Werbung

Pressemitteilung vom 15.10.2022    

Schornsteinfeger und Feuerwehren starten Kampagne im Kreis Altenkirchen

Sicher heizen trotz Energiekrise: Am Tag des Schornsteigfegers am Samstag (15. Oktober) startet das Schornsteinfegerhandwerk zusammen mit dem Kreisfeuerwehrverband Altenkirchen eine Aufklärungskampagne. Sie warnen davor, Behelfsheizungen zu konstruieren oder Outdoor-Geräte im Haus aufzustellen.

Von links: Bevollmächtigter Bezirksschornsteinfeger Christian Baldus (Kirchen), Bevollmächtigter Bezirksschornsteinfeger Christian Baldus (Wissen), Obermeister der Schornsteinfegerinnung Koblenz Florian Klein, Geschäftsführer Kreisfeuerwehrverband Daniel Freese und Vorsitzender Kreisfeuerwehrverband Volker Hain. (Fotos: Kreisfeuerwehrverband)

Kreis Altenkirchen. Die aktuelle Energiekrise mit steigenden Brennstoffkosten und einer zunehmenden Brennstoffverknappung sorgt bei der Bevölkerung, auch im Kreis Altenkirchen, für große Verunsicherung. Viele machen sich Sorgen darüber, ob sie ihre Wohnungen oder Eigenheime im kommenden Winter ausreichend heizen können und denken über alternative Heizmöglichkeiten nach. "Die Frage, ob ein stillgelegter oder inaktiver Kaminofen oder Holzöfen in dieser Krisenzeit wieder reaktiviert wird, ist eine von vielen Fragen der besorgten Bevölkerung", stellten Schornsteinfegerinnung und Kreisfeuerwehrband fest. Diese alternativen Feuerstätten aller Art würden aber bei unsachgemäßer Installation oder falscher Bedienung immer die Gefahr von Bränden oder Kohlenmonoxid-Vergiftungen bergen, die im schlimmsten Fall Menschenleben kosten können.

Aus diesem Grunde startet der Kreisfeuerwehrverband Altenkirchen zusammen mit dem Schornsteinfegerhandwerk am Tag des Schornsteinfegers am 15. Oktober eine Aufklärungskampagne. Grundsätzlich sollte man die alternativen Feuerstätten immer mit dem Schornsteinfeger absprechen und nicht unüberlegt handeln, raten die Experten. Das Schornsteinfegerhandwerk halte wertvolle Tipps zum Energiesparen vor.

Florian Klein, Obermeister der Schornsteinfegerinnung Koblenz, weist darauf hin, dass die reaktivierbaren Feuerstätten überprüft und erneut fachgerecht angeschlossen werden, damit die Betriebs- und Brandsicherheit gewährleistet werden kann "Unter keinen Umständen dürfen Kamin-, Kachelöfen, Kochherde oder Heizeinsätze in Eigenregie und ohne vorherige Prüfung der bevollmächtigten Bezirksschornsteinfeger angeschlossen werden", sagt Florian Klein. Entscheidend seien die Gegebenheiten vor Ort: Ist der Querschnitt des Schornsteins frei? Sind die Anschlüsse fachgerecht? Gibt es bauliche Änderungen beziehungsweise neue Dunstabzugsanlagen? Besteht Brandgefahr am Aufstellort, etwa durch neue Boden-, Wandbeläge oder Mobiliar? Sind technische Mängel wie defekte Dichtungen erkennbar? "Alle diese Faktoren sind sicherheitsrelevant und können schlimmstenfalls zu Bränden oder Kohlenmonoxid-Unfällen führen“, ergänzt der bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger der Verbandsgemeinde Kirchen, Christian Baldus.

Gefährlicher Trend
Als Herausforderung für Verbraucher erweise sich auch die angespannte Situation im Brennstoffhandel. Seit einiger Zeit schon sei Brennholz kaum verfügbar, die Liste der Vorbestellungen entsprechend lang. Wer die Möglichkeit habe, lege Vorräte an und sehe sich bereits nach Alternativen beziehungsweise nach mobilen Heizgeräten um. Seien diese nicht verfügbar, könne es im Winter dazu kommen, dass Verbraucher gefährliche Behelfsheizungen konstruieren oder Outdoor-Geräte im Haus aufstellen. Das befürchtet zumindest das Schornsteinfegerhandwerk und der Kreisfeuerwehrverband Altenkirchen. In Baumärkten, im Fach- und im Online-Handel seien Einzelraumfeuerstätten vor allem im Einstiegspreissegment seit Wochen ausverkauft. Daher wendeten sich Verbraucher den für sie naheliegenden Ausweichprodukten zu. Im Warenkorb landeten Gas-Heizstrahler oder -Lüfter, Ethanol-Feuerstätten, aber auch Campingkocher, Grills und Feuerschalen. "Plötzlich kommt alles in Frage, was in irgendeiner Form Wärme abgibt. Wir erkennen hier einen gefährlichen Trend,“ sagt der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Volker Hain.



Gemeinsam mit dem Kreisfeuerwehrverband, den Initiativen "CO macht KO“ und "Rauchmelder retten Leben“ macht das Schornsteinfegerhandwerk darauf aufmerksam, wie gefährlich es ist, brennstoffbetriebene Geräte als improvisierte Heizung in Innenräumen zu nutzen. Die Anreicherung von Abgasen, fehlender Sauerstoff und eine erhöhte Kohlenmonoxid Konzentration sorgten für akute Vergiftungsgefahr. In der aktuellen Energiekrise wird befürchtet, dass es zu einem Anstieg der CO-Unfälle und Brände kommen kann. Als Ersatz für vergriffenes Brennholz landen dann möglicherweise Abfälle, Sperrmüll oder Zeitungspapier im Feuer und verursachen gesundheitsbelastende Emissionen.

Der Kreisverband der Feuerwehren warnt vor nicht zugelassene Feuerstätten, Feuerstätten ohne Abgasanlage (Grill, Ethanol-Feuerstätte) in geschlossenen Räumen aufzustellen oder sich selbst eine Feuerstätte zu basteln? Nur zugelassene Feuerstätten wurden auf ihre technische Sicherheit geprüft und erfüllen alle technischen Anforderungen. Der Geschäftsführer des Kreisfeuerwehrverbandes, Daniel Freese, appelliert an die Bevölkerung, sich und deren Familien nicht in Gefahr zu bringen.

Installation von Feuerstätten Fachbetrieben überlassen
"Überlassen Sie die Installation von Feuerstätten einem dafür zugelassenen Fachbetrieb und wenden Sie sich an Ihre bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger, damit die neu installierte Feuerstätte baulich abgenommen wird und vor Inbetriebnahme die Betriebs- und Brandsicherheit bescheinigt." Der bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger Christian Baldus aus Wissen appelliert, dass im Falle der geänderten Heizgewohnheiten gegenüber den letzten Jahren in jedem Fall den Kontakt mit den zuständigen bevollmächtigen Bezirksschornsteinfeger aufzunehmen ist und weist auf die wertvollen Informationen dazu auf die Internetseite des Schornsteinfegerhandwerkes. (PM)


Lokales: Altenkirchen & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
   



Aktuelle Artikel aus Region


Doppelmord in Bad Breisig: Liebesschwur der Angeklagten vor dem Landgericht Koblenz

Der Satz des Tages fiel am Donnerstag, dem 10. Juli, als die Mitangeklagte in dem Doppelmordprozess vor ...

Deichstadtfest Neuwied gestartet - Vier Tage großartige Unterhaltung

Am Donnerstagnachmittag (10. Juli) wurde das 44. Deichstadtfest durch Oberbürgermeister Einig eröffnet. ...

100 Jahre Berufskrankheitenliste: Ein Meilenstein im Arbeitsschutz

Vor 100 Jahren wurde mit der Einführung der Berufskrankheitenliste ein Grundstein für den modernen Arbeits- ...

SPD Altenkirchen fordert mehr Einsatz für Wohnungsbau

Im Kreis Altenkirchen gibt es deutliche Kritik am schleppenden Fortschritt im Wohnungsbau. Die SPD-Politiker ...

Sachverständigentag in Koblenz: Neue Experten vereidigt und spannende Einblicke gewährt

Am Sachverständigentag der Handwerkskammer Koblenz wurden drei neue Sachverständige feierlich vereidigt. ...

Steigende Nachfrage: SOLWODI Koblenz unterstützt über 100 Frauen in Not

Die Frauenrechtsorganisation SOLWODI Koblenz verzeichnet einen deutlichen Anstieg bei den Hilfsanfragen ...

Weitere Artikel


Dieselspur verursachte zwei Unfälle in Kirchen

Eine mit Dieselkraftstoff verunreinigte Fahrbahn war die Ursache für zwei Verkehrsunfälle am 14. Oktober ...

Pflegeselbsthilfe lädt zum Tag der Offenen Tür in Selters ein

Ein Pflegefall in der Familie verändert das Zusammenleben und stellt eine besondere Herausforderung dar. ...

Landeskriminalamt gibt Tipps zum Einbruchschutz

Am 30. Oktober ist Tag des Einbruchschutzes. Die Verbraucherzentrale und das Landeskriminalamt bieten ...

Wanderung des SV Breitscheidt: Der Verein auf den Spuren der alten Poststraße

Bei der diesjährigen Vereinswanderung des SV Breitscheidt fuhren 20 wanderwillige Erwachsene und Kinder ...

K23 in Oberirsen-Marenbach für Straßenbaumaßnahmen gesperrt

Die Kreisstraße (K) 23 in der Ortslage von Marenbach wird am 18. Oktober aufgrund von Straßenbauarbeiten ...

K57 in Pracht für Straßenbauarbeiten gesperrt

Der Landesbetrieb Mobilität Diez teilt mit, dass die Kreisstraße (K) 57 in der Ortslage Pracht im Zuge ...

Werbung