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Pressemitteilung vom 10.10.2022    

Wenn der Zuckerspiegel aus dem Gleichgewicht gerät

Sechs bis acht Prozent der Frauen entwickeln im Laufe einer Schwangerschaft einen Schwangerschaftsdiabetes, auch Gestationsdiabetes genannt. Diese Störung des Blutzuckerstoffwechsels ist allerdings gut zu behandeln, wie Dr. Flutura Dede, Chefärztin der Klinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin am Diakonie Klinikum Jung-Stilling, beim Siegener Forum Gesundheit ausführte. Die Organisation der Veranstaltung hatte die Selbsthilfekontaktstelle der Diakonie in Südwestfalen übernommen.

Dr. Flutura Dede, Chefärztin der Klinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin am Diakonie Klinikum Jung-Stilling Siegen.
(Foto: Diakonie Südwestfalen)

Siegen. Familiäre Veranlagung, ungesunde Ernährung oder Übergewicht: Risikofaktoren, die den Schwangerschaftsdiabetes begünstigen, gibt es viele. Zudem verzeichnen Kliniken und niedergelassene Ärzte einen Anstieg des Krankheitsbildes innerhalb der vergangenen 15 Jahre. "Dies liegt auch daran, dass die Mütter immer älter werden", führte Dr. Flutura Dede aus. Als Symptome, die auf einen Schwangerschaftsdiabetes hindeuten, gelten häufige Harnwegsinfekte, ein übermäßig hohes Gewicht des Ungeborenen sowie Bluthochdruck der Mutter. Lässt man die Krankheit unbehandelt, kann das schwere Folgen haben, sagte die Chefärztin. Unter anderem steigt das Risiko einer Fehlgeburt, zudem können eine Schwangerschaftsvergiftung oder Infektionen auftreten.
Um die Risiken zu minimieren, zahlen die Krankenkassen den sogenannten Zuckertest, der zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche erfolgt. Zunächst wird ein "kleiner Zuckertest" angeboten, der unabhängig von Tageszeit und Nahrungsaufnahme durchgeführt wird. Beim Gynäkologen trinken die Patientinnen ein Glas Wasser mit einer Zuckerlösung. Nach einer Stunde werden die Blutwerte bestimmt. Liegen erhöhte Blutzuckerwerte vor, steht der Folgetermin zum "großen Zuckertest" auf dem Programm. Für diesen muss die Schwangere nüchtern sein. Sie nimmt dann wieder eine Zuckerlösung (dieses Mal höher dosiert) zu sich. Drei Messungen erfolgen, die dem Mediziner anzeigen, ob ein Schwangerschaftsdiabetes vorliegt.
"Ist ein Schwangerschaftsdiabetes diagnostiziert, stehen uns diverse Therapieformen zur Verfügung", so Dr. Flutura Dede. Individuelle Ernährungs- und Bewegungsberatungen sind der erste Schritt, um den Zuckerspiegel in den Griff zu bekommen. Empfohlen wird etwa eine vitamin- und ballaststoffreiche Ernährung – verteilt auf drei Haupt- und drei Zwischenmahlzeiten täglich. Zudem erhalten Schwangerschaftsdiabetes-Patientinnen ein Blutzuckermessgerät, um die Werte Zuhause in einem Diabetes-Tagebuch festzuhalten.
"Eine Insulintherapie ist nur in wenigen Fällen notwendig", so die Medizinerin. Die Gabe dieses Stoffwechselhormons unterliegt insbesondere in der Schwangerschaft einer sorgfältigen Prüfung.
Am Diakonie Klinikum Jung-Stilling gibt es spezielle Sprechstunden für Schwangerschaftsdiabetes-Patientinnen. "Ihnen wird auch geraten, in einer Klinik der höchsten Versorgungsstufe zu entbinden", so Dr. Dede. Solch ein Perinatalzentrum Level 1 befindet sich am "Stilling" und wird dort von der DRK-Kinderklinik betrieben.
Spezielle Blutzucker-Untersuchungen stehen für die Kinder von Gestationsdiabetes-Patientinnen nach der Geburt an. Zudem wird auch die Mutter streng überwacht. "Die gute Nachricht ist, dass der Schwangerschaftsdiabetes bei 90 Prozent der Frauen auch nach der Geburt wie von selbst verschwindet", so Dr. Flutura Dede. Allerdings erhöht sich für die Frauen das Risiko, an einem Altersdiabetes zu erkranken.
(PM)



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