche Zweifel daran gehegt, dass die Inflationsprognose die 10 Prozentmarke nicht überschreitet. Wilhelm Höser kennt sich auch im Umgang mit Großbanken aus, dazu meinte er, dass dort der Umgang und die Gesamtstimmung fast als brutal anzusehen ist.

Die schönsten Jahre des Arbeitslebens
Umso glücklicher sei er gewesen, dass er bei einer Genossenschaftsbank seine Arbeit fortsetzen konnte, und sich dort ganz einfach wohlgefühlt habe, schließlich hätte er dort die besten 17 Jahre seines Arbeitslebens verbracht. Es sei trotzdem nicht alles nur eitel Sonnenschein gewesen, denn die Schließung von Filialen aus wirtschaftlichen Gründen habe sehr weh getan und hätte auch viele Probleme bereitet. Die Westerwald Bank soll auf jeden Fall regional verankert bleiben, und nach wie vor erster Ansprechpartner für Unternehmen sein.



Eine besondere Ehre wurde dem Jungpensionär zuteil, als er zu seiner großen Überraschung von Dr. Andreas Martin, der als Vorstandsmitglied des Bundesverbandes der Volksbanken und Raiffeisenbanken anwesend war, mit der höchsten Auszeichnung des Genossenschaftsverbandes, der goldenen Ehrennadel, ausgezeichnet wurde.

Es folgten Grußworte von Hendrik Hering, dem Präsidenten des rheinland-pfälzischen Landtags, und von Monika Altmann, ihres Zeichens Betriebsratsvorsitzender bei der Westerwald Bank. Beide lobten Höser als Menschen ohne Allüren, der nicht nur die Bank im Sinn gehabt hat, sondern sich auch sehr engagiert für die Region des Westerwaldes eingesetzt hat. Monika Altmann erklärte zudem, dass sich die innerbetriebliche Zusammenarbeit und das Betriebsklima total geändert hätten, als Höser in den Vorstand der Bank aufrückte. Zwei gravierende Sachen waren zunächst total ungewohnt: Er wünschte, dass aller Mitarbeiter sich untereinander duzen. Altmann: "Es war schon eigenartig und ungewohnt, als plötzlich der Chef vor einem stand und sagte: "Ich bin der Wilhelm". Als weitere Neuerung schaffte Höser den Krawattenzwang ab. Nebenbei war noch zu erfahren, dass Höser beabsichtigt, alsbald sich als Student der Psychologie immatrikulieren zu lassen.

Beifall und Jubel
Dr. Ralf Kölbach, der Nachfolger von Wilhelm Höser als Vorstandssprecher der Westerwald Bank wird, eröffnete seine kurze Laudatio mit einem Zitat von Karl Valentin: "Es ist schon alles gesagt, nur nicht von mir". Er lobte die Führungskompetenz Hösers, gab aber auch noch etwas Privates preis, als er sagte, Höser würde immer kalt duschen.
Comedian Christoph Brüske strapazierte die Lachmuskeln im Saal bis kurz vor dem Überdehnen.

Emotional und mit feuchten Augen endete die Verabschiedung von Wilhelm Höser, als er seinen engsten Mitarbeitern Adieu sagte, seine Frau Sabine noch auf die Bühne bat, die er als seine Sandkastenliebe bezeichnete, und ihr für alles dankte. Die letzten Worte von Wilhelm Höser gingen im Beifall und Jubel der Gäste unter. (Wolfgang Rabsch)



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